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Im Prinzip gut
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Ich hatte eine klare Vorstellung, wie sich der Dreizylinder anhören muss, wie er auf Gasannahme anspricht und dass sich das Anfahren aus viel Gas und wenig Kupplung zusammensetzen würde.
Alles falsch! Kupplung treten, Startknopf drücken und….. Kein rütteln, kein schütteln, kein von mir so verachtetes Dreizylinder knurren. Oha!
Das Anfahren geschieht so präzise, wie ich es von einem VW Golf gewohnt bin. Die Gasannahme erfolgt gefühlvoll und das Spiel mit der Kupplung ist hervorragend. Vielleicht wisst Ihr was ich meine, wenn ein Auto einem zum Anfänger abstempelt, weil Gas und Kupplung so gefühllos sind, als ob sie nichts miteinander zu tun haben wollten. Im Focus fühlt sich das richtig gut an und der Eindruck verstärkt sich im Stadtverkehr.
Im Stadtverkehr schlägt sich der Focus super. Keine Anfahrschwäche, ein knackiges Getriebe und eine gefühlvolle Lenkung runden den ersten positiven Eindruck ab. Also geht es raus auf die Landstraße und mit dem Ortsausgangsschild kommt der nächste „aha Moment“. Das sind nur 100 Pferdchen? Erstaunlich gut zieht der kleine 1.0 Liter Motor bis auf Landstraßentempo durch. Allerdings zeigt sich schnell, dass das Getriebe nicht ganz zum Charakter des Motors passt. Das gibt es nur im Fünf-Gänge- Menü, obwohl der Motor locker einen sechsten Gang vertragen könnte und nebenbei bemerkt, finde ich es unzeitgemäß. Auch die Lenkung zeigt nun eine gewisse Nervosität in der Mittelstellung. Nichts dramatisches, aber doch spürbar empfindlicher auf kleinste Lenkbewegungen.
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Wahrscheinlich hätte ich den Benzindurchfluss auf unter 6 Liter drücken können aber dafür hätte ich mich in meinem Fahrstil einschränken müssen und das wollte ich nicht! Das Auto soll sich nach mir richten und nicht umgekehrt! So standen am Ende 6,2 Liter im Langzeitverbrauch auf der Anzeige und das ist für dieses Motörchen zu viel. Im Gebirge war es ein Liter mehr je hundert Kilometer.
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Mein Nachbar tut mir leid. Sein Focus ist noch kein Jahr alt, neben dem Facelift wirkt er aber deutlich in die Jahre gekommen.
Zumindest von vorn! Unser Redakteur bezeichnete es als „etwas überarbeitet“ aber ich bezeichne es als Gesichts-OP. Ja, so fügt sich der Focus in die neue Welt des Markendesign ein. Aber woher kenne ich diesen Grill? Aston Martin, Ur-Mini, Hyundai, Audi…. Irgendwo hab ich das schon mal gesehen. In meinen Augen sucht der Ford Focus noch immer seine Identität.
Der Motor hat mich überrascht aber ich ziehe einen Vierzylinder mit Zylinderabschaltung vor. Der verzichtet nur hin und wieder auf Brennraum, statt dauerhaft. Ich traue dem Winzling einfach keine Laufleistung zu, lass mich aber gern eines Besseren belehren.
29.245€ Listenpreis sind fair. Ein vergleichbarer Golf kostet mind. 7.000€ mehr, was sich zusätzlich verschärft, da bei Ford schon seit Jahren kein Mensch mehr Listenpreise zahlt. Aktuell würde dieser Focus, ohne Zusätzliches verhandeln, 25.245€ kosten. Aber liebe Leute, diese Preisnachlässe fallen einem beim Wiederverkauf auf die Füße. Jede Medaille hat eben zwei Seiten. Außerdem möchte Ford seinen Focus alle 20.000km, oder jährlich, in seiner Werkstatt sehen. Ist das noch zeitgemäß oder tatsächlich der Grund für das gute Abschneiden bei der Hauptuntersuchung?
Ganz objektiv betrachtet bekommt man mit dem Focus Turnier eine grundsolide Familienkutsche, die mit dem Facelift gereift ist. Der 100PS – Dreizylinder-Motor ist ein guter Einstiegsbenziner, den man unbedingt mal gefahren sein muss, bevor man ihn ablehnt. 2016 könnte der MK IV auf den Markt kommen, und dann wird Ford sich den Innenraum annehmen. Der neue S-Max wäre ein gutes Vorbild.
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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007): 5,9 (innerorts), 4,2 (außerorts), 4,8 (kombiniert); CO2-Emissionen: 109 g/km (kombiniert). CO2-Effiziensklasse: A.
geschrieben von André Wolf veröffentlicht am 04.05.2015 aktualisiert am 08.05.2015
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