Audi

Audi-Scheinwerfertechnik – Licht der Zukunft

Die Scheinwerfertechnik hat sich zu einer der anspruchsvollsten Disziplinen bei modernen Automobilen entwickelt. Hier treffen Innovation, Sicherheit und Formgebung aufeinander – und stehen damit stellvertretend für das Gesicht eines Autos, wenn nicht sogar einer Marke.

Kein Wunder, dass in den letzten 15 Jahren ein wahres Technikfeuerwerk gezündet wurde: Die klassischen Parabolspiegel-Scheinwerfer mit vorgelagerter Streuscheibe wurden um anspruchsvolle Projektionsscheinwerfer ergänzt; der nächste Schritt waren Gasentladungs-Scheinwerfer (Xenon), die heute noch bei den meisten Marken als Maß der Dinge gelten. Doch seit ein kurzem drängen Oberklassemodelle mit LED-Scheinwerfern auf den Markt – und die Kostendegression dürfte dafür sorgen, dass sie sich [foto id=“390680″ size=“small“ position=“left“]zunehmend auch im Massenmarkt etablieren.

Doch mit dem sehr hellen, kaltweiß leuchtenden Licht ist noch nicht das Ende der Entwicklung erreicht. Als nächsten Schritt kündigt Audi-Entwickler Stephan Berlitz den Matrix-Beam-Scheinwerfer an – eine Weiterentwicklung der LED-Technik. Dabei wird das Licht in viele einzelne Quellen aufgeteilt. So können andere Verkehrsteilnehmer gezielt ausgespart werden, eine Blendung gibt es nicht mehr. Als weiterführende Variation dieses Themas sollen Objekte gezielt beleuchtet werden – beispielsweise Fußgänger im Fahrzeugvorfeld, die vom Nachtsichtsystem erkannt wurden. „Das Markierungslicht wird bei Fahrzeugen, die mit Nachtsichtsystemen ausgerüstet sind, schon in naher Zukunft eingesetzt“, kündigt Berlitz an.

Zu den sicherheitsrelevanten Innovationen bei Audi gehören auch Rückleuchten, die ihre Strahlkraft an Umgebungshelligkeit und Sichtverhältnisse anpassen. Die Idee: Bei Nebel oder hochgewirbelter Gischt soll durch größere Helligkeit der Anreiz genommen werden, dichter aufzufahren – dazu tendieren nachfolgende Fahrzeuge nämlich ganz automatisch, um sich an den Vorwegfahrenden „anzuhängen“. Ein weiteres Projekt: Audi möchte Blinkleuchten einführen, die in die angezeigte Richtung „wischen“ – das erzeugt nicht nur einen schönen Effekt, sondern sendet auch ein intuitives Signal aus.

Das gleiche gilt für ein höchst innovatives Beleuchtungselement: einen Laser-Strahler, der in der Rückleuchteneinheit untergebracht ist. Er markiert nicht nur einen horizontalen Balken auf der Straße, der für Distanz sorgen soll, sondern spannt bei Nebel gleichsam ein rotes Dreieck auf. Das Licht ist nur direkt [foto id=“390681″ size=“small“ position=“left“]von hinten zu sehen, eine ablenkende Wirkung auf Fahrer in anderen Fahrspuren damit ausgeschlossen.

Noch weiter nach vorn blickt Audi mit der OLED-Technik – bei diesen „organischen LEDs“ handelt es sich um Molekülketten, die als Paste auf hochpolierte Glasflächen aufgebracht werden. Damit lässt sich ein sehr hochwertiger, homogener Effekt erzielen. Derzeit arbeitet Berlitz gemeinsam mit der Zulieferindustrie an Pasten, die weniger temperaturempfindlich als heute sind und sich auch auf gebogene Flächen aufbringen lassen. Denn „Zweidimensionalität ist nicht das Ziel,“ so Berlitz. Eher schon Vierdimensionalität. Zu den angestrebten optischen 3D-Effekten soll der Faktor Zeit hinzutreten. Stellvertretend dafür steht eine von Audi gezeigte Heckpartie, auf der sich unzählige Lichtpunkte wie ein Schwarm bewegen. Damit wird klar: So faszinierend die aktuell angebotenen Scheinwerfermodule sein mögen – die Entwicklung steht erst am Anfang.

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