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Audi
Von Thomas G. Zügner
Auf den ersten flüchtigen Blick erscheint die ganze Sache ein wenig unlogisch. Schließlich gelten Autos in aller Regel nur dann als sportlich, wenn sie als schnittiges Coupé den Augen schmeicheln oder zumindest als Zweitürer mit Heckklappe die Zusatzbezeichnung Sport im Namen tragen. Bei Audi ist das allerdings alles ein bisschen anders. Wie bereits beim A3 wird auch der A5 mit vier Türen und großer Heckklappe als Sportback tituliert.
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Bleiben beim kompakten A3 noch gewisse leise Zweifel, welche Karosserieversion nun die sportlichere ist, sind in der A5-Familie die Rollen schnell verteilt. Das A5 Coupé, noch vom inzwischen zur Konzernmutter Volkswagen abgewanderten „Design-Papst“ Walter de’Silva gezeichnet, schien prädestiniert zu sein, die sportlichen Attribute zu vertreten. Das Audi A5 Cabriolet spielt als viersitzige Stoffdachversion ohnehin eine ganz eigene Rolle. Aber hallo: Mit dem neuen A5 Sportback hat das Coupé-Konzept urplötzlich zwei weitere Türen für die Passagiere erhalten sowie eine große Heckklappe fürs Ladegut. Und dabei gingen die sportlichen Gene kein bisschen verloren.
Von vorne ist der Audi A5 Sportback mit großem Kühlergrill, ausdrucksstarken Frontleuchten und den muskulösen Radläufen vom A5 Coupé nicht zu unterscheiden. Hier hat Chefdesigner Stefan Sielaff die Vorgaben seines prominenten Vorgängers komplett übernommen. Ob dem jüngsten Mitglied des A5-Clans ein wenig mehr Eigenständigkeit in der Frontpartie gut getan hätte, darüber lässt sich sicherlich trefflich diskutieren. Der eigene Charakter wird dann aber spätestens bei der Seitenansicht deutlich. Zu den Fondtüren kommt auch ein drittes Seitenfenster, das dem hinteren Dachholm die Wuchtigkeit nimmt und an das Audi 100 Coupé S von 1969 erinnern soll. Völlig eigenständig ist schließlich das Heck, dem man die große Heckklappe allerdings erst auf den zweiten Blick ansieht.
Bei Sportback und Coupé ist lediglich die Fahrzeugbreite identisch. Ansonsten ist der jüngste A5 um 1,9 Zentimeter höher und mit 4,71 Meter um 8,6 Zentimeter länger. Beim Radstand hat der Sportback ebenfalls die Nase vorne, in diesem Fall um 5,9 Zentimeter. Von diesem Längenwachstum profitieren die Fondpassagiere, so dass der A5 Sportback trotz sportlich-flacher Silhouette ein vollwertiger Fünfsitzer ist. [foto id=“95011″ size=“small“ position=“left“]Vom Coupé übernommen wurde das rahmenlose Türkonzept.
Alltagstaugliche 480 Liter Fassungsvermögen weist er auf, der mit feinem Teppich ausgekleidete Kofferraum des Audi A5 Sportback. Das sind immerhin 25 Liter mehr als im Coupé. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen vergrößert sich der Stauraum dann auf durchaus akzeptable 980 Liter. Etwas übertrieben erscheinen allerdings die Bemühungen des Audi-Produktmarketings, Vergleiche mit dem A4 Avant zu ziehen und dem A5 Sportback sogar Kombi-Qualitäten bescheinigen zu wollen.
Gut, bei normaler Sitzkonfiguration bietet der Mittelklasse-Kombi gerade einmal zehn Liter mehr Gepäckraumvolumen. Aber spätestens bei der Ausnutzung der Gesamtkapazitäten muss sich der A5 Sportback den 1430 Litern des A4 Avant deutlich geschlagen geben. Und auch beim Verstauen von voluminösen Gegenständen hat der Kombi die Nase vorn. Da setzt das zweifellos überaus elegante, aber eben sehr schräge Fließheck naturgemäße Grenzen.
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Das breiteste Motorenangebot der A5-Palette soll der Sportback erhalten. Allesamt handelt es sich um Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Zum Start am 18. September stehen jeweils drei Benziner und Diesel zur Verfügung. Bei den Otto-Motoren handelt es sich um den 180 PS starken 2.0 TFSI mit Frontantrieb sowie um die Allradversionen 2.0 TFSI quattro mit 211 PS und 3.2 FSI quattro mit 265 PS starkem Sechszylinder-Aggregat. Das Dieselangebot umfasst den 2.0 TDI mit 170 PS sowie zwei Sechszylinder, den 2.7 TDI mit 190 PS und den 240 PS starken 3.0 TDI quattro.
