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Audi stellt klimafreundliche Kraftstoffe her: e-gas-Einspeisung beginnt im Herbst

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In New Mexico betreibt Audi eine Forschungsanlage zur Herstellung von e-ethanol und e-diesel. Bilder

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Schematische Darstellung von Audis e-gas-Produktion. Bilder

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So sieht der neue Fünftürer von hinten aus. Bilder

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Blick auf den bivalent ausgelegten 1,4-Liter-Turbobenzindirekteinspritzer. Bilder

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Als g-tron mit e-gas unterwegs: Audi A3 Sportback. Bilder

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Ingolstadt/Werlte – „Wir sind an einem entscheidenden Punkt der Energiewende angekommen.“ Vor diesem Hintergrund hat der Automobilhersteller Audi in Zusammenarbeit mit entsprechenden Kompetenzpartnern die Produktion klimafreundlicher Kraftstoffe gestartet. In Werlte im norddeutschen Emsland ist seit diesem Sommer die weltweit erste Industrieanlage in Betrieb, die nach dem „Power to Gas“ genannten Prinzip synthetisches Gas erzeugt.

Für A3 Sportback g-tron

Die Ingolstädter Volkswagen-Premiumtochter gewinnt in Werlte aus regenerativ erzeugtem Strom, Wasser und Kohlendioxid das Erdgas-Ersatzprodukt, das sie Audi-e-gas nennt. Verteilt über das Erdgasnetz steht es anschließend in ganz Deutschland Fahrern des A3 Sportback g-tron zur Verfügung. „Weil sich bei der Produktion ein geschlossener Kohlendioxid-Kreislauf ergibt“, betonen die Ingolstädter, „sind e-gas-Fahrer auf Kurz- und Langstrecken Kohlendioxid-neutral unterwegs.“ Mit der neuen Anlage baut Audi nach eigenen Angaben als erster Autobauer eine Kette nachhaltiger Energieträger auf, an deren Anfang eben Grünstrom, Wasser und Kohlendioxid stehen, während die Endprodukte Wasserstoff und synthetisches Methan sind, eben e-gas.

Zwei Verfahrensschritte

Im ersten Schritt nutzt die Anlage überschüssigen Grünstrom, um mit drei Elektrolyseuren Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Wasserstoff könnte sogar als Treibstoff für Brennstoffzellen-Autos dienen. Weil derzeit da jedoch noch eine flächendeckende Infrastruktur fehlt, folgt im zweiten Schritt die Methanisierung. Indem Wasserstoff mit Kohlendioxid reagiert, entsteht synthetisches e-gas-Methan, das mit fossilem Erdgas nahezu identisch ist und über das bereits vorhandene deutsche Erdgasnetz bundesweit an die entsprechenden Tankstellen verteilt wird. Die Einspeisung soll noch in diesem Herbst beginnen.

Pro Jahr etwa 1000 Tonnen

Vorgesehen ist, dass die Anlage pro Jahr etwa 1000 Tonnen e-gas produziert und dabei etwa 2800 Tonnen Kohlendioxid bindet, was der Menge entspricht, die ein Wald mit über 220 000 Buchen im Jahr aufnimmt. Als Nebenprodukte fallen nur Wasser und Sauerstoff an.

Kohlendioxid-neutral unterwegs

Entsprechenden Berechnungen zufolge können mit dem e-gas aus Werlte voraussichtlich 1500 A3 Sportback g-tron Jahr für Jahr jeweils 15 000 Kilometer Kohlendioxid-neutral zurücklegen. Der in diesem Fünftürer eingesetzte 1,4-Liter-Turbobenzindirekteinspritzer verbrennt fossiles Erdgas, Biomethan und e-gas gleichermaßen. Mit der bivalenten Auslegung kann er auch Benzin nutzen, wodurch sich eine Reichweite von insgesamt rund 1300 Kilometern ergibt. Beim Kauf des Autos können Kunden ein e-gas-Kontingent gleich mitbestellen. Das Verfahren, an dem sie damit automatisch teilnehmen, stellt sicher, dass die an der Tankstelle eingefüllte Gasmenge durch Audis Anlage ins Netz eingespeist wird. Bezahlung und Abrechnung laufen über die Audi-e-gas-Tankkarte.

Fünftürer startet gegen Jahresende

Der A3 Sportback g-tron startet Ende des Jahres. Laut Datenblatt soll er sich im Mittel pro 100 Kilometer mit weniger als dreieinhalb Kilo e-gas begnügen, der schädliche Kohlendioxid-Ausstoß am Auspuff im normalen Zyklus unter 95 Gramm pro Kilomedter bleiben. „Fahren mit e-gas ist klimaneutral“, erläutert Audi, „denn das Kohlendioxid, das im Fahrbetrieb entsteht, wurde zuvor bei der e-gas-Herstellung gebunden.“

Teil einer umfassenderen Strategie

Audis e-gas-Projekt ist Teil einer umfassenderen e-fuel-Strategie der Ingolstädter. Parallel zur e-gas-Anlage in Werlte betreibt Audi ebenfalls mit einem Partner im US-amerikanischen Hobbs in New Mexico eine Forschungsanlage zur Herstellung von e-ethanol und e-diesel. Mikroorganismen produzieren dort mithilfe von Brack-, Salz- oder Abwasser, Sonnenlicht und Kohlendioxid die hochreinen Kraftstoffe. Ziel der Projekte ist, Kohlendioxid als Rohstoff für Kraftstoffe zu nutzen und so die Gesamtbilanz deutlich zu verbessern.

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