Diesel aus CO2

Audi nimmt Produktion von synthetischem Diesel auf

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Synthetische Kraftstoffe aus Strom, Wasser und CO2 sollen einer der Schlüssel für eine klimaneutrale und von Öl-Importen unabhängige Mobilität sein. Eine Pilotanlage in Dresden hat nun mit der Produktion von sogenanntem „e-Diesel“ begonnen. Laut Mit-Initiator Audi eignet sich dieser Treibstoff zur Beimischung zu fossilem Diesel, kann aber auch als alleiniger Kraftstoff eingesetzt werden

CO2 als Rohstoff

Mit den ersten fünf Litern aus dieser Produktion hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, öffentlichkeitswirksam ihren Dienstwagen damit betankt. "Wenn es uns gelingt, CO2 als Rohstoff einzusetzen, leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und Ressourceneffizienz und ebnen den Weg hin zu einer "Green Economy", sagt Wanka.
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„Power to Liquid“-Prinzip (PtL)

Betrieben wird die vom Bundesministerium geförderte neue Anlage von dem Dresdner Energietechnik-Unternehmen sunfire. Sie arbeitet nach dem sogenannten „Power to Liquid“-Prinzip (PtL) und nutzt Ökostrom, um einen flüssigen Energieträger herzustellen. Als Rohstoffe benötigt sie lediglich Wasser und Kohlendioxid. Momentan stammt das verwendete CO2 aus einer Biogasanlage. Künftig soll es zusätzlich aus der Umgebungsluft gewonnen werden.

Die Produktion erfolgt schrittweise

Zunächst spaltet eine Hochtemperatur-Elektrolyse das zu Dampf erhitzte Wasser bei mehr als 800 Grad Celsius in Wasserstoff und Sauerstoff. Sie kann dynamisch betrieben werden und könnte dadurch die Stromnetze bei Ökostrom-Spitzen stabiliseren. Der Wasserstoff reagiert anschließend unter Druck und Temperatur mit dem CO2. Daraus entsteht eine aus langkettigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen bestehende Flüssigkeit, das sogenannte "Blue Crude".
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Wirkungsgrad etwa 70 Prozent

Der Wirkungsgrad des Gesamtprozesses – vom erneuerbaren Strom bis zum flüssigen Kohlenwasserstoff – ist laut Audi mit etwa 70 Prozent sehr hoch. Blue Crude lässt sich im Anschluss ähnlich wie fossiles Rohöl in einem Raffinerie-Prozess zu e-Diesel veredeln. Der sei frei von Schwefel und Aromaten und seine hohe Cetanzahl mache ihn sehr zündwillig.

Wichtige Ergänzung zur Elektromobilität

Reiner Mangold, Leiter nachhaltige Produktentwicklung bei Audi, sieht in dem künstlichen Diesel eine wichtige Ergänzung zur Elektromobilität dar. Aber nicht nur das: „Die Nutzung von CO2 als Rohstoff ist nicht nur eine Chance für die Automobil-Industrie in Deutschland, sondern lässt sich auch auf andere Branchen und Länder übertragen.“

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