Auch BMW-Diesel ein Umweltsünder?

Das Problem der massiv überhöhten Stickoxid-Werte bei Dieselmotoren betrifft nicht allein VW. Auch ein BMW-Selbstzünder wurde jetzt als Umweltsünder entlarvt. Bei Straßentests des International Council on Clean Transportation (ICCT) soll der X3 xDrive 20d die Euro-6-Grenzwerte um mehr als das 11-fache überschritten haben.

Der bayerische Selbstzünder schneidet damit laut „Auto Bild“ noch schlechter ab als der von der US-Umweltbehörde EPA beanstandete Passat. Peter Mock vom ICCT zum Thema Stickoxide: „Alle Messdaten deuten darauf hin, dass das kein VW-spezifisches Problem ist.“ Bei Tests seines Instituts hatten die VW-Fahrzeuge den Euro-6-Grenzwert für das giftige Stickoxid (NOx) drastisch überstiegen, deshalb ermittelte die EPA.

Ein BMW-Sprecher erklärte auf die Frage, ob BMW bei Prüfstands-Messungen andere Motorkalibrierungen verwende als auf der Straße: „Es gibt bei BMW keine Funktion zur Erkennung von Abgaszyklen.“ Alle Abgassysteme blieben auch außerhalb des Abgaszyklus aktiv.

Nach der Veröffentlichung des Berichts teilte BMW jetzt außerdem mit, dass nach zwei Studien des ICCT 14 getestete BMW Fahrzeuge die gesetzlichen Anforderungen an NOx-Emissionen erfüllen. Der fragliche X3 war hier allerdings nicht dabei. „Die in der Auto Bild angeführten Ergebnisse zu den Emissionen des BMW X3 im Rahmen eines nicht näher beschriebenen Straßentests sind uns bisher nicht bekannt und daher für uns derzeit weder nachvollziehbar noch erklärbar“, schreibt der Hersteller.Von europäischen Behörden hat es laut ICCT-Experten Mock bislang keine Nachfragen zu den auffälligen Ergebnissen des NOx-Tests gegeben. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat mittlerweile das Kraftfahrt-Bundesamt beauftragt, alle VW-Dieselmodelle zu überprüfen. „Von Dieselfahrzeugen anderer Hersteller – oder auch nur anderer VW-Konzern-Marken – war dabei allerdings nicht die Rede“, so Auto Bild.