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Entspanntes und sicheres Fahren in der Stadt ist ein aktueller Forschungsschwerpunkt. Das hochkomplexe Zusammenwirken von Menschen und Verkehrsmitteln bedarf der technischen Unterstützung. Deshalb arbeitet die Crème de la Crème aus Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronik- und Softwarefirmen sowie Forschungsinstitute und Städte gemeinsam am Projekt „UR:BAN“. Das Kürzel steht für „Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement“. Die 31 Projektpartner präsentierten jetzt Halbzeitergebnisse des bis Ende 2016 laufenden Vorhabens, die Hoffnung auf reduzierte Verkehrsunfallzahlen machen. Denn zukünftig werden neue Techniken „vorab die Assistenzsystemen mit dem füttern, was der Fahrer später tut“.
„Früher waren wir froh, eine Mülltonne von einem Fußgänger unterscheiden zu können, heute erkennen wir, in welche Richtung der Fußgänger schaut“, verdeutlicht Dr. Ulrich Kreßel von Daimler den technischen Fortschritt. Das zeigt den künftigen Weg zu fortschrittlichen und kooperativen Systemen auf, die den Stadtverkehr noch sicherer, wirtschaftlicher und umweltverträglicher gestalten.
Kreßel arbeitet an einem Projekt zur „kognitiven Assistenz“, die Systeme zur Umgebungserfassung und Umfeldmodellierung, Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern und Kollisionsvermeidung erforscht. Dazu gehören ebenso die sichere Quer- und Längsführung in der Stadt, aber auch Rechtsfragen. Die Projektergebnisse fließen in neue Assistenzsysteme, damit Autofahrer etwa Engstellen, Gegenverkehr, Spurwechsel mit einer umgebungsabhängigen Tempoempfehlung sicher meistern.[foto id=“511085″ size=“small“ position=“right“]
Stefan Feit von BMW sieht „bei Kreuzungen das größte Potenzial zu Verbesserungen“. Beiträge für eine sichere und effizientere Mobilität im Ballungsraum könnten in Zukunft unterschiedliche neue Assistenzsysteme leisten. Dazu gehörten solche für die Grüne-Welle, Tempoanpassung sowie für Einfahr- und Startsituationen an Kreuzungen. Mit den daraus entstehenden „schlauen Kreuzungen“ lasse sich die steigende Verkehrsdichte in Ballungsräumen meistern.
„Die technischen Möglichkeiten können nur dann ihr Potenzial entfalten, wenn die Nutzer sie verstehen“, so das Kredo von Prof. Dr. Klaus Bengler; TU München. Die vielschichtige Aufgabe „Mensch im Verkehr“ gliedert sich zwangsläufig in etliche Teilprojekte. Dazu gehören das stadtgerechte Mensch-Maschine-Interface (MMI), die Vorhersage von Verhaltensweisen/Absichtserkennung, das Vernetzen und Verstehen von realen und virtuellen Verkehrssituationen sowie die Kontrollierbarkeit dieser ganzen Systeme durch den Fahrer. Für Bengler steht fest, dass neue Techniken „vorab die Assistenzsystemen mit dem füttern, was der Fahrer später tut“.
Lars Döhmann/Wolfgang Pester/mid
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 19.05.2014 aktualisiert am 19.05.2014
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