Suzuki

Auto, Sport und Sponsoring: Beispiel Suzuki und Rennrodler David Möller

Vancouver – Gerade hat er in Vancouver hinter seinem Teamkollegen Felix Loch Silber bei Olympia geholt. Rennrodler David Möller, 28, gebürtig aus Sonneberg in Südthüringen, eigentlich Polizist und Medienmanagement-Student, gehört dem deutschen Nationalteam an. Der japanische Kleinwagen-Spezialist Suzuki unterstützt ihn. Seit der Wintersaison 2006/2007 schon. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Möller – und fügt gleich den Grund hinzu: „Denn in dieser Sportart ist es schwer, einen Partner als Sponsor zu finden.“

Jede Kurve, jede Gerade intensiv

Rückblende. Winterberg, zweiter Sonntag im Januar, Rennrodel-Weltcup. David Möller kennt das Gefühl, mit Tempo 130 durch den engen Eiskanal zu rasen. Der Druck presst ihn jedes Mal in den Sitz. Jede Kurve, jede Gerade spürt er intensiv. Nodar Kumaritaschwili ist das gerade zum Verhängnis geworden. Noch ehe Olympia so richtig begann, [foto id=“131585″ size=“small“ position=“right“]ist der Georgier beim Training auf der Rodelbahn im kanadischen Whistler so schwer verunglückt, dass der an Unfallfolgen starb. 

Psyche spielt entscheidende Rolle

Wenn Möller in Winterberg sagt, dass es neben der eigentlichen Teilnahme an Olympia vor allem wichtig sei, „gesund zu bleiben“, dann bekommt das im Nachhinein jetzt einen ganz besonderen Sinn. Gefahren sind auch bei einer solchen Sportart trotz aller Sicherheitsvorkehrungen immer noch vorhanden. Hinzu kommt: „Olympia“, sagt Möller, „hat seine eigenen Gesetze, vor allem, dass man seine Nerven im Zaum halten muss.“ Schon ein kleiner Fehler könne zu großen Zeitrückständen führen. Es gehe schließlich oft nur um wenige hundertstel Sekunden. „Die Psyche“, weiß der Rennrodler, „spielt dabei die entscheinde Rolle.“

Engagierte Japaner

Und natürlich schon im Vorfeld die Unterstützung. Suzuki, erinnert sich Möller, sei bereits in der Vergangenheit „sehr engagiert als Veranstaltungs- und Eventsponsor“ gewesen. Aufgrund der Krise auch der Automobilbranche zuletzt habe sich [foto id=“131586″ size=“small“ position=“left“]das offenbar nicht in bisheriger Form verlängern lassen, „aber sie stehen uns zur Seite – und das ist wichtig, hilft uns ungemein“. Denn wie beim Ski- oder beim Bobfahren kann man auch beim Rennrodeln schon viel mit dem Material machen, individuell tüfteln. „Und dafür ist natürlich finanzielle Unterstützung notwendig, ohne die das alles gar nicht möglich wäre.“

Glaubwürdigkeit und Sympathie

Den Erfolg von Sponsoring, darunter im Sport, kann man „schlecht in Zahlen messen“, hat Suzuki-Deutschland-Sprecher Axel Seegers einmal in einem Gespräch mit uns genau zu diesem Thema gesagt. Bei dem entsprechenden Engagement komme es darauf an, die Wahrnehmung einer Marke positiv zu beeinflussen und sie greifbar zu machen. Ob es schön ist, wenn man sieht, wie lange das Logo der eigenen Marke bei Veranstaltungen manchmal im Fernsehen zu sehen ist und wieviel Geld man dadurch unter Umständen sparen kann, haben wir gefragt. „Natürlich“, war Seegers Antwort darauf, „aber was man nicht kaufen kann, das sind Glaubwürdigkeit und Sympathie, die Sportler vermitteln – davon können wir direkt profitieren.“

Profil gewinnen

Sponsoring zahlt sich laut dem Suzuki-Mann in der Form aus, „dass wir unserem Ziel näher kommen, unsere Kundschaft zu verjüngen, die Marke bekannter zu machen und an Profil zu gewinnen – alles Faktoren, die Sie mit reiner Werbung nicht beeinflussen können.“ [foto id=“131587″ size=“small“ position=“right“]Mit großen