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Audi
Audi und Design – diese Begriffe sind mittlerweile untrennbar verbunden, die besondere Hinwendung zur Form wird auf Führungsebene konsequent als Kernkompetenz definiert. Nicht ohne Stolz konstatiert Vorstandschef Rupert Stadler: „Wir haben unser Design in den vergangenen Jahren revolutioniert.“ Für den neuen A7 Sportback galt ein sogar für Audi-Verhältnisse eher ungewöhnlicher Entstehungsprozess: „Normalerweise wählen wir aus drei oder mehr Design-Vorschlägen das endgültige Modell aus“, so Stadler, „doch beim A7 Sportback waren wir uns schon beim ersten Entwurf einig.“
Speziell in einer technisch geprägten Branche wie dem Automobilbau, wo der Innovationsprozess unverändert rasant verläuft, gilt es, dem stilistischen Anspruch mit ständig neuen Ideen und Interpretationen gerecht zu werden. Erst kürzlich, beim Autosalon Paris, demonstrierte die Vier-Ringe-Marke ihre Kreativität mit den Konzeptfahrzeugen e-tron Spyder und dem historisch inspirierten Quattro Concept. Für Wolfgang Egger, der als Leiter Design Audi Konzern auch für die Stilistik der Marken Lamborghini und Seat verantwortlich zeichnet, sind diese Entwürfe wegweisend: „Betrachten wir den e-tron Spyder: Dieses Fahrzeug mit seiner reduzierten Formensprache in der Fläche und der Evolution der beim R8 initiierten charakteristischen Design-Merkmale, wie etwa der Anordnung von Singleframe und Frontscheinwerfern, begleite ich mit besonderer Sympathie.“
Für Egger, der im Mai 2007 zu Audi kam und als Vertrauter von Volkswagen-Konzern-Chefdesigner Walter de´Silva gilt, gibt es bei seiner Arbeit eine ausgesprochene Lieblingsbeschäftigung: „Am liebsten zeichne ich Sportwagen! Sie sind das Herz, die Seele des Automobildesigns.“ Die e-tron-Studien, vor allem die Modelle von Detroit 2010 und Paris 2010, demonstrieren, womit die sportlichsten Audis künftig punkten sollen: eine noch akzentuiertere Geometrie mit sparsam gesetzten Linien, die dafür allerdings noch markanter als bisher ausgeführt sind. Beispielhaft dafür steht beim e-tron Spyder die Schulterlinie mit den [foto id=“328628″ size=“small“ position=“right“]elegant einbezogenen weiten Bögen über den Radhäusern. Egger: „Ein Detail, das wir auch beim A7 Sportback pflegen, ist die herausgestellte markante Schulter der Tornado-Linie. Sie wird bei uns in Zukunft als Stilmittel eher noch mehr betont.“
Audi nimmt bewusst den Außenspiegel als Design-Statement in diese Formensprache auf, wie bereits beim wegweisenden Audi 80 von 1986 (B 3). „Den auf der Schulter platzierten Außenspiegel empfinde ich als sehr gelungen, es ist ein aus Sportwagen bekanntes Detail und passt gut zum Charakter des A7 Sportback“, erklärt Wolfgang Egger. Und dieser aufgesetzte Außenspiegel ist beim e-tron Spyder natürlich ebenfalls zu finden.
Eine diffizile Aufgabe, nicht zuletzt mit Blick auf Kritiker des Audi-Designs, bleibt die Evolution des Singleframe-Grills. Bereits beim A7 Sportback deutet sich eine bewusste Rücknahme optischer Wuchtigkeit an, wie sie noch beim A8 zu finden ist – dort auf besonderen Kundenwunsch aus China und Russland, wie Audis Marketing-Verantwortliche versichern. „Der Singleframe wirkt beim A7 Sportback filigraner, und bei der Detailgestaltung der Verrippung haben wir die Wertigkeit des Materials nochmals [foto id=“328629″ size=“small“ position=“left“]stärker betont“, beschreibt Egger das Vorgehen seiner Abteilung. Eine weitere Stufe hin zu bislang nicht gekannter Eleganz erklimmt der Singleframe des e-tron Spyder: eng formierte Horizontal-Rippen und der mit dem Scheinwerfer-Gehäuse korrespondierende Anschnitt der oberen Eckpunkte des Singleframe sorgen für optische Leichtigkeit.
Über das SUV-Design wird hausintern gerade diskutiert: Egger lässt anklingen, dass die Ausprägung des Exterior-Designs bei den Q-Modellen überdacht wird. Hintergrund dürfte sein, dass ein Entwurf wie der große Q7 mit seiner Dominanz nicht auf allen Märkten für Begeisterungsstürme sorgt. Egger bricht dennoch eine Lanze für die SUV-Fraktion: „Generell bleibt die SUV-Nachfrage hoch, den kommenden Audi Q3 wünschen sich viele Kunden. Dieses Auto wird hervorragend in die Zeit passen – etwas schlanker im Auftritt, so wie es momentan gewünscht wird.“
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Auch auf das Lamborghini-Design richtet Wolfgang Egger sein Augenmerk. Abseits vom Hype um den in Sachen Leichtbau und Form extremen Pariser Konzept-Entwurf „Sesto Elemento“ – Eggers Statement: „Wir zeigen Möglichkeiten auf und registrieren aufmerksam die Resonanz in der Öffentlichkeit“ – lenkt er den Blick zurück auf den viertürigen Lamborghini Estoque, einen der [foto id=“328631″ size=“small“ position=“left“]Stars des Pariser Salons 2008: „Der Estoque ist ein Super-Entwurf! Dagegen sehe ich einen SUV von Lamborghini, wie einst den LM, als weniger passend für die Marke.“
Und schließlich, abseits von konkreten Projekten, berichtet der Designchef der Audi-Gruppe noch über die internen Auswirkungen eines wichtigen Schritts: Der Erwerb der Mehrheitsanteile von Ital Design Giugiaro durch Volkswagen erzeugt laut Egger Aufbruchstimmung unter den Kreativen des Großkonzerns: „Das ist eine sehr gute Sache. Es gibt mittlerweile Austauschprogramme für junge Designer unserer Konzern-Marken, die kommen zu Giugiaro, um zu lernen und sich dort weiterzuentwickeln.“ Giugiaro – das ist eine Ikone, auf die auch die Volkswagen-Gruppe stolz sein darf.
Leiter Design Audi Konzern
Geboren am 13. Februar 1963 in Oberstdorf, Deutschland
Design-Studium in Mailand, 1989 Abschluss als Industrial Designer
1989 Eintritt als Designer bei Alfa Romeo, ab 1993 Chef-Designer bei Alfa Romeo
1998 Chefdesigner bei Seat
2001 zunächst Leiter des Designstudios von Lancia, im selben Jahr Wechsel zurück an die Spitze des Alfa Romeo-Designs
Seit Mai 2007 Leiter des Audi-Designs auf Konzernebene mit Gesamtverantwortung für Audi, Lamborghini und Seat
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.10.2010 aktualisiert am 28.10.2010
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