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Ob auf öffentlichen Straßen oder der Rennstrecke – selbst für den schönsten Oldtimer geht kein Weg am TÜV vorbei. Ein weißer Skoda 1101 Sport von 1950 fährt am Prüfstand im Schlosspark Dyck vor, gefolgt von einem schwarzen Mercedes 300 Cabriolet und anderen Schätzen der Automobilgeschichte. Der Fachleute am Prüfstand machen hier wenig Wind. Ein Kurzcheck des Fahrzeugs und ein Blick in die Wagenpapiere reichen aus, um den Oldtimer zum Gleichmäßigkeits-Rennen zuzulassen. Doch auf den 130 Prüfständen des TÜV Rheinland fällt die Untersuchung freilich gründlicher aus.
Besitzer eines Oldtimers brauchen noch nicht einmal einen Termin. Nur wer auf Wartezeit verzichten will, sollte vorher seinen Besuch ankündigen, sagt ein TÜV-Sprecher. Dann sei er in spätestens 15 Minuten an der Reihe. Für außergewöhnliche Autos wie den Berlin-Rom-Wagen von Porsche aus dem Jahr 1939 gibt es noch mehr Serviceangebot. Beispielsweise die Klassik-Remise in Düsseldorf Wersten, wo der TÜV-Rheinland ein Büro unterhält. Dort steht Oldtimer-Experte Norbert Schröder [foto id=“521095″ size=“small“ position=“right“]mit Rat und Tat zur Seite.
Als langjähriges Jury-Mitglied des renommierten Oldtimer-Wettbewerbs „Concours d?Elegance“ weiß Norbert Schroeder, Leiter des TÜV Rheinland Competence Center Classic Cars, was bei der Bewertung von kostbaren Sammlerfahrzeugen zählt. Er gilt in der Klassikerszene als Kenner und kompetenter Gutachter bei Wertermittlungen, Schäden und Kaufberatung. „Wir bündeln unser Fachwissen, um es für unsere Kunden nutzbar zu machen“, sagt Schroeder. Dabei gehe es unter anderem darum, den wirklich marktgerechten Wert eines historischen Autos objektiv und unabhängig zu ermitteln und ein Wertgutachten zu erstellen.
Die TÜV-Experten übernehmen den Technik-Check der Oldies gerne. „Wir überprüfen Lenkung, Räder, Reifen, Beleuchtung und Bremsen und schauen nach Ölverlusten an Motor und Getriebe“, erklärt Wolfgang Hörnes, Rheinland-Regionalleiter beim TÜV in Mönchengladbach und Krefeld. Bei diesen Fahrzeugen seien jedoch wegen des exzellenten Pflege- und Wartungszustandes nur in den seltensten Fällen Auffälligkeiten zu beanstanden.
Die auf Oldtimer spezialisierte TÜV-Crew steht wissbegierigen Auto-Enthusiasten mit manchem Ratschlag zur Seite: Sie informiert unter anderem über Gutachten zur Vorlage bei den Kfz-Zulassungsstellen für die Vergabe der kostengünstigen H-Kennzeichen [foto id=“521096″ size=“small“ position=“left“]oder der roten 07er-Dauerkennzeichen. Denn eines müssen die Besitzer alter Autos auf jeden Fall wissen: „Nicht jeder Oldie ist zugleich in einem erhaltungswürdigen Zustand und somit ein kraftfahrttechnisches Kulturgut“, betont Wolfgang Hörnes. Auch das untersuche der TÜV gewissenhaft. „Unsere Spezialisten in den Prüfstellen checken, ob sich der Veteran noch weitgehend im Originalzustand befindet oder fachmännisch restauriert wurde.“
Seien etwa der damaligen Zeit entsprechende Tuningteile wie Sportauspuffanlage, Fahrwerkskomponenten, Doppelvergaser oder Lenkräder eingebaut, stehe der Vergabe von H- oder 07er Kennzeichen in der Regel nichts im Weg. Das bedeutet zugleich: Diese Fahrzeuge dürfen ohne Feinstaubplakette in die Umweltzonen. Das H-Kennzeichen steht für „Historisch“ und gilt für ein bestimmtes Fahrzeug; das rote 07er-Schild ist ein Wechselkennzeichen und kann für verschiedene Oldtimer verwendet werden, aber nur für bestimmte Anlässe wie etwa Oldtimer-Veranstaltungen. In beiden Fällen müssen die Fahrzeuge mindestens 30 Jahre alt und in einem guten Originalzustand sein.
Unterdessen checken die TÜV-Rheinland-Fachleute bei geplanten Restaurierungen, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt und stellen auf Wunsch Kontakte zu vertrauenswürdigen Karosserie-, Lack- und Elektrikbetrieben oder auf Oldtimer spezialisierte Auto-Sattlereien her. Häufig fehlen bei historischen Fahrzeugen ? etwa den berühmten „Scheunenfunden“ – die Papiere. Auch das sei in der Regel kein Problem, versichert der TÜV. „Dank unserer umfangreichen Archive helfen wir bei der Beschaffung der erforderlichen Unterlagen wie Fahrzeugbrief, Betriebserlaubnis oder sonstigen Daten“, erklärt Fachmann Hörnes.
Beim Design widmet sich der TÜV zwar ganz der Vergangenheit, doch in Sachen Umwelt agiert er zeitgemäß: Er verteilt Tropfpappe. „Damit verhindern wir, dass Schadstoffe wie Motorenöl oder Kühlwasser in den Boden eindringen“, erklärt Hörnes. So lassen sich Vergnügen und Verantwortung kombinieren – für Oldtimer-Spaß ohne Reue.
geschrieben von auto.de/(wal/mid) veröffentlicht am 01.08.2014 aktualisiert am 01.08.2014
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