Audi

Audi in Las Vegas: Elektonik macht in Zukunft die Marke

Hört! Hört! Audi setzt Zeichen auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, die noch bis Sonntag dauert. Mit ihrem ersten Auftritt auf einer Ausstellung zwischen 3D-Fernsehern, Tablet-PC und Superphones verbinden die Ingolstädter eine Botschaft – wie Audi-Chef Rupert Stadler sagte – an Kunden, Zulieferer und Wettbewerber. Das Unternehmen sieht sich als Technologieführer bei der Vernetzung von Mechanik und Elektronik.

Da passte es gut, dass Stadler gestern gleich auch noch den „Technology Brakethrough Award“ mit nach Hause nehmen konnte. Das war ein guter Abschluss für den ersten Tag von Audi auf der CES, der für das Unternehmen schon gut begonnen hatte, nämlich mit der Keynote-Speach von Rupert Stadler über seine Vision. Bisher haben noch nicht viele Auto-Bosse vor diesen Hightech-Menschen mit ihren schnelllebigen Produkten die Vision von der Entwicklung einer klassischen Industrie wie der Autoindustrie darstellen können.

Stadler schlug die Brücke zum Silicon Valley mit dem Hinweis, der neue Chip von Nividia gehe nicht nur in die neuen Superphones ein, die gerade jetzt auf der CES vorgestellt werden, sondern gleichzeitig auch in die Audi-Infotainmententwicklung. Ihm ging es aber um mehr als nur zu zeigen, dass sich Audi auch in dieser Umgebung auf der Höhe der Zeit bewegt. Der Kern seiner Aussage lautete: Jedem Auto wohnt auch ein Stück Prestige inne. Die Produkte der Consumer Elektronik entwickelten sich auch in Richtung Prestige. Es gelte deswegen, diese beiden Produktwelten zu verschmelzen, wenn man als Automobilhersteller nachhaltig Erfolg erreichen wolle.

Wirtschaftlich sind Premiumfahrzeuge längst auf diesem Weg, Dipl.-Ing. Ricky Hudi, der Elektronik-Entwicklungschef bei Audi, bezifferte den Anteil der Elektrik und Elektronik an der Wertschöpfung in einem Premiumautomobil auf heute rund 35 Prozent, bei einem voll ausgestattetem sogar auf 40 Prozent, und er wird weiter steigen, bei einem Elektroauto [foto id=“337783″ size=“small“ position=“right“]auf weit über 50 Prozent.

Vor zehn Jahren lag der E-Anteil an der Wertschöpfung noch bei 20 Prozent. Seitdem zogen immer mehr elektronische Komponenten in unsere Fahrzeuge ein, oft als Angebote von Zulieferern, die direkt oder an die Marke angepasst übernommen wurden. Zwar hat es schon immer auch gemeinsame Entwicklungen von Herstellern und Zulieferern gegeben, doch Audi sieht sich mehr als bisher nicht nur in der Pflicht, bei Elektronik und Infotainment die Regie ganz zu übernehmen.

Über Hard- und Software werden sich die Hersteller zukünftig mehr als heute von ihrem Wettbewerb unterscheiden und Marken prägen. Mit Slogans wie „Hot Spot auf Rädern“ beim Audi A8 wird die Richtung deutlich. Das Auto wird sich dem Internet komplett öffnen und sich mit seinem Umfeld vernetzen. Dabei soll – so die Philosophie der Ingolstädter – die Elektronik dort, wo sie den Fahrer oder die Funktion des Autos unterstützt, unauffällig arbeiten. Dort, wo die Insassen sie wahrnehmen, soll sie faszinieren.

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Zwei mögliche Entwicklungen will auch Audi ausschließen. Man will dem Fahrer nicht das Fahren abnehmen. Und man will ihn auch nicht vom Fahren ablenken. Deswegen müssen Anzeigen und Eingaben so gestaltet sein, dass sie den Fahrer so wenig wie möglich in Anspruch nehmen. Auch dabei kann die neue Technik helfen. In nicht allzu ferner Zukunft ist die Spracherkennung so weit, dass der Fahrer mit einer einzigen Ansage alle Eingaben zum Beispiel für die Navigation erledigen kann. „Bringe mich bitte zum nächsten Restaurant mit einem Stern“ führt dann gleichzeitig zu einer Suche bei Google und der Berechnung der Fahrstrecke für die Navigation. Die zeigt das Ganze in 3D mit Hilfe von Google Earth an. Im Head up-Display der Zukunft zeigt dann nicht einfach nur ein Pfeil in die gewünschte Richtung, auch die Einmündung wird angezeigt.

Die komfortable Spracheingabe wird kommen. Aber sie wird nicht die einzige Form der Eingabe sein. Auch das Drehrad des Audi-MMI wird beibehalten und das Touchpad, auf dem man Schriftzeichen oder Zahlen mit dem Finger aufmalen kann, um zum Beispiel das Telefon zu steuern.

Audi sieht das Auto zu einem Teil einer vernetzten Welt werden. Es kommuniziert mit der Straße, den anderen Autos im Umfeld, mit Verkehrszeichen, mit der Verkehrsleitzentrale, mit Google, mit Wetterdiensten und anderen Dienstleistern. Es wird vor Staus ebenso warnen, wie vor Glatteis oder vor zu hoher Geschwindigkeit für die nächste [foto id=“337785″ size=“small“ position=“right“]Kurve. Seine Software-Architektur wird so offen sein, dass auch andere Daten von externen Geräten aufgenommen und wiedergegeben werden können.

Das alles wird kommen, und es wird sich – wie die Geschichte des Automobils lehrt – durch die Fahrzeugklassen nach unten durcharbeiten. Doch auch dieser Fortschritt ist nicht umsonst zu haben. Den Aufwand für die Entwicklung eines neuen Infotainmentsystems verglich Hudi mit dem für die Entwicklung eines komplett neuen Motors. Der Erfolg wird sich rascher einstellen, wenn es gelingt, das vernetzte Auto zu einem problemlos zu bedienenden zu entwickeln. In der Computerbranche entstand das Schlagwort von „plug and play“. Beim Auto würde das heißen: Fahren ohne Lehrgang. Dieses Ziel unterschreiben alle Automobilhersteller. Rupert Stadler will es mit Audi als erster erreichen – Vorsprung durch Technik eben.

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