A3 etron

Audi A3 etron: Lautlos gegen den Strom

Audi A3 etron: Lautlos gegen den Strom Bilder

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Lange hatte es gedauert, doch nun hat auch Audi einen Hybrid im Kompaktwagensegment. Wie fährt sich der Audi A3 etron im Alltag? Auto.de war mit dem Ingolstädter unterwegs.

Dass der A3 etron bei Audi eine Sonderstellung hat, wird schon zu Beginn des Testbetriebs klar. Denn anders als sonst, rollt der Testwagen nicht etwa auf eigener Achse, sondern im geschlossenen Transporter aus Ingolstadt in die Redaktion. Etwa, weil er die lange Strecke sonst nicht schafft? Mitnichten. Solche Befürchtungen erweisen sich als völlig unbegründet, denn der A3 etron ist ein Hybrid. Eines der Autos, die zu ihrem herkömmlichen Verbrenner auch noch einen Elektroantrieb an Bord haben – zum lautlosen Fahren, kraftvollen Beschleunigen und für das grüne Gewissen. Bei Audi sitzt der 75 kw starke Motor zwischen Getriebe und dem 150 PS Benziner und wird gespeist von einem 8,8 kwh starken Lithium Ionen Akku, den die Ingolstädter unsichtbar im Auto versteckt haben. Das hat den Vorteil, dass das Kofferraumvolumen des nur als Sportback lieferbaren Audi A3 unverändert bleibt. Und auch sonst gibt es nur wenig, was auf den High Tech Antrieb hindeutet.

Tanken zu Hause

Am ehesten ist es die Steckdose. Die sieht man allerdings erst nach dem Öffnen einer Klappe hinter dem Kühlergrill. An ihr kann der Audi A3 etron-Akku zu Hause oder auch unterwegs nachgeladen werden, was dem Auto den Titel Plug-in-Hybrid einbringt. Ernüchternd allerdings, dass es dem Audi-Fahrer hierzu nicht erspart bleibt, mit dem bei Regenwetter schmutzigen Ladekabel zu hantieren. Eine Induktionslösung wäre eleganter und dem Premium-Anspruch der Marke gerechter, ist aber nicht lieferbar. Somit bleibt das Kabel meist in der Tasche, denn Geladen wird der Akku natürlich auch unterwegs, nämlich immer dann, wenn es die sensible Elektronik für richtig erachtet. Und, Benziner sei Dank, der A3 ist ja auch ohne Strom mobil.
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Dynamisch am Start

Dass der A3 etron mit ihm sogar ein betont munteres Fahrverhalten an den Tag legt, ist vor allem der Verdienst der hohen Systemleistung von 204 PS. Der Fronttriebler spurtet munter drauflos, wenn es sein soll, sind 100 km/h binnen 7,6 Sekunden erreicht und begeistert durch das gelungene Zusammenspiel der beiden Antriebsquellen. Kein Ruckeln deutet auf den Wechsel der Kraftquelle hin und wäre da nicht dieses Motorzeichen im Kombiinstrument, man würde in manchen Situationen nicht glauben, dass der laufruhige Vierzylinder schon bei der Arbeit ist. Wer mag, kann aber auch rein elektrisch fahren. Nicht wirklich weit (im Test waren es rund 30 Kilometer), doch für den lautlosen Betrieb in der City langt es und wenn es abends wieder über die Autobahn zurück aufs Land geht, wird der Akku wieder nachgeladen. Gut zu diesem unproblematischem Antrieb passt auch das sechsstufige Automatikgetriebe. Es hat neben manuellen Eingriffsmöglichkeiten auch eine spezielle „etron“ Funktion, bei der das Schleppmoment des elektrischen Antriebs zugunsten einer höheren Rekuperation erhöht werden kann. Mit etwas Übung ein praktisches Detail, was einerseits hilft, vorausschauend zu Fahren, andererseits den Ladezustand des Akkus zu erhalten und die Bremsbeläge zu schonen. [video width="640" height="360" mp4="http://www.auto.de/magazin/core/../customs/uploads/auto/2015/05/W2013096_A3_Sportback_e-tro.mp4"][/video]
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Schwächen im Detail

Doch auch, wenn der A3 etron prima fährt und federt, ist nicht alles eitel Sonnenschein in dem kleinen Audi. So nervt das Auto mit dem umständlich zu bedienenden, schlüssellosen Zugangssystem, dass Alltagshektik überhaupt nicht mag und schon mal den Schlüsselcode vergisst. Zudem ist der mitzuführende Zündschlüssel dermaßen klobig, dass er vor allem in eng anliegender Kleidung unerfreuliche Ausbeulungen hinterlässt. In diesem Zusammenhang wäre auch eine akustische Rückmeldung auf die Betätigung des Start-Stopp Buttons schön, denn bisweilen weiß der Fahrer aufgrund des fehlenden Motorengeräusch nicht so recht, ob der A 3 nun zur Abfahrt bereit ist oder nicht. Schwächen sind auch im Bereich der automatischen Einparkhilfe zu vermelden, die den Testwagen insbesondere auf schmalen Längsparkplätzen nur mit gehörigem Abstand zum Kantstein einparkte, sodass die eine Fahrzeughälfte auf die Straße ragte und manuell korrigiert werden musste. Kleinigkeiten zwar, doch im preisintensiven Premiumsegment, wo der im übrigen hervorragend verarbeitete Audi nun einmal unterwegs ist, herrschen eben auch strenge Maßstäbe.

Teure Spardose

Womit auch schon die Gretchenfrage eingeleitet wird. Die, nach dem wirtschaftlichen Sinn des A3 etron. Kurz gesagt, es gibt keinen. Bei einem Anschaffungspreis von rund 40.000 Euro, für den es eben auch einen 300 PS starken S3 Sportback mit Allradantrieb und DSG gibt, hält sich die Faszination für den etron in engen Grenzen. Zieht man dann noch den ermittelten Gesamtverbrauch von rund 7,6 Litern Benzin ins Kalkül mit ein, wird es dem Audiverkäufer schwer fallen, das Auto über die Schiene reiner Wirtschaftlichkeit an den Kunden zu bringen. Eher zieht da schon das Argument der Vorreiterrolle. Das und das gute Gefühl mit einem Hochtechnologieträger unterwegs zu sein, scheint einer beträchtlichen Anzahl von Kunden ein tiefer Griff in die Tasche wert zu sein, denn Audi ist über die bisherigen Abverkaufszahlen des ersten etron Modells durchaus erfreut. Insofern schwimmt auch der A 3 etron durchaus mit dem Strom und ist eine gute Basis für weitere etron-Modelle, die die Ingolstädter noch in diesem Jahr ausrollen wollen.
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Fazit

Auch als etron kann der Audi A3 Sportback überzeugen. Eine gelungene Abstimmung und hervorragende Fahreigenschaften machen auch diese Version zur ersten Wahl, wenn es darum geht einen smarten Alleskönner für jeden Tag zu erwerben. Sein Hybridantrieb fällt nicht unangenehm auf und erfordert keine besondere Aufmerksamkeit. Allerdings bringt er dem Kunden auch keinen monetären Vorteil.

Bewertung

Pro sehr gute Verarbeitungs- und Materialqualität, kraftvoller und leiser Antrieb, gute Fahreigenschaften, angemessene Platzverhältnisse und hohe Variabilität
Contra etwas umständliche Detaillösungen, verbesserungsbedürftige online Anbindung, hoher Preis

 

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