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Audi
Für auto.de von Thomas G. Zügner
„Er kann alles, was ein A4 Avant kann, aber auch noch einiges mehr.“ So charakterisierte Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler den neuen Audi A4 allroad quattro, der im Mai auf den Markt kommt. Abgeleitet von dem Ingolstädter Mittelklasse-Kombi soll er an den Erfolg des allroad-Konzepts anknüpfen und dabei die hohe Funktionalität eines Avant verbunden mit den Vorzügen der quattro-Allradtechnik in die Waagschale werfen.
Das Fahrzeugkonzept selbst ist für Audi keineswegs neu. Schon seit 2000 bietet die Marke mit den vier Ringen einen allroad quattro in der größeren A6-Baureihe an. Von der ersten Generation des A6 allroad quattro wurden bis 2005 insgesamt mehr als 88000 Fahrzeuge produziert. Die zweite Auflage verkaufte sich seit Herbst 2006 immerhin auch schon rund 40000 Mal. Offizielle Zahlen zu den Erwartungen an den neuen A4 allroad quattro gibt es nicht. Offensichtlich sind zuverlässige Prognosen in den derzeit schwierigen Zeiten der Automobilindustrie zu unsicher.
Kraftvolle Proportionen mit farblich abgesetzten Kunststoffverkleidungen der Radhäuser und der stark [foto id=“66595″ size=“small“ position=“right“]ausgeformten Seitenschweller prägen den eigenständigen Charakter des Audi A4 allroad quattro. Hinzu kommen Unterfahrschutzbleche aus massivem Edelstahl, mit denen die Fahrwerkskomponenten auf unwegsamem Terrain geschützt sind. Die silbrigen Schutzbleche sind ein Stück weit nach oben gezogen und verstärken somit den rustikalen Eindruck. Der vordere Unterfahrschutz ist als Lufteinlass geformt, der hintere weist eine ausgeprägte Rippenstruktur auf und betont die bullige Heckansicht. Dominant wirkt auch der mächtige, zweigeteilte Kühlergrill. Die horizontalen Streben sind grau lackiert, die vertikalen Linien sind mit feinen Chromleisten bestückt.
Gegenüber dem „zivileren“ A4 Avant ist der Audi A4 allroad quattro bei identischem Radstand um zwei Zentimeter länger und um 1,5 Zentimeter breiter. In der Höhe wuchs der jüngste A4-Spross gar um sechs Zentimeter. Davon entfallen zwei Zentimeter auf die Dachreling und knapp vier auf die erhöhte Bodenfreiheit. Sie beträgt beim A4 allroad quattro 18 Zentimeter und liegt damit nur um zwei Zentimeter unter der des allradgetriebenen Mehrzweckfahrzeugs Q5.
Die Funktionalität des Avant hat auch der allroad quattro in die Wiege gelegt bekommen. Sein Kofferraum [foto id=“66596″ size=“small“ position=“left“]fasst alltagstaugliche 490 Liter und kann durch Umklappen der im Verhältnis 40:60 geteilten RückarmHDie Funktiositzlehne auf bis zu 1430 Liter vergrößert werden. Dabei lassen sich dann Gegenstände bis zu einer Länge von 1,78 Meter durch die Laderaumöffnung bugsieren.
In den A4 allroad quattro haben die Audi-Mannen auch den praktischen Wendeladeboden übernommen. Während eine Seite aus einer edel wirkenden Mischung aus Velours und Textilbezug besteht, ist die Rückseite als wasserdichte Schmutzwanne ausgeformt, die leicht zu reinigen ist. Auf diese Weise wird beim Transport von verschmutzen Gegenständen das hochwertige Vlies geschützt. Ebenfalls recht praktisch erweist sich im Alltag die Gepäckraumabdeckung. Sie vereitelt einerseits neugierige oder gar begehrliche Blicke auf die Ladung. Andererseits schiebt sie sich beim Öffnen durch leichtes Antippen nach oben und verhindert so, dass die Fondpassagiere beim Be- und Entladen des Kofferraums durch die Unbillen der Witterung in Form von unangenehmer Zugluft belästigt werden.
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Grundsätzlich über alle vier Räder erfolgt beim A4 allroad quattro die Kraftübertragung. Das technische Grundprinzip entspricht den quattro-Versionen der A4 Avant-Baureihe mit einer permanenten Kraftverteilung von 40 Prozent auf die Vorderachse und von 60 Prozent an die hinteren Räder. Auf diese Weise steht bei trockenen, nassen oder rutschigen Fahrbahnverhältnissen stets eine optimale Traktion zur Verfügung. Außerdem ist der A4 allroad quattro in der Lage, auch leichte bis mittelschwere Geländefahrten mit Auf- und Abstiegen, Wasserdurchfahrten oder schrägen Passagen erfolgreich zu bewältigen, wie erste Offroad-Proberunden eindrucksvoll unter Beweis stellten. Ein spezielles Offroad-ESP ist in der Lage, den jeweiligen Untergrund zu erkennen und die Regelcharakteristik den entsprechenden Bedürfnissen anzupassen. Gegenüber dem Avant verfügt der allroad quattro über eine um rund zwei Zentimeter breitere Spur sowie eine spezielle [foto id=“66598″ size=“small“ position=“right“]Fahrwerksabstimmung.
