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Von wegen wilder Osten: Nun ist es erwiesen, die meisten Regelübertretungen im Straßenverkehr sind im Südwesten Deutschlands zu verzeichnen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um das Überfahren roter Ampeln oder Nichtbeachtung von Stoppschildern handelt. Missachtet wird so ziemlich alles, was dem freien Bürger während seiner freien Fahrt hinderlich werden könnte.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang noch die Verbindung von Wagenklasse und Häufigkeit von Verstößen zu untersuchen. Soweit ging die Studie des Autoclub Europa (ACE) jedoch nicht.
{VOTING} Die Untersuchung kommt am Ende zu dem Schluss, dass die Verkehrsmoral auffallend abnehme und so manches Stoppschild mancherorts zu einer bedeutungslosen Straßendekoration verkommen sei.
An der Höhe der Strafen kann es, so der ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner, nicht liegen. Denn für das Überfahren einer roten Ampel können schnell bis zu 200 Euro aufgerufen werden. Hillgärtner sieht den Verfall der Verkehrsmoral vielmehr in der Überreglementierung. Und genau da könnte der Schritt des Bundesverkehrsministeriums in die richtige Richtung gehen: Ein Rückbau der deutschen Schildervielfalt ist nämlich ab September 2009 geplant.
Doch diese Milchmädchenrechnung hat einen Pferdefuß: Das eigentliche Ziel war das Ausholzen des Schilderdwaldes. Zeitgleich soll jedoch eine Wiederaufforstung beispielsweise durch ein Inline-Skater-Schild erfolgen. Weitere neue, der heutigen Lebenswelt deutscher Verkehrsteilnehmer angepasster Schilder, sei bereits geplant und beschlossen.
Man darf also gespannt sein, ob diese Plus-Minus-Null-Rechnung am Ende die Moral wieder anheben hilft.
geschrieben von Ingo Koecher veröffentlicht am 28.08.2009 aktualisiert am 28.08.2009
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