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Im Rahmen der „Silvretta E-Auto Rallye Montafon 2010“ hatte Audi einen e-tron-Technikträger im Kleid eines R8 ins Rennen geschickt. Audi-Entwicklungsvorstand Michael Dick und Werksfahrer Lucas Luhr lenken den Elektro-Sportwagen auf der 167,5 Kilometer langen Strecke durch Vorarlberg in Österreich. Der Technikträger hatte über 160 Kilometer zehn Wertungsprüfungen zu durchlaufen.
Nach einer ersten Ausfahrt bei „Le Mans vers le futur“ am Rande des 24 Stunden-Rennens stellte sich der Audi R8 e-tron nun dem Wettbewerb. Für die Ingolstädter ist die Rallye eine gute Gelegenheit, so Audis Entwicklungschef Michael Dick, „den ganzheitlichen Ansatz von Audi zu zeigen und die Faszination der Elektromobilität in einem Sportwagen auf der Straße zu erleben“.
Vier Motoren – je zwei an der Vorder- und Hinterachse – treiben die Räder des Audi R8 e-tron an. Sie machen dieses Erprobungsfahrzeug zu einem echten quattro. Mit 230 kW (313 PS) und 4.500 Nm Drehmoment beschleunigt der Zweisitzer in 4,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Der Technikträger ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde ausgelegt. Mit dem R8-e-tron-Technikträger gibt Audi einen Einblick in die Entwicklungsarbeiten; das Lastenheft für das Serienkonzept geht deutlich über die Batterietechnologie und den Ersatz eines Verbrennungsmotors durch einen Elektroantrieb hinaus.
Die reguläre Verteilung der Antriebsmomente ist klar zugunsten der Hinterachse ausgelegt. Ähnlich wie beim Mittelmotorsportwagen R8 aus der Serie gehen rund 70 Prozent der Kräfte nach hinten, 30 Prozent nach vorn. Wenn an einer Achse Schlupf auftritt, lässt sich diese Balance dank der vier zentral gesteuerten Elektromotoren variabel ändern – damit hat das Elektrofahrzeug von Audi alle Vorteile der quattro-Technologie. Über die vier einzelnen Motoren, die als Radantriebe jeweils über eine kurze Welle direkt mit den Rädern verbunden sind, steuert der R8 e-tron auch die Querdynamik. Ähnlich wie das Sportdifferenzial bei serienmäßigen quattro-Fahrzeugen erlauben sie das sogenannte „torque vectoring“, also das gezielte Beschleunigen einzelner Räder und damit eine aktive Verteilung des Antriebmoments. Das bringt einen Zugewinn an Fahrdynamik und erhöht zugleich die Fahrsicherheit.
Aufgeladen wird der Energiespeicher über Kabel und Stecker mit Haushaltsstrom (230 Volt/16 Ampere). Die Ladezeit bei entladener Batterie beträgt sechs bis acht Stunden, mit Starkstrom (400 Volt, 63 Ampere) sinkt sie auf etwa 2,5 Stunden. Aber nicht nur stationär wird die Batterie mit Strom versorgt, sondern dank Rekuperation auch während der Fahrt. Dabei wandelt der Generator beim Verzögern kinetische Energie in elektrische um und speist sie ins Bordnetz ein.
Aber die Marke Audi war nicht nur mit ihrem jüngsten Technologieträger bei der Traditionsveranstaltung vertreten, sondern brachte zur Silvretta Classic selbstverständlich auch ihre historische Abteilung in Stellung. Thomas Frank, Leiter der Audi Tradition, lenkte einen der seltenen Audi Sport quattro in Grün. Ganze 15 Stück wurden zwischen 1983 und 1985 im sogenannten „Malachitgrün“ lackiert. Das lange Jahre teuerste Auto, das Audi je gebaut hatte, ist bei Sammlern und Enthusiasten heiß begehrt. Die Preise dafür steigen stetig.
Ebenfalls immer wieder gern in der Automobil-Szene gesehen: der Audi Ur-quattro. Ein Modell aus dem Jahre 1988 setzt Audi Tradition bei der Silvretta Classic mit einer ganz besonderen Mannschaft ein. Der mehrfache Mille-Miglia-Sieger Luciano Viaro verlässt sich bei Oldtimer-Rallyes seit geraumer Zeit auf blinde Beifahrer. Das italienische Projekt „M.I.T.E.“ (Miteinander, Insieme, Together, Ensemble) steht mehrsprachlich für die Integration behinderter Menschen im Oldtimer-Sport. Blinde sollen als Co-Piloten an Rallyes aktiv teilnehmen können und dirigieren den Fahrer per Roadbook in Blindenschrift. Audi Tradition unterstützt dieses Projekt seit diesem Jahr und feiert 2010 damit Premiere auf der Silvretta Classic.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/arie) veröffentlicht am 12.07.2010 aktualisiert am 12.07.2010
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