Audi R8 Spyder

Audi R8 Spyder widersteht Downsizing: „Leuchtturm für die Audi AG“

Audi R8 Spyder Bilder

Copyright: Daniel Wollstein/Audi

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Das neueste Produkt seiner Firma kennt er vermutlich besser als jeder Firmenchef vor ihm: Stephan Winkelmann war mehr als elf Jahre lang Chef vom Automobili Lamborghini und steht seit März der Quattro GmbH vor. Die nennt sich jetzt schlicht „Audi Sport“ und hat soeben den R8 Spyder vorgestellt – ein Fahrzeug, das technisch eng verwandt ist mit dem Lamborghini Huracán. Seine Position als Herrscher über Planung und Fertigung im norditalienischen Sant’Agatha Bolognese hat der bald 52-jährige gegen eine Pendel-Existenz zwischen Ingolstadt und Neckarsulm eingetauscht. In der Württembergischen Stadt sind mehr als 1000 Mitarbeiter damit beschäftigt, den globalen Bedarf an Hochleistungs-Automobilen mit vier Ringen zu decken. Unter dem Namen Audi Sport sollen fürderhin vier Geschäftsfelder weiter ausgebaut werden. Außer der Produktion von Audi RS- und R-Modellen ist das Unternehmen für die Rennsport-Fabrikation der LMS und GT3-Fahrzeuge zuständig. Darüber hinaus werden Dienstleistungen zur Individualisierung und zur exklusiven Gestaltung von Audi-Serienmodellen erbracht. Vierte „Säule“, wie Winkelmann es nennt, ist der Vertrieb der Audi-Collection, die Lifestyle-Produkte und Accessoires mit dem Marken-Logo beinhaltet. Winkelmann sieht deshalb seine Firma in einer „Leuchtturm-Funktion für die Audi AG“. Wie viel Lamborghini im aktuellen R8 Spyder steckt, weiß wohl niemand so genau wie der ehemalige Fallschirmjäger und Leutnant der Reserve. „Die größten Gemeinsamkeiten gibt es beim Chassis“, sagt Winkelmann, bei Motor und Getriebe sehe es oberflächlich ebenfalls so aus, aber „dort gibt es auch starke Differenzierungen“. Während das Lamborghini-Modell Huracán dem Markenmotto „kompromisslos, extrem, italienisch“ folge, schlage der R8 Spyder eine „Brücke zwischen Supercars und Lifestyle“. Auch im Raumgefühl innen und im Fahrverhalten unterschieden sich beide Fahrzeuge wesentlich. Im vergangenen Jahr haben die Neckarsulmer weltweit rund 17.000 Fahrzeuge verkauft. Schwerpunkte waren dabei Europa und Nordamerika, aber auch Asien nehme eine erfreuliche Entwicklung. Während das Tagesgeschäft weitgehend durchstrukturiert ist, wird sich der Chef eingehend mit der Definition der künftigen Ziele widmen müssen. „Das ist die größte Aufgabe“, sagt er. Auch wenn Audi Sport sich den „Sportwagen alter Schule“ verschrieben habe, müsse man sich mit alternativen Antrieben beschäftigen. „Es führt kein Weg daran vorbei“. Die mittelfristige Planung ist allerdings weitgehend abgeschlossen. Acht weitere Modelle in den nächsten 18 Monaten kündigte Winkelmann am Rande der Fahrvorstellung des R8 Spyders an. Hybrid- oder Dieselfahrzeuge werden nicht dabei sein. Zwar konnte die Quatro GmbH ihren Output in den vergangenen Jahren immer wieder steigern, jedoch sei „Volumen nicht das Wichtigste“. Im Vordergrund stehe die Exklusivität und, dass die Produkte „einen Wow-Faktor haben“. Um „sportliche Nachhaltigkeit“ zu erreichen, müsse man „das eine tun, ohne das andere zu lassen“, denn auch den Kunden würden Fragen der Umweltverträglichkeit immer wichtiger. Autonomes Fahren spiele allerdings bei der Definition der Ziele eine unterordnete Rolle. Für die Kunden von Audi Sport stehe „das Fahren an sich“ im Vordergrund.
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