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CX7 von Mazda
Schweiß. Jede Menge Schweiß…und gemischte Gefühle. Das ist, was übrig bleibt, nachdem ich etwa zwei Stunden lang den neuen Mazda CX 7 auf Herz und Nieren getestet habe. Mazda wollte mit der Konkurrenz mithalten und auch endlich mal ein Sport Utility Vehicle, also einen sportlichen Pseudo-Geländewagen, auf den Markt bringen. Gelungen ist das aber eher so…naja.
Es ist immer gut, mit etwas Positivem zu beginnen. Und wenn man beim neuen Mazda CX 7 nach Vorzügen schaut, landet man unweigerlich irgendwann beim Design. Denn man kann sagen, was man will: Designen, das können die Japaner. Der CX 7 beweist spielerisch, wie gut eine Mischung aus Coupé und Geländewagen aussehen kann. Eine breite Frontpartie mit großen Lufteinlässen, fließende Linien und die flach abfallende Dachpartie lassen den Wagen zwar imposant, aber dennoch sportlich erscheinen.
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Von Außen macht der CX7 also eine ganz gute Figur. Doch der erste positive Eindruck ändert sich schnell. Denn sobald man die Tür aufmacht, wird es ein bisschen….sagen wir mal….gruselig. Jedem Tierfreund stellt sich dann unweigerlich die Frage: Was ist das denn? Die Sitze meines CX7 sind aus grauem Leder und…jetzt kommts!…verziert mit einer Applikation, die der Krokodilhaut nachempfunden ist…Das ist kein Scherz! Natürlich handelt es sich dabei nicht um echtes Krokodilleder (das wär ja auch noch schöner), aber schon allein der Versuch den CX7 durch Kroko-Optik aufzuwerten, ist eigentlich der Gipfel der Geschmacklosigkeit. Wir sind doch hier nicht bei MTVs „Pimp my ride“, oder? Auch sonst beweist der Mazda im Inneren weniger Sinn für Stil, als fürs „Rumprotzen“. Die Zierleisten bestehen bei ihm nicht aus Holz, sondern aus glänzendem Aluminium, das Display ist in der Ablage als schmaler Streifen integriert und leuchtet rot auf. Aber wenigstens sind alle Knöpfe dort zu finden, wo sie hingehören. Das Multifunktionslenkrad wirkt nicht überfrachtet und die Bedienung des Menüs ist denkbar einfach. Das stimmt mich wenigstens ein bisschen milde.
Und dann sollte meine Fahrt losgehen. Wohl gemerkt: Sie sollte. Denn, wie schon schon beim Mazda 6, habe ich auch bei diesem Auto der Japaner mal wieder kleine Startschwierigkeiten. Mein Problem: Der Pedalweg der Kupplung ist einfach zu lang, das Pedal an sich zu locker. Dadurch würge ich den Motor beim Anfahren gleich mehrmals ab und gebe dann so viel Gas, dass der Wagen wie ein Düsenjet „losbrettert“ und ich froh sein kann, dass die Straße gerade so leer ist und mich (hoffentlich) niemand gesehen hat. Sonst darf ich mir wieder Witze zum Thema „Frau am Steuer“ anhören. Tatsächlich brauche ich gute 30 Minuten, bis ich mich an den Mazda CX 7 gewöhnt habe. Mein Fuß schmerzt von dem krampfhaften „Aufs-Kupplungspedal-Treten“ und der Motor heult bei jedem Anfahren an der Ampel auf wie ein Rennwagen. „Na hoffentlich geht der wenigstens auf der Autobahn ab“, denke ich. Das wäre eine kleine Entschädigung für meinen stressigen Beginn in der Stadt.
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Um es nicht zu spannend zu machen: Ja, der Mazda CX7 hält sein Versprechen. Auf der Autobahn kann er zeigen, was in ihm steckt. Und ich habe endlich wieder Spaß am Autofahren. 210 km/h packt der Wagen locker und auch sonst hat er einige Qualitäten, die beim Gas geben nützlich sind. Er liegt in der Spur wie eine Eins und auch die Lenkung ist präziser, als bei anderen Mazda-Modellen. Außerdem kann er nicht nur gut Gas geben, sondern auch gut bremsen. Als sich ein anderes Auto mit 120 km/h auf der Autobahn vor mich schiebt, kann ich easy abbremsen, ohne einen Schock zu bekommen. Das macht die Fahrt auf der Autobahn für mich extrem sicher. Und entspannt auch. Denn obwohl der Mazda CX7 einige Male sportlich „aufröhrt“, bleibt er doch die meiste Zeit relativ ruhig und lässt mich das Radioprogramm genießen. Aber ob das auf unebenen Feldwegen und kurvigen Landstraßen so bleibt? Vielleicht war das gute Fahrgefühl ja nur von kurzer Dauer?!
