Aus der britischen Ikonengalerie: Jaguar gibt Ausblick auf möglichen neuen E-Type

Frankfurt/Main – Zwei Termine, ein Thema. Erst beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring, dann bei der IAA: Jaguar, so scheint es, ist E-Type – und E-Type ist Jaguar. Zumindest in diesem Jahr. Denn vor einem halben Jahrhundert, 1961, hat Sir William Lyons den Sportwagen beim Automobilsalon in Genf persönlich vorgestellt. Was der Firmengründer damals höchstens geahnt haben kann, ist, dass der E-Type, den viele spontan mit James Bond verbinden, weil der Agent Ihrer Majestät ihn im Film gefahren hat, später einmal tatsächlich zur Ikone für die Marke wird und selbst im New Yorker Musem of Modern Art seinen Platz in der ständigen Ausstellung dort gefunden hat. Nürburgring, Mitte August.

Jaguar feiert seine Ikone.

Michael Quinn, Enkel des Jaguar-Gründers, und Testfahrer Norman Dewis sind dabei, gemeinsam mit anderen mehr oder weniger prominenten Gästen. Die Schauspieler Jürgen Vogel und Lily Cole fahren im himmelblauen XKR-S vor. Jaguar-Land-Rover-Chef Ralf Speth und Deutschland-Statthalter Peter Modelhart reihen den neuen, rund 300 Stundenkilometer schnellen 550-PS-Supersportwagen schon jetzt in die Ikonengalerie der britischen Traditionsmarke ein, die sich wie die Geländewagen-Schwester Land Rover inzwischen im Besitz der indischen [foto id=“381451″ size=“small“ position=“right“]Tata-Gruppe befindet. Ein Rennen findet statt, die Jaguar E-Type Challenge. Es regnet heftig, langsames Fahren ist angesagt. Die Briten schwärmen dennoch: „So viele E-Type wie zuletzt in den Swinging Sixties.“

Der je nach Version fast 4,5 bis 4,8 Meter lange Kult-Sportwagen mit seiner vor allem aufgrund der langen Motorhaube unverwechselbaren Silhouette ist zwischen 1961 und 1975 rund 70 000 Mal gebaut worden. Es gab ihn als Coupé und als Roadster mit Stoffdach. Drei Sechs- und Zwölfzylinder mit 269 und 276 PS trieben das lediglich 1250 bis 1450 Kilo auf die Waage bringende Leichtgewicht an. Die Leserschaft des Daily Telegraph hat es jedenfalls schon einmal zum „schönsten Auto aller Zeiten“ gewählt.

Szenenwechsel.

Die September-Woche, in der die IAA in Frankfurt/Main beginnt. Aus Jaguar und Land Rover ist Jaguar Land Rover geworden. Der neue Baby-Range Evoque kommt gut an, mit längeren Lieferzeiten ist zu rechnen. Der neue 2,2-Liter-Turbodiesel nährt zusätzliche XF-Absatzhoffnungen. Jaguars Modellpalette könnte um ein SUV erweitert werden. Weltweit haben beide Marke bis Ende August über 165 000 Einheiten verkauft, wieder zehn Prozent mehr [foto id=“381452″ size=“small“ position=“left“]als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

Das internationale Wachstum ist stark.

Die Entscheidung für einen Partner in China soll noch in diesem Jahr fallen. Rund um das Palais Thurn und Taxis haben die Briten am Vorabend der IAA eine E-Type-Parade aufgebaut. Auch drinnen gibt es eigentlich nur dieses eine Thema: E-Type. Bei der Messe selbst sind einige Studien zu sehen, darunter die für einen möglichen Land-Rover-Defender-Nachfolger. Und die namens C-X16 für ein 300 Stundenkilometer schnelles Jaguar-Coupé, das im Mix weniger als sieben Liter verbrauchen soll. Mit dem Motor unter der langen Haube vorn, mit breiter Spur, zwei Sitzen, kurzem Heck und Antrieb hinten sind die Parallelen auffällig. Bis auf den 95-PS-Elektromotor, der einen 380 PS und 450 Newtonmeter starken 3,0-Sechszylinder-Kompressorbenziner unterstützt, sind es die Parallelen zum – E-Type.

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