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ASEAN-Kongress
Die automobile Welt wird unübersichtlicher, doch sie steckt voller Chancen. Vor allem im Fernen Osten. Dies ist die Quintessenz des ASEAN-Kongresses, der unter der Moderation von Claus-Peter Köth vom Fachmagazin „Automobil Industrie“ die 8. Internationale Zulieferbörse in Wolfsburg einläutete. Noch sind die Märkte in Malaysia, Thailand und Indonesien sehr fragmentiert. Inzwischen nähern sich die Regularien jedoch an und die Türen für ausländische Investoren stehen ohnehin weit offen.
Vor allem Malaysia hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten als stark wachsender Automobilmarkt profiliert – beginnend mit der Marke Proton und der Holding DRB-Hicom, deren Führungspersonal sich auf dem ASEAN-Kongress ein Stelldichein gab. DRB-Hicom-Chef Dato Mohd Khamil bin Jamil konzedierte strukturelle Probleme der malaysischen Industrie, vor allem die niedrige Produktivität und fehlende Skaleneffekte und kündigte eine stärkere Exportorientierung und die Integration in globale Lieferketten an. Malaysia werde sich zu einem Kernstandort für effiziente Fahrzeuge entwickeln.
Volkswagen-Asien-Chef Weiming Soh wies auf die Bedeutung des Fernen Ostens für Volkswagen hin. Während das globale automobile Volumen zu 26 Prozent auf China und die ASEAN-Märkte entfällt, bestreitet VW dort 47 Prozent seines Volumens. Das Durchschnittseinkommen befinde sich zwar auf einem niedrigen Niveau, wachse jedoch stark.
Die ASEAN-Region – dazu zählen neben Malaysia, Thailand und Indonesien auch Brunei, Kambodscha, Laos, Myanmar (Burma), Singapur, Vietnam und die Philippinen – sei eine Region von steigender wirtschaftlicher strategischer Bedeutung. Zu den Problemen der Region gehören laut Soh Umweltverschmutzung, Lärm und verstopfte Straßen. Dennoch sei die Elektromobilität nicht überall unmittelbare Priorität. Wichtiger sei es, die Emissionsstandards für Verbrennungsmotoren auf annähernd westliches Niveau anzuheben. Wann die E-Mobilität sich durchsetze? „Ich bin kein Wahrsager“, sagt Soh.
Norbert Vogt, Chef von VW in Malaysia, beklagte die teilweise fehlende Kompetenz, die niedrigen Stückzahlen und den schleppenden Informationsfluss der lokalen Zulieferer. An allen Themen werde jedoch gemeinsam gearbeitet. Die ASEAN-Märkte seien derzeit dominiert von japanischen Herstellern und Zulieferern. In Zukunft würden sich westliche Zulieferer stärker engagieren und Chancen eröffnen. Vogt ermutigte Zulieferer mit einem Gorbatschow-Zitat: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“
Thomas Schäfer, zuständig für die Übersee-Werke bei VW, unterstrich vor dem Hintergrund von 600 Millionen Menschen und anhaltend hohem Wirtschaftswachstum das Potential der Region: „Das hohe Potenzial der ASEAN-Automobilmärkte ist offensichtlich und unser globales Produktionsnetzwerk haben wir dafür aufgestellt“, so Schäfer. Auch für die Zulieferer hat er eine Botschaft: „Nahezu jeder Global Player im Automobilsektor ist dort bereits angesiedelt. Für Volkswagen ist deshalb eine Lokalisierung vielversprechend.“
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 16.10.2014 aktualisiert am 16.10.2014
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