Bis Mitte nächsten Jahres wird die Motoren- und Modellpalette zügig ausgebaut. Bereits im Oktober/November folgt der 2.0 TDI mit 143 PS. [foto id=“95013″ size=“small“ position=“left“]Anfang 2010 startet das Einstiegsmodell der Baureihe, der 160 PS starke 1.8 TFSI. Im Frühjahr ist mit dem S5 Sportback das Topmodell zu erwarten, dessen Sechszylinder-Triebwerk 333 PS mobilisiert. Ebenfalls für nächstes Jahr angesagt ist die Frontantriebsversion 2.0 TFSI mit 211 PS sowie der 2.0 TDI quattro mit 170 PS. Ob es einen frontgetriebenen 3.2 FSI geben wird, steht dagegen noch nicht fest.
Agil und komfortabel zugleich lässt sich der neue Audi A5 Sportback bewegen. Auf kurvigen Strecken stellt er unter Beweis, dass er die Zusatzbezeichnung Sport zu Recht im Namen trägt. Für noch mehr Spurtreue haben die Audi-Ingenieure die Fronttriebler mit einer elektronischen Quersperre bestückt, die wie ein mechanisches Sperrdifferential wirkt. Gegen entsprechende Aufpreise können einige Sportback-Versionen zusätzlich ausgestattet werden mit einer von der Fahrsituation abhängigen Lenkung oder mit der Möglichkeit, direkten Einfluss zu nehmen auf Parameter wie Getriebe oder Gaspedal.
Eine Besonderheit haben die 2,0-Liter-Versionen mit Sechsgang-Schaltgetriebe an Bord. Eine Start-Stopp-Automatik schaltet unter bestimmten Voraussetzungen (wie zum Beispiel bei warm gefahrenem Aggregat) den Motor aus, sobald der Wagen im Leerlauf steht. Beim Treten der Kupplung wird das Triebwerk selbsttätig wieder gestartet. Dies spart ebenso Sprit wie die Energierückgewinnung, die bei allen A5 Sportback serienmäßig ist. Dabei wird Energie, die in Schub- und Bremsphasen gewonnen und in der Batterie zwischengespeichert wurde, beim Beschleunigen wieder freigesetzt.
Um 700 Euro unterhalb des Coupé sind die Preise des A5 Sportback angesiedelt. Der vorläufige Einstieg beginnt bei 33650 Euro für den 180 PS starken 2.0 TFSI. Die Preise für den 2.0 TFSI quattro mit 211 PS und den 3.2 FSI quattro [foto id=“95014″ size=“small“ position=“right“](beide sind zunächst ausschließlich mit Siebengang-Automatik zu haben) liegen bei 42150 bzw. 47000 Euro. Der 2.0 TDI schlägt mit 36050 Euro zu Buche, der 2.7 TDI kostet 39300 Euro. Für den Top-Diesel 3.0 TDI quattro mit Siebengang-Automatik sind 47950 Euro einzuplanen.
Eine gelungene Mischung aus Sportwagen und Limousine stellt der neue Audi A5 Sportback dar. Dass er einem Kombi im Extremfall nicht unbedingt das Wasser reichen kann, ist nicht weiter tragisch. Schließlich wollen die Avant-Modelle bei Audi auch ihre Daseinsberechtigung haben. Und nicht jeder, der häufig Fondpassagiere an Bord hat und auch im Supermarkt oder beim Getränkehändler vorfährt, möchte ständig mit einem riesigen Laderaum durch die Lande reisen. Der A5 Sportback ist alltagstauglich und sieht dazu noch unverschämt schnittig aus. Familienväter, was wollt ihr mehr?
geschrieben von auto.de/Thomas G. Zügner veröffentlicht am 29.07.2009 aktualisiert am 29.07.2009
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"…A5 Sportback trotz sportlich-flacher Silhouette ein vollwertiger Fünfsitzer ist"??
Nein, der A5 Sportback ist nur ein Viersitzer, da in der Mitte hinten kein Sitzplatz und auch keine Gurte vorhanden sind.
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Marco Zimmermann
Mai 4, 2011 um 2:46 pm Uhrtolles auto