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Mercedes-Benz
Affalterbach – Die für Hochleistungsfahrzeuge zuständige Mercedes-Tochter aus Affalterbach hat eine Strategie – und die heißt „AMG Performance 2015“. An ihrer Entwicklung war Volker Mornhinweg maßgeblich beteiligt. Mornhinweg, bislang Chef von AMG, sieht das Unternehmen mittlerweile von einer „Zeitenwende“ gesprochen.
Die kann er nun sogar von einer Vorstandsposition aus weiter verfolgen. Denn Daimler hat den 50-Jährigen [foto id=“292305″ size=“small“ position=“right“]inzwischen mit der Leitung des Van-Geschäftsfeldes von Mercedes betraut; die AMG-Geschäfte nimmt künftig der bisherige Chef des Mercedes-Werkes im US-amerikanischen Tuscaloosa, Ola Källenius, wahr. Mornhinweg weiß, wovon er spricht, nicht nur, wenn er die Technik der AMG-Modelle, sondern auch die mögliche Zukunft des ehemaligen Haustuners der Schwaben erklärt, der sich längst zur eigenständigen Marke entwickelt hat. Er ist ausgebildeter Maschinenschlosser, hat Feinwerktechnik studiert und dann damit begonnen, Führungsaufgaben im Konzern zu übernehmen – in der Nullserienproduktion, in der Produktvorbereitung, in der Produktplanung. Mornhinweg war verantwortlich für das Mercedes-Werk in Berlin, leitete den Bereich „Executive Management Development“. Dass AMG heute nicht mehr nur veredelt, sondern selbst Motoren, Getriebe, komplette Fahrzeuge wie den SLS entwickelt, ist vor allem auch sein Verdienst.
Affalterbach, Anfang März. Der Genfer Automobilsalon steht unmittelbar bevor. Wohin AMG geht? „Die Grundlage unseres Erfolges ist und bleibt die einzigartige Mischung aus hervorragender Ingenieurskunst und der unbedingten Verpflichtung zu Sportlichkeit und Performance“, sagt Mornhinweg, kündigt für Sommer den neuen Achtzylinder-Biturbo mit bis zu 571 PS und 900 Newtonmetern Drehmoment an, der erstmals im neuen S63 AMG zum Einsatz kommt – und gegenüber dem Vorgänger mit zehneinhalb Litern 25 Prozent weniger Sprit verbrauchen [foto id=“292306″ size=“small“ position=“left“]soll. Denn auch das gehört zur Strategie: AMG, so sieht es Mornhinweg, bietet künftig zeitgemäße Performance-Modelle an. Verbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß der Flotte sollen bis 2012 um 30 Prozent sinken.
Dabei geht es weniger um einzelne Technologien, sondern vielmehr um „maßgeschneiderte Gesamtpakete, insbesondere für den Antriebsstrang“. Dazu zählt beispielsweise der für 2013 vorgesehene Elektro-SLS. „Mit dem gewaltigen Startdrehmoment der E-Maschine reißt er beim Kickdown an wie ein Düsenjet mit Nachbrennern“, beschreibt Mornhinweg seine ersten Fahreindrücke. Die Affalterbacher wollen in Zukunft ihre Baureihen zudem noch viel stärker differenzieren, „alles unter den Gesichtspunkten Effizienz und Performance“. Sie arbeiten an einer völlig neuen Generation der Zylinderabschaltung in Verbindung mit Benzin-Direkteinspritzung. Und sie wagen, wohl auf Basis der A- und B-Klassen-Nachfolger von Mercedes, den Schritt ins Kompaktklasse-Segment – in der Erwartung auf „tiefgreifende Impulse für den AMG-Flottrenverbrauch“ und auf neue Käuferschichten.
Das ist es, was Mornhinweg mit dem Begriff „Zeitenwende“ gemeint hat: AMG stellt sich neu auf, bleibt aber [foto id=“292307″ size=“small“ position=“right“]seinen Marken-Kernwerten treu. Ein erstes Beispiel dafür stellt der neue Antriebsstrang für die S-Klasse dar, der den neuen 5,5-Liter-Biturbo in zwei Leistungsstufen, das Siebengang-Sportgetriebe und das Effizienz-Programm mit Stopp/Start-Automatik umfasst. In der Standardausführung ist der neue S-Klasse-AMG 544 PS stark, mit Performance-Paket 571, 46 PS mehr als zuvor. Noch größer ist der Sprung beim Drehmoment um 270 auf maximal 900 Newtonmeter schon früh ab 2500 Touren – bei besseren Fahrleistungen und immerhin vier Litern weniger Spritverbrauch.
Für Technik-Interessierte: Erreicht haben die Entwickler das durch Hubraumreduzierung, die wiederum geringere Reibungsverluste und einen günstigeren Wirkungsgrad zur Folge hat. Gleich zwei Turbolader sind am Werk. Die strahlgeführte Direkteinspritzung erhöht die Thermodynamik, was wiederum die Kraftstoffausnutzung verbessert und den Schadausstoß im Abgas verringert. Die nasse Anfahrkupplung hilft beim Sparen, indem sie die [foto id=“292308″ size=“small“ position=“left“]herkömmliche Wandlerautomatik ersetzt. In den Stufen S und M setzt der Achtzylinder seine enorme Kraft in Vortrieb um. Das Effizienz-Programm nutzt dagegen das gewaltige Drehmoment für maximale Drehzahlsenkung und so für weitere Verbrauchsdisziplin.
„Dann“, so erklärt es der Techniker Mornhinweg, „fährt der S63 AMG im zweiten Gang an, schaltet möglichst früh hoch und hält die großen Gänge möglichst lang.“ In jeder Schubphase und beim Bremsen wird die Batterie mit umgewandelter Bewegungsenergie geladen. Die könnte nun auch für die gesamte Entwicklung des Unternehmens AMG stehen.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom/Fotos: Koch veröffentlicht am 21.04.2010 aktualisiert am 21.04.2010
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