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Die Pkw-Maut wird wohl kommen. Zumindest war das nicht unser Aprilscherz. Jedoch die Umsetzung für eine elektronisch erfasste, Tempo-abhängige Maut ist natürlich nur unserer Fantasie entsprungen. Trotzdem gibt es Überlegungen, wie die Pkw-Maut fairer gestaltet werden kann. Nach aktuellen Plänen will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mehrere Vignette für unterschiedliche lange Nutzungsdauer einführen und sparsamen Kleinwagen eine Öko-Rabatt gewähren.
Was Peter Ramsauer (CSU) nicht vergönnt war , scheint nun sein Nachfolger Alexander Dobrindt (CSU) zu schaffen: die Einführung einer Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen. Erste Vorschläge, einer Jahresvignette für 100 Euro, die mit der Kfz-Steuer verrechnet würde, stießen auf breite Ablehnung, würden doch Autos mit großen Motoren, hohem Verbrauch und daher hoher Steuer bevorzugt. Dem will man im Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nun offenbar begegnen, indem man die Pkw-Maut an ein Tempolimit knüpft. Analog zum „Punkte-Tacho“ soll es dann auch einen „Maut-Tacho“ geben (siehe Grafik unten).
Offenbar plant das BMVI die Pkw-Maut nun an ein Tempolimit zu knüpfen, nachdem das pauschale 100-Euro-Modell auf heftige Kritik, vor allem aus dem Lager der Grünen gestoßen war. Demnach soll die Pkw-Maut nur für all die anfallen, die auf der Autobahn mit mehr als 130 km/h unterwegs sind. „Das Tempo 130 gilt auf deutschen Autobahnen generell als Richtgeschwindigkeit und das nicht nur, weil damit das Unfallrisiko nachhaltig gemindert wird. Einer Untersuchung im Auftrag des BMVI zufolge steigt auch ab 130 km/h die Belastung für den Fahrbahnbelag überproportional an. „Wer schnell fährt nutzt die Straßen auch stärker ab als Langsamfahrer. Zudem sind schnelle Autos auch meist deutlich größer und schwerer. Hinzu kommt, dass Rasen der Hauptgrund für schwere Verkehrsunfälle ist. Das alles treibt die Kosten für Staat und Steuerzahler in die Höhe. Es ist also nur fair, dass vor allem die Raser zur Kasse gebeten werden“ erklärt Verkehrsexperte Serpa Lirchz (Grüne) das Modell im Interview mit auto.de.
Weiterer gewollter Effekt: der Anreiz zum Kauf Sprit-sparender Modelle bleibt erhalten, der durch eine 1:1 Verrechnung der Pkw-Maut mit der Kfz-Steuer dahin wäre. „Von den 100 Euro für die Maut würden Vielfahrer mit Dieselmotor sowie [foto id=“505716″ size=“small“ position=“left“]Besitzer großvolumiger Spritschleudern profitieren“ bemängelt Lirchz das bisherige Modell. „Denn nur sie müssen tatsächlich 100 Euro und mehr an Steuer berappen, würden demnach auch mehr von der Verrechnung mit der Pkw-Maut profitieren. Das darf nicht sein“.
Das neue Maut-Modell stößt auch im Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auf Zustimmung. Denn das neue System sei genauer und auf lange Sicht auch günstiger. Grundlage sei eine elektronische Maut, für die mit einem simplen Softwareupdate die bereits bestehenden Mautbrücken der Lkw-Maut benutzt werden können. Autofahrer müssen sich lediglich einen Maut-Transponder kaufen und in der Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs befestigen. Das System registriert dann die Durchfahrt eines Pkw und misst die Zeit bis zur nächsten Messtation. Anhand dieser wird dann die Geschwindigkeit des Fahrzeugs berechnet. Wer sich an die Richtgeschwindigkeit hält, fährt also auch künftig kostenlos. Nur wer mit mehr als 130 km/h gemessen wird, für den wird eine Maut fällig. Das BMVI macht in diesem Zuge auf einen weiteren Vorteil der E-Maut für den Verbraucher aufmerksam: die Transponder sollen nämlich nicht auf ein bestimmtes Kfz festgelegt werden. Das lässt dem Fahrer die Freiheit, auch mit einem Zweit- oder Mietwagen die Autobahn ohne Mehrkosten zu benutzen.
