Antrieb denkt mit: Mercedes-Benz hat neuen S500 Plug-in-Hybrid am Start

Kopenhagen/Malmö- Mit dem S500 Plug-in-Hybrid hat Mercedes-Benz in der S-Klasse neben dem S300-Diesel- und dem S400-Benzinhybrid jetzt schon sein drittes Hybridmodell im Progamm. Mit knapp unter 109 000 Euro haben die Stuttgarter ihre neue Luxuslimousine mit Doppelherz-Kraft dabei auf Sechszylinder-Biturbobenziner- und Elektromotor-Basis genauso teuer eingepreist wie den normalen Achtzylinder-S500.

Bestmögliche Energienutzung

„Bei ihr“, betont Ralf Gänzle aus dem S-Klassen-Produktmanagement bei der Fahrvorstellung gerade im dänischen Kopenhagen und im schwedischen Malmö, „denkt auch der Antrieb mit, indem dessen Elektronik die optimale Nutzung der verfügbaren Energie regelt.“ So sind beispielsweise gleich vier verschiedene Hybridmodi und drei bereits aus anderen Mercedes bekannte Fahrprogramme anwählbar.

Ausschließlich in Langversion

Der an der Steckdose in rund zwei bis weniger als drei Stunden aufladbare 500er fährt ausschließlich in der Langversion vor, die mehr als 5,2 Meter misst. Zusammen bringen es der doppelt aufgeladene Verbrenner und die platzsparend im Gehäuse der Siebengang-Automatik untergebrachte Elektromaschine auf 325/442 kW/PS Systemleistung und starke 650 Newtonmeter Drehmoment. Die 250 Stundenkilometer schnelle S-Klasse beschleunigt damit immerhin in nur etwas über fünf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Den Normverbrauch geben die Stuttgarter mit weniger als drei Litern an, die wir bei unserer ersten Ausfahrt in Dänemark und Südschweden leider nicht erreicht haben.

Über 30 Kilometer rein elektrisch

Elektrisches Fahren ist flüsterleise bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 140 möglich. Die rein elektrische Reichweite findet sich mit bis zu 33 Kilometern im Datenblatt. Die Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit 8,7 Kilowattstunden Gesamtkapazität sitzt im Heck über der Hinterachse. Noch 395 Liter Gepäckraum bleiben übrig, sonst sind es über 500.

Streckenbasierte Strategie

Bei Hybridantrieben lässt sich am meisten Sprit sparen, wenn man die Energie-Rückgewinnung in Schub- und Bremsphasen maximiert und die Elektronik die Lastpunkte des Verbrennungsmotors verschiebt, verweist Mercedes-Mann Gänzle auf die streckenbasierte Betriebsstrategie, die auf aktiver Zielführung beruht. „Die Steuerung schaut gewissermaßen voraus, nutzt die Informationen aus Navigation und Radar, kennt die vor Ihnen liegende Strecke“, sagt Gänzle. „Das System weiß genau, wann rein elektrisch gefahren werden, wann beide Motoren antreiben sollten oder wenn die Batterie nachgeladen werden muss.“ Ein Art haptisches Fahrpedal signalisiert dem Fahrer zudem per Doppelimpuls, den Fuß vom Pedal zu nehmen, um durch Entkopplung von Motor und Getriebe entweder spritsparend zu segeln oder Energie zurückzugewinnen.

Erweiterte Vorklimatisierung

Der S500 Plug-in-Hybrid ist mit Luftfederfahrwerk und stufenloser Dämpfungsregelung unterwegs. Er hat standardmäßig zahlreiche Elektronikhilfen an Bord wie Müdigkeitserkennung, Kollisionswarnung, Seitenwind- und Verkehrszeichenassistenz samt Falschfahrwarnung. Zur so schon recht umfangreichen S-Klassen-Serienausstattung neben LED-Leuchten, Klimaautomatik, Leder, Online-System und Touchpad kommt etwa auch die erweiterte Vorklimatisierung noch hinzu.

Wie Acht- und wie Vierzylinder

Alles in allem: Die neue S(onder)-Klasse mit Alternativantrieb lässt sich wie die übrigen Varianten genauso komfortabel wie dynamisch fahren. Die Leistungen gleichen denen eines Achtzylinders, der Verbrauch ist wie der eines Vierzylinders. Weshalb Mercedes gern auch schon von der „ersten zertifizierten Dreiliter-Luxuslimousine der Welt“ spricht

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