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Dacia
Marburg – Mit dem Lodgy ist Dacia in der Opel-Zafira- oder VW-Touran-Klasse im Umfeld etwa von Chevrolets Orlando unterwegs. Wir haben den Kompaktvan der rumänischen Billigtochter von Renault, dessen Name sich vom englischen Lodge (für ein Gästehaus oder Hotel in einem Nationalpark) ableitet, jetzt als Spitzenmodell und stärkeren Diesel mit Prestige-Paket zur Probe gefahren.
Die im Juni 2012 gestartete Familienkutsche bietet bei 4,5 Meter Länge und 2,8 Meter Radstand viel Platz für bis zu sieben Personen. Das Gepäckabteil des Siebensitzers fasst 207, das des Fünfsitzers 827 bis gigantische 2617 Liter. Kopf-, Schulter-, Ellbogen-, Beinfreiheit können sich sehen lassen. Der Seitenhalt der Sitze lässt zu wünschen übrig. Die Übersicht ist gut. Die Verarbeitung wirkt solide. Zwar mutet die Konkurrenz teils wertiger an, doch braucht sich der eher bieder designte Lodgy nicht zu verstecken. Die Bedienung fällt leicht.
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 1,5-Liter aus dem Renault-Regal mit 79/107 kW/PS und 240 Newtonmetern Drehmoment schon früh ab deutlich unter 2000 Touren. Der rußgefilterte Selbstzünder macht diesen Dacia in der Spitze bis Tempo 175 schnell. Ein passabel abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung damit angegebenen rund viereinhalb Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht.
Der Turbodiesel schiebt den leer rund 1300 Kilo schweren Frontantriebler ordentlich voran. Das Fahrwerk federt ziemlich komfortabel. Sportlichkeit ist die Sache des Lodgys aber nicht. Die hydraulische Servolenkung könnte direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Unter anderem Stabilitätskontrolle, Front- und Seitenairbags sowie Kindersitz-Halterungen tragen schon ab Werk zum Standard-Insassenschutz bei.
Vier Ausstattungen gibt es mit Prestige als höchster davon. Zu ihr gehören neben Bordcomputer, Nebelscheinwerfer und Klimaanlage etwa auch Einparkhilfe hinten, Lederlenkrad, Media-Navigationssystem mit Touchscreen-Monitor einschließlich Tuner, USB-, AUX-Anschluss, Freisprecheinrichtung und Bedieneinheit am Lenkrad sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 185er-Reifen. Die kurze Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht in diesem Fall zum Beispiel vom Metalliclack für 470 Euro bis zu den zwei umklapp- und herausnehmbaren Zusatzsitzen in Reihe drei für 590 Euro hinauf.
Die Anschaffungskosten, in diesem Fall ab rund 16 500 Euro, sind ein Wort. Die preisgünstige Großraumlimousine punktet in der unteren Mittelklasse durch ihre Alltagstauglichkeit, auch wenn sie einen großen Wendekreis hat. Sie ist wie alle anderen Dacia eine ehrlich Haut: Man weiß, was man hat oder was nicht. Ab knapp 10 000 bis eben rund 16 500 Euro ist der Lodgy noch zweimal als Benziner mit 61/83 und 85/115 sowie als Diesel mit 66/90 kW/PS zu haben
Motor | Vierzylinder-Turbodiesel |
Hubraum | 1,5 Liter |
Leistung | 79/107 kW/PS |
Maximales Drehmoment | 240/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute |
Beschleunigung | 11,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 |
Höchstgeschwindigkeit | 175 Stundenkilometer |
Umwelt | Testverbrauch 6,6 Liter pro 100 Kilometer, 116 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4 Litern Mixverbrauch |
Preis | 16 490 Euro |
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 10.09.2013 aktualisiert am 10.09.2013
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