Die Kosten der 130-km/h-Maut werden nach Geschwindigkeit gestaffelt. Wird zwischen zwei Maut-Messstellen eine Geschwindigkeit von 130 bis 150 km/h ermittelt, werden 5 Cent pro km fällig. Wer mit 150 km/h bis 180 km/h unterwegs ist muss bereits 8 Cent pro gefahrenem Kilometer berappen. Besonders rasante Autobahnnutzer werden ab 180 km/h mit 15 Cent pro Kilometer zur Kasse gebeten. Da mit dem neuen Modell jeder Fahrer selbst bestimmen kann, ob er Maut entrichten muss oder nicht, fällt auch die aufwendige Verrechnung mit der Kfz-Steuer weg.
Auch für den Staat entstehen langfristig deutlich weniger Kosten durch die geschwindigkeitsabhängige Maut. Laut BMVI werden für die Umrüstung der Mautbrücken, sowie die Ausgabe von Pkw-Transpondern einmalig rund 130 Millionen Euro fällig. Danach fallen pro Jahr nur noch knapp 2,4 Million Euro laufende Kosten an. Ein Vignetten-Modell, das jedes Jahr mit der Kfz-Steuer verrechnet werden muss, würden den Staat jährlich rund 25 Millionen Euro kosten. Nach nur sechs Jahren wäre das E-Maut-System also bereits günstiger als eine Vignette.
geschrieben von auto.de/zeh veröffentlicht am 02.04.2014 aktualisiert am 02.04.2014
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Totaler Schwachsinn !Die Maut dürfte NIEMALS höher sein,als in der Schweiz
Das Autofahren wird leider immer teurer und teurer, aber manche Fahrer müssen wirklich langsamer in der Stadt fahren. Es gibt so viel überfahrene Leute, der Staat soll etwas richtig vernünftiges übernehmen.
Warum wird ständig nach Geldquellen gesucht, vorzugsweise bei den einzigen Zahlern, die man einigermaßen gut abkassieren kann : Leute, die arbeiten und Auto fahren müssen ? Reichen nicht schon die wegelagererähnlichen Blitzer, die nicht an den gefährlichten Staße sondern oft am tiefsten Punkt / auf einer ungefährlichen Gerade sind ?
So ein Vorschlag kann auch von Hr. A. Dobrindt nicht Ernst gemeint sein. Hört sich nach erneuter Ratlosigkeit verbunden mit Erfolgsdruck an…. sind mündige deutsche Bürger denn nur zum Auffüllen der Staatskasse unterwegs? Dann sollten wir zu den nächsten Wahlen schnellstens zu anderen Ergebnissen kommen, möglichst zusätzliche Parteien gründen…oder Deutschland der Rücken zuwenden…schöne Grüße an GROKO
Netter Aprilscherz
Wäre zu schön um wahr zu sein. Unsere Politiker würden sich doch niemals das Geld all derer durch die Lappen gehen lassen, die vernünftig unterwegs sind und nach Richtgeschwindigkeit fahren. Als wäre Vernunft in diesem Land jemals belohnt worden…
Fast habe ich es geglaubt…kein wunder bei der Regierung, wäre es gut möglich gewesen.
Unfassbar! Da können die doch gleich ein Tempolimit einführen!!! Immer muss der Autofahrer als Geldgeber herhalten! Irgendwann bricht wirklich der Volkszorn los!
April, April
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Gast auto.de
April 22, 2014 um 6:31 pm UhrWer schneller als 130 fährt ist eh arm dran. Vernünftige Leute würden so was nicht machen.
Es ist schlicht Physik, das der Verbrauch mit der Geschwindigkeit stark zunimmt und damit auch Lärm, Gefahr und verbrauchte Luft. Wer rechnen kann und ein normales Sozialverhalten hat, fährt sowieso 100 – 130.