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Mit der Caponord 1200 stellt Aprilia jetzt seine große Reiseenduro vor. Dafür hat die Ausstattungsvariante „Travel Pack“ für 16 190 Euro das umfassendste Elektronikpaket aller Wettbewerber zu bieten.
Eine Caponord hatte Aprilia schon einmal im Programm – das war Ende der Neunziger Jahre. Damals war die mit dem Fokus auf reinen Straßenbetrieb ausgelegte Großenduro ihrer Zeit voraus. Heute zählen die reisetauglichen Straßenenduros zu der beliebtesten Motorradgattung überhaupt. Und jetzt kommt Aprilia wieder mit einer Caponord, die mit einem flüssigkeitsgekühlten 90-Grad-V2-Motor mit knapp 1 200 Kubik Hubraum aufwartet. Das Triebwerk mit Vierventiltechnik aus [foto id=“459170″ size=“small“ position=“left“]der Supermoto Dorsoduro leistet 92 kW/125 PS bei einem maximalen Drehmoment von 115 Nm.
Wie mittlerweile bei Motorrädern mit elektronischer Ride-by-Wire-Drosselklappensteuerung üblich, stehen drei Fahrprogramme zur Beeinflussung der Leistungsentfaltung zur Verfügung: „Sport“, „Touring“ und „Regen“. Der „Touring“-Modus ist für flottes Vorwärtskommen völlig ausreichend, denn das Ansprechverhalten des Motors ist geschmeidig. Bei der Auswahl „Sport“ sind Lastwechsel spürbar und der V2-Motor spricht spontaner an. In der Einstellung „Regen“ bleiben 74 kW/100 PS übrig und das Triebwerk reagiert sehr sanftmütig auf Gasgriffbefehle. Unabhängig vom Modus mag der Motor unter 3 000 Touren nicht rund laufen; wer hier Gas gibt, erfährt erst einmal unwilliges Schütteln. Darüber dreht der Motor jedoch sehr gleichmäßig und druckvoll nach oben, wobei der Vortrieb gut beherrschbar ist. Trotz der ab 6 000 Umdrehungen auftretende Vibrationen zeigt sich der Charakter eines guten Tourenmotors.
Parallel zu den Fahrmodi greift eine Traktionskontrolle, die „Traction Control ATC“, in drei vom linken Lenker aus anwählbaren Regelstufen in den Vortrieb ein. Die sensibelste Stufe 3 reduziert die Leistungsabgabe fürs Fahren auf nassen Straßen, der Eingriff wird im Cockpit von einer flackernden Leuchte signalisiert und verleiht dem Fahrer ein sehr beruhigendes Gefühl.[foto id=“459171″ size=“small“ position=“right“]
Für die Caponord entwickelten die Aprilia-Ingenieure ein neues Fahrwerk, das aus einem Gitterrohrrahmen mit Gussprofilen, der Einarmschwinge mit schräg stehendem Federbein und der neuen Gabel besteht. Besonderes Kennzeichen ist aber das aktive Fahrwerk „Dynamic Damping ADD“, das im Travel Pack serienmäßig an Bord ist: Hierbei erkennt ein Rechner über einen Drucksensor in der Gabel und einen Winkelmesser an der Schwinge den aktuellen Fahrzustand. Ergänzende Informationen von der Motorsteuerung und der Bremse helfen, die Dämpfung der Gabel und des Federbeins auf das benötigte Maß fein zu justieren: permanent und in Millisekundenschritten. Damit ergibt sich auf holprigen Geraden ein außergewöhnlich guter Fahrkomfort, egal, ob tiefe Auswaschungen oder Asphaltbuckel die Fahrwerkselemente malträtieren.
Bei höherer Geschwindigkeit sorgt das ADD für eine ausgeprägte Stabilität, doch besonders leichtfüßig wird die Aprilia dadurch nicht. Die ohne Benzin 247 Kilo schwere Travel Pack-Version will mit Nachdruck eingelenkt werden, denn dann liegt sie neutral und stabil. Wechselkurven verlangen etwas Gewöhnung durch die sich verändernde Dämpfung.
Tadellos funktionieren die neuen Vierkolben-Festsattelbremszangen mit abschaltbarem ABS. Trotz guter Effizienz sind die Bremsen nicht ganz perfekt dosierbar. Für ausgezeichnete Bremsstabilität sorgt auch das aktive Fahrwerk: Bei heftigen Bremsmanövern verhärtet sich die Gabel spürbar und verhindert, dass das Heck leicht und unruhig wird.[foto id=“459172″ size=“small“ position=“left“]
Gute Reisequalitäten bietet auch die Ergonomie mit gutem Knieschluss und aufrechter Haltung in erstaunlich leicht erreichbaren 840 Millimetern Höhe. Das Ambiente fällt nahezu ideal für Durchschnittsfahrer aus, etwas größere Caponord-Piloten wünschen sich eine höhere Sitzbank. Gut schützt die sehr schnell und einfach per Hand verstellbare Scheibe vor Wind und Wetter, während die in der Travel Pack-Version serienmäßigen Koffer in Fahrzeugfarbe doch etwas umständlich zu bedienen und wegen des zerklüfteten Innenlebens schwer zu beladen sind. Die Travel Edition bietet darüber hinaus einen Tempomat sowie einen Hauptständer.
Wie modern die Caponord wirklich ist, verdeutlicht die App-Option: Ein per Bluetooth verbundenes Smartphone bietet verschiedener Anzeigen vom Schräglagenwinkel über den Reifenschlupf bis zum Kraftstoffverbrauch sowie eine Navi-Funktion. Verglichen mit der 2 400 Euro günstigeren Standard-Caponord ist die vollausgestattete Caponord Travel Pack eine komplette Reiseenduro, und erscheint zur richtigen Zeit.
Motor: | Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem 90-Grad-Viertakt-V2-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 1197 ccm, Bohrung x Hub 106,0 x 67,8 mm, Leistung 92 kW/125 PS bei 8250 U/min, max. Drehmoment 115 Nm bei 6 800 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe |
Fahrwerk: | Rahmen aus Stahl-Gitterrohr und Alu-Gussprofilen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Zweiarmschwinge mit seitlich montiertem Federbein |
Maße und Gewichte: | Reifen vorn 120/70 R17, hinten 180/55 R17, zwei Scheibenbremsen vorn, eine Scheibe hinten, ABS, Sitzhöhe: 840 mm, Tankinhalt: 24,0 Liter, Leergewicht: 247 (233) kg |
Preis: | 16 190 Euro (13 790 Euro) |
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) veröffentlicht am 20.03.2013 aktualisiert am 20.03.2013
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Gast auto.de
März 28, 2013 um 3:26 pm UhrI have no idea how you do this but I