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Ein Forschungsprojekt zur Verbesserung der Auslastung von Lkw im Güterverkehr startet in Kürze an der Fachhochschule Erfurt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das auf vier Jahre angelegte Projekt „Entwicklung und Erprobung produktivitäts- und effizienzsteigernder Lösungen zur intelligenten Vernetzung nationaler Ladungsverkehre (I-LAN)“ mit etwa 420 000 Euro. Beteiligt sind neben dem Institut Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt auch führende Speditionen, Speditionskooperationen und Softwareentwickler.
Bislang ist es im Speditionsbetrieb üblich, dass eine Fahrer-Fahrzeug- Bindung existiert. Damit ist die Fahrerarbeitszeit durch die begrenzten Lenkzeiten mit der Fahrzeugeinsatzzeit gekoppelt. Experten gehen davon aus, dass auf diese Weise das Produktionsmittel Lkw zu weniger als 30 Prozent zeitlich ausgelastet ist.
Um die Transportbranche zu standardisieren und zu industrialisieren, ist die Möglichkeit des Fahrerwechsels eine Lösung. „I-LAN“ untersucht, ob und welche Vorteile durch eine „sequentielle Mehrfachbesetzung“ von Lkw in sogenannten „Ladungsnetzwerken“ erreicht werden können. Notwendig hierfür ist eine „Fahrer-Fahrzeug-Entkoppelung“ durch die Einführung unternehmensübergreifender und vor allem variabler „Begegnungsverkehre“. Für die Fahrer hieße das, dass sie nur noch einen bestimmten Aktionsradius haben, an dessen Grenzen sie, analog der Stückgut- und Paketsysteme, Transportgefäße tauschen.
Laut Studienleiter Professor Matthias Gather würde dann ein Transportauftrag durch dynamisch installierte Begegnungsverkehre von verschiedenen Teilnehmern des zu entwickelnden Netzwerks getragen. Der Aktionsradius selbst wiederum erlaubt eine tägliche Heimkehr des Fahrzeugs zum Depot und somit einen Fahrerwechsel „zu Hause“.
Zur Umsetzung des Konzepts ist es notwendig, den gesamten Ladungsverkehr neu zu organisieren und zu planen. Effekte wären eine deutliche Produktivitätssteigerung durch längere Einsatzzeiten jedes Fahrzeugs, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fahrern und die effizientere Nutzung der existierenden Infrastruktur. Außerdem ermöglicht es das Vorhaben, mittelfristig eine Verlagerung des Hauptlaufs der Transporte, also einer Bündelung von vielen Einzelsendungen zu einer Sammelladung, auf umweltverträglichere Verkehrsmittel, vor allem auf die Bahn.
geschrieben von auto.de/(ts/mid) veröffentlicht am 05.07.2013 aktualisiert am 05.07.2013
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