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Die wollen nur Spielen
Sie kommen zur Unzeit. Während das SUV gerade am öffentlichen Pranger steht, schiebt Audis Sport GmbH gleich zwei kompakte Vertreter der verteufelten Fahrzeuggattung auf den Markt, beide auf maximale Leistung getrimmt, mit Fünf-Zylinder-Motor, der ordentlich Sprit benötigt und zu Preisen, für die man gleich drei Kleinwagen kaufen könnte. Die Rede ist vom Audi RS Q3, zu dem sich mit der Coupé-Variante RS Q3 Sportback nun auch noch ein weiteres Modell gesellt. Zu Preisen ab 63 500 Euro rollen die beiden Kraftmeier Ende des Jahres zum Händler.
Ob es allerdings eine gute Idee war, gleich zwei annähernd identische Modelle nebeneinander zu stellen, bleibt abzuwarten. Denn der RS Q3 Sportback könnte dem regulären Schwestermodell den Rang ablaufen, ist die Coupé-Version doch deutlich schärfer gestylt, ohne dass man deshalb große Unterschiede in Funktion, Praktikabilität oder Ausstattung in Kauf nehmen müsste.
Beide sind als vollwertige Fünfsitzer konzipiert und bieten bei aller Sportlichkeit viel Alltagstauglichkeit. So lässt sich die Rückbank im RS Q3 um 15 Zentimeter, im Sportback um 13 Zentimeter verschieben. Und der Gepäckraum fasst in beiden Modellen 530 Liter, wobei der mit umgeklappten Lehnen im RS Q3 mit 1525 Liter unwesentlich größer als beim Coupé-Modell (1400 Liter) ausfällt. Auch die 1500 Euro Aufpreis für die Sportback-Version dürfte bei dem hohen Grundpreis zu vernachlässigen sein.
Dafür steht die Sportback-Karosse mit 1,56 Meter gute 4,5 Zentimeter niedriger als der normale RS Q3 auf den 20 Zoll (optional 21 Zoll) großen Rädern und wirkt mit ihrer nach hinten abfallenden Dachlinie und der tiefer platziert ansteigenden Schulterlinie optisch satter und muskulöser. Das gleiche gilt für die Heckansicht, wo das niedrige Heckfenster, der Dachkantenspoiler und die flacher geneigten D-Säulen den Sportback breiter erscheinen lassen als das Pendant.
Den Kühlerschlund hingegen reissen beide auf gleich dramatische Weise auf. Der schwarz glänzende Grill, jetzt ohne Chromrahmen, in dreidimensionaler Wabenstruktur ist nun tiefer und direkt in den Stoßfänger eingelassen und wird von seitlichen, groß dimensionierten Lufteinlässen flankiert. Dazu gesellen sich die RS-Markenzeichen: boomerangförmige „Blades“ im Stoßfänger, die flachen Schlitze oberhalb des Kühlergrills, die an den Ur-Quattro erinnern sollen, und die jeweils um zehn Millimeter ausgestellten Radhäuser. Erstmals verfügt der RS Q3 über eine zweiflutige Abgasanlage mit großen ovalen Endrohren auf beiden Seiten und chromfarbenen Blenden.
Serienmäßig sind beide SUV mit Scheinwerfern in LED-Technologie ausgestattet. Optional gibt es Matrix-LED-Scheinwerfer mit dynamischem Blinklicht und RS-spezifisch abgedunkelten Blenden. Auch die Heckleuchten sind in LED-Technologie ausgeführt.
Zum dynamischen Äußeren passt der Antrieb der neuen Speerspitzen in der Q3-Modellreihe. Audi Sport bleibt hier beim einzigartigen Fünf-Zylinder-Turbobenziner, für den die Ingolstädter im vergangenen Jahr bereits zum neunten Mal in Folge mit dem „International Engine of the Year Award“ ausgezeichnet wurden. Der 2.5 TFSI schöpft aus unverändert 2480 Kubikzentimetern Hubraum gut 17 Prozent mehr Leistung, womit nun 400 PS (294 kW) plus 480 Newtonemter maximales Drehmoment auf dem Datenblatt stehen.
Die Spitze ist bei 250 km/h abgeregelt, auf Wunsch auch erst bei 280 km/h. Den Durchschnittsverbrauch gibt Audi mit 8,8 bis 8,9 Litern (202 bis 204 Gramm CO2 pro Kilometer) an – wohlgemerkt, nach Norm, an die sich „Hochleistungs-SUV“ im automobilen Alltag erfahrungsgemäß kaum halten.
Das 2,5-Liter-Triebwerk baut mit weniger als 50 Zentimetern Länge extrem kompakt und ist 26 Kilogramm leichter als im Vorgängermodell. Sein Kurbelgehäuse besteht jetzt aus Aluminium, was allein 18 Kilogramm Gewicht spart. Auch die hohlgebohrte Kurbelwelle ist noch einmal ein Kilogramm leichter. Durch die ungerade Zylinderanzahl und besondere Zündfolge 1-2-4-5-3 – direkt benachbarte und weit voneinander entfernte Zylinder zünden abwechselnd – entsteht ein ganz spezieller Rhythmus und charakteristischer Motorsound, der durch die zweiflutige RS-Abgasanlage noch einmal betont wird. Eine optional erhältliche Sportabgasanlage mit schwarzen Endrohrblenden verstärkt den unverkennbaren Klang zusätzlich.
Über die Sieben-Gang-Doppelkupplung S-Tronic fließen die Kräfte des Fünfzylinders auf den permanenten Allradantrieb, der die Power frei zwischen den Achsen verteilt. Dabei regelt das Fahrdynamiksystem Audi drive select die Antriebsverteilung und andere Komponenten wie Lenkung, Fahrwerk, S-Tronic, Motorcharakteristik und Sound. Zur Wahl stehen, je nach gewählter Ausstattungsvariante, fünf oder sechs Modi: comfort, auto, dynamic, efficiency und individual oder alternativ zum Modus individual die zwei neuen RS-Einstellungen RS1 und RS2. Über das MMI kann der Fahrer die zwei RS-Modi individuell anpassen und speichern. Für den schnellen Zugriff oder den Wechsel innerhalb der beiden neuen Modi genügt ein Druck auf die neue Lenkradtaste „RS-MODE“.
Das serienmäßige RS-Sportfahrwerk legt die Karosserie zehn Millimeter tiefer als beim Audi Q3 und Q3 Sportback. Auf Wunsch ist für die neuen RS Q3 auch das RS-Sportfahrwerk plus mit Dämpferregelung DCC (Dynamic Chassis Control) verfügbar. Erstmals bietet Audi Sport für sein Hochleistungs-SUV 21-Zoll Räder in unterschiedlichen Felgendesigns an.
Die gesamte Cockpitgestaltung ist stark fahrerorientiert, die Bedieneinheit der Klimaanlage, die Mittelkonsole und das MMI-Touchdisplay sind um zehn Grad zum Lenkrad geneigt. Das unten abgeflachte Sportlederlenkrad inklusive neu gestalteter Schaltwippen verfügt über Multifunktionstasten, mit denen der Fahrer die beiden optionalen RS-Modi im Fahrdynamiksystem Audi drive select ansteuern kann. Auf Wunsch erhält der Fahrer das größere „Audi virtual cockpit plus“ mit Schaltblitz-Darstellung, die den Fahrer beim Erreichen der Drehzahlgrenze zum Hochschalten auffordert. Spezielle RS-Anzeigen informieren hier zudem über Reifendruck, Drehmoment, Leistung, Rundenzeiten und g-Kräfte und ermöglichen sogar eine Beschleunigungsmessung.
Sportsitze in schwarzem Leder/Alcantara mit RS-Prägung unterstreichen den athletischen Charakter in beiden SUV. Erstmals in der Q3-Familie sind RS-Sportsitze in Feinnappa Leder mit besonderer Wabensteppung und integrierten Kopfstützen erhältlich. Ihre Kontrastnähte sind serienmäßig schwarz glänzend, optional rot oder blau. Dazu kommen spezielle RS-Designpakete mit roten oder blauen Akzenten an Lenkradkranz, Gurtbändern, Fußmatten und Schalthebel sowie Beplankung und Türarmauflagen in rotem oder blauem Alcantara. Erstmals kann das Interieur aber auch vollständig in Schwarz gehalten sein.
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 09.10.2019 aktualisiert am 09.10.2019
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