Meine Zweifel waren aber zum Glück nicht berechtigt. Denn der CX7 macht auch auf dem Land eine außerordentlich gute Figur. Zwar habe ich immer noch das kleine Problem mit dem zu langen Pedalweg der Kupplung, aber ansonsten kann man dem CX 7 keine Vorwürfe machen. Er liegt gut in der Kurve und gerät nur bei einer scharfen Biegung leicht aus der Spur. Außerdem gleicht er Unebenheiten wie Kopfsteinpflaster oder huppelige Feldwege prima aus. Jetzt bin ich wieder mit ihm versöhnt und genieße den Rest der Fahrt sogar ein wenig. Bis es ans Einparken geht.
Also, jetzt muss ich ja doch mal richtig böse werden. Liebe Damen und Herren von Mazda, wie bitte soll das rückwärts Einparken mit dem CX7 gelingen? Das frage ich mich wirklich. Denn der CX 7 hat eine mini-mini-mini-kleine und schmale Heckscheibe, so dass man da auf jeden Fall nicht durchschauen kann, wenn man sicher einparken will. Wäre ja alles kein Problem, wenn das Auto dafür mit „Park Distance Control“ ausgestattet wäre. Fehlanzeige. Wer nicht auf gut Glück blind rückwärts einparken will, sollte auf jeden Fall immer einen Beifahrer dabei haben. Den braucht der CX7-Fahrer nämlich, damit er ihn per Handzeichen in die Parklücke einweisen kann. Das muss sich besser jetzt als gleich ändern. Wie wärs zum Beispiel mit dem Einbau einer Rückfahrkamera? Oder, wenn das zu teuer ist, mit „Park Distance Control“? Dann werde ich wenigstens durch ein lautes „Piep“ auf Hindernisse aufmerksam und muss sie nicht erahnen.
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Wenn ich mir schon ein großes Auto kaufe, dann will ich natürlich auch, dass da viel rein passt. Das ist beim Mazda CX7 definitiv der Fall. In den Kofferraum passen ganze 455 Liter Gepäck. Da ist schon eine Campingausrüstung für den Abenteuerurlaub drin. Die Rücksitze sind zum Glück auch im Handumdrehen umgeklappt. Dadurch verlängert sich die Ladefläche von 1 Meter auf 1,76 Meter. Das ist nicht übel. Problematisch ist allerdings, dass die Ladefläche nicht eben ist und man deshalb ziemlich schlau packen muss, damit nichts umfällt.
Was den Preis angeht, ist der Mazda CX7 unter den SUVs unschlagbar. In der Grundausstattung „Energy“ kostet der Wagen gerade einmal 31.800 Euro. Für ein SUV mit 260 PS ist das sehr fair. Aber ein niedriger Preis hat eben auch seinen Preis. Gespart hat Mazda zum Beispiel an einer Einparkhilfe. Aber ob das wirklich gut gespart ist? Ich finde nicht. Außerdem legt der Mazda-Fahrer beim Tanken umso mehr drauf. Im Schnitt liegt der Verbrauch während meiner Fahrt bei 14 Litern (Superplus). Auf der Autobahn sogar noch höher. Da könnte die Tankrechnung doch ganz schön teuer werden.
Alles in allem finde ich den CX7 so „naja“. Er hat große Vor-, aber auch extreme Nachteile. Was ich überhaupt nicht mag, ist der lange Pedalweg der Kupplung, der verhindert, dass ich entspannt schalten und anfahren kann. Außerdem kann ich mit dem Auto definitiv nicht rückwärts einparken, was mich auf jeden Fall davon abbringen würde, den Wagen zu kaufen. Andererseits fährt sich der CX7 sowohl auf der Autobahn, als auch auf der Landstraße sehr gut und hat einen fairen Preis. Für mich wäre es trotzdem kein Traumauto. Schon allein aufgrund der gruseligen Krokodilleder-Optik.
geschrieben von auto.de veröffentlicht am 07.07.2009 aktualisiert am 23.08.2018
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Ach Ne Nich Jetzt
August 22, 2018 um 8:58 pm UhrNach dem zweiten Kapitel habe ich darauf verzichtet, weiterhin diesen dümmlichen Text zu lesen.
Nein, ich bin kein Mazda Fan, ich fahre eine ganz andere Marke. Hier habe ich nur gelesen, weil mich eine Bewertung dieses Autos für einen Freund interssierte.
Bewertung. Nicht dümmliches Geschreibsel.
Aber objektiv sollte man schon sein…