Hybrid ist Trumpf

Shanghai 2015: China will den Stecker

auto.de Bilder

Copyright: VW

auto.de Bilder

Copyright: Michael Specht/mid

auto.de Bilder

Copyright: BMW

Dicke Luft in China. Millionen von Autos verpesten Großstädte wie Peking und Shanghai. Linderung sollen die sogenannten „New Electric Vehicles“ (NEV) bringen. Dazu zählen im Reich der Mitte auch die Plug-in-Hybride. Vor allem die deutschen Hersteller stehen mit ihren Modellen bereit.

China fördert Hybrid

Man stelle sich vor, der deutsche Staat erlässt dem Kunden beim Neukauf eines Plug-in-Hybrid-Modells wie beispielsweise dem Golf GTE oder dem Audi A3 e-tron die Mehrwertsteuer und zahlt ihm nochmals die Hälfte dieses Betrages obendrauf. Wer würde da noch zögern? So ähnlich macht es der chinesische Staat. Denn der Smog in den Mega-Citys nimmt mittlerweile bedrohliche Werte an, gefährdet die Gesundheit der Menschen. Abhilfe sollen Elektroautos und Plug-in-Hybride bringen. Doch die sind teuer. Daher bringt die Regierung einen weiteren Anreiz ins Spiel: Der Käufer bekommt kostenfrei Zulassung und Kennzeichen. Letzteres wird in Shanghai aufgrund der Verkehrsdichte gewöhnlich versteigert. Bieter zahlen hier bis zu 10.000 Euro.

Chance für deutsche Hersteller

Es wundert daher nicht, dass vor allem die deutschen Automobil-Hersteller mit ihren Plug-in-Modellen ein weiteres Geschäft wittern. China wird durch diese Förderungen zum größten Absatzmarkt für New Electric Vehicle. Vergangenes Jahr wurden bereits 75 000 NEV-Modelle erstmals zugelassen, Tendenz steigend. Auch in die Infrastruktur wird massiv investiert. So steht heute auf einer 600 Kilometer langen Autobahn zwischen Peking und Shanghai alle 50 Kilometer eine Schnell-Ladesäule. Mit genügend Power, ein E-Auto innerhalb von einer halben Stunde vollständig zu laden. Weitere E-Säulen entlang wichtiger Trassen sind im Bau. Finanziert werden die Investitionen hauptsächlich durch eine Anhebung des Spritpreises. Die Fahrer konventioneller Autos zahlen also für den Anschub der alternativen Antriebe.
auto.de

Copyright: Michael Specht/mid

Volkswagen spielt Saubermann

Den „Meister Proper“ spielt vor allem der Volkswagen-Konzern, seit über 30 Jahren in China vor Ort. Die Wolfsburger wollen durch saubere Technologien im Reich der Mitte ihr Image weiter aufpolieren (Werbeslogan: „For a better tomorrow“). Zur Messe „Auto Shanghai 2015“ lässt man gleich eine ganze Armada an Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen vorfahren und verspricht bis zum Ende des Jahres nicht weniger als 15 E- und PHEV-Modelle (Plug-in Hybrid Electric Vehicle). Audi präsentiert den neuen Q7 und den A6 L, der hier sogar produziert wird. Beide Modelle tragen typischerweise die Zusatzbezeichnung e-tron und sollen nur 2,5 Liter beziehungsweise 2,2 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer verbrauchen.

Hybrid auch für die Oberklasse

Wie sehr man seinem größten und wichtigsten Kunden gefallen will, unterstreicht VW auch mit der Weltpremiere der Studie C Coupé GTE. Das schnittige viertürige Coupé mit Plug-in-Antrieb ist ausschließlich für den chinesischen Markt gedacht. Es soll als Brückenglied zwischen Passat und Phaeton positioniert werden. „Wir möchten den Kunden bei der Marke halten, wenn er nach dem Passat nach etwas Größerem sucht“, sagt VW-Designchef Klaus Bischoff.

SUV mit Stecker hoch im Kurs

Auch BMW, ebenfalls seit langem in China tätig, macht in Shanghai ein Plug-in-Modell zum Messe-Star. Sein Debüt feiert der X5 xDrive40e. Das SUV ist das erste Plug-in-Hybrid-Fahrzeug der bayerischen Marke überhaupt. Wie im Q7 so steckt auch im X5 als Verbrennungs-Motor ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbo, verbraucht hier allerdings im kombinierten Normverbrauch mit 3,4 Liter je 100 km etwas mehr als der Audi.
auto.de

Copyright: Audi

Auch Zulieferer mischen mit

Wie sehr das Thema Plug-in-Hybrid auf den Nägeln brennt, zeigt auch Schaeffler. Der deutsche Zulieferer möchte in China mit seinen Hybrid-Komponenten in den Massenmarkt. Alle Teile sollen hier entwickelt und gefertigt werden. Mitgebracht hatte Schaeffler zur Demonstration eine zum Plug-in-Hybrid umgebaute Mittelklasse-Limousine. Sie stammt vom chinesischen Partner Changan und kommt im Bestfall auf einen Verbrauch von unter zwei Litern.

Marktführer BYD

Mit einem Plug-in-Modell im Markt ist dagegen BYD (Built Your Dreams). Der Joint-Venture-Partner von Mercedes, mit dem man auch das Elektroauto Denza fertigt, hat im vergangenen Jahr bereits 15.000 Einheiten vom Modell Qin verkauft. Rekord. Der Qin ist damit PHEV-Bestseller in China.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Tesla liefert mehr Reichweite

Tesla liefert mehr Reichweite

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

zoom_photo