Zum Start im Mai stehen für den Audi A4 allroad quattro drei Motorisierungen zur Auswahl, die auch in der A4-Familie Verwendung finden. Sie verfügen allesamt über Turboaufladung sowie Direkteinspritzung und bieten neben hohem Komfort auch kraftvolle Fahrleistungen. Die Benziner-Fraktion vertritt der 2.0 TFSI, der 211 PS erwirtschaftet. Damit beschleunigt er in 6,9 Sekunden bis Tempo 100 und erreicht bei Bedarf eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Auch bei der Zugkraft braucht sich der Benziner keineswegs zu verstrecken: Laut Datenblatt stehen zwischen 1500 und 4200 U/min. satte 350 Nm Drehmoment zur Verfügung.
Auf 170 PS bringt es der 2.0 TDI als vorläufiger Einstieg in das Dieselangebot. Das genügt, um die Sprintdisziplin in 8,9 Sekunden zu absolvieren und reicht für ein Spitzentempo von 213 km/h. Im Drehzahlbereich zwischen 1750 und 2500 weist der Selbstzünder wie der Benziner ein maximales Drehmoment von 350 Nm auf. Das Flaggschiff der Baureihe ist mit einem Sechszylinder-Turbodiesel bestückt. Für den 3.0 TDI stehen nicht nur 240 PS Leistung zu Buche, sondern auch ein Zugkraft-Maximum von bulligen 500 Nm [foto id=“66599″ size=“small“ position=“left“]zwischen 1500 und 3000 Rotationen der Kurbelwelle. Im Herbst ergänzt ein ebenfalls aus der A4-Baureihe bekannter 2.0 TDI mit einer Leistung von 143 PS das Motorenprogramm.
Für den 2.0 TFSI und den 2.0 TDI bietet Audi in Verbindung mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe eine Start-Stopp-Technik an. Sie ist serienmäßig an Bord und stellt zum Beispiel beim Ampelstopp selbsttätig den Motor ab. Auf diese Weise sinkt der Zyklus-Verbrauch um 0,2 Liter auf 100 Kilometer. Besonders effizient arbeitet das System im Stadtverkehr, wo sogar Einsparungen von bis zu 1,5 Liter möglich sind.
Aktive Unterstützung beim Spritsparen erhält der Fahrer auch vom Bordcomputer. So schlagen die elektronischen Heinzelmännchen beispielsweise falls erforderlich einen Gangwechsel vor oder erinnern daran, die Fenster zu schließen, solange die Klimaanlage in Betrieb ist. Das kann sich an der Zapfsäule durchaus positiv auswirken, denn nach Berechnungen von Audi hängen rund 30 Prozent des Verbrauchs einzig und allein[foto id=“66600″ size=“small“ position=“right“] vom Fahrer selbst ab.
Bei 38950 Euro für den 2.0 TDI beginnt zunächst der Einstieg in die Welt des Audi A4 allroad quattro. Der 2.0 TFSI schlägt mit 42550 Euro zu Buche, für den 3.0 TDI sind 45550 Euro zu überweisen. Wenn im Herbst der 143 PS starke 2.0 TDI die Modellpalette ergänzt, starten die Preise bei 37100 Euro.
Wirklich benötigen werden den neuen Audi A4 allroad quattro wohl in erster Linie Menschen wie Förster oder Architekten, die öfter mal abseits der geteerten Pfade unterwegs sind. Für die sichere Fortbewegung auf asphaltierten Straßen ist ein A4 Avant quattro sicherlich absolut ausreichend. Doch der Wunsch, sich optisch von der Masse abzuheben, hat beispielsweise dem A6 allroad quattro nach Auskunft eines Audi-Sprechers einen Anteil von rund 10 Prozent innerhalb der Baureihe beschert. Und beim A4 allroad quattro dürfte diese Formel ebenfalls aufgehen, auch wenn der im kernigen Outfit daherkommende Ingolstädter angesichts der Gesamtzahlen ein Nischenprodukt blieben wird; aber ein durchaus interessantes mit einem eigenständigen Charakter.
geschrieben von auto.de/Thomas G. Zügner veröffentlicht am 25.03.2009 aktualisiert am 25.03.2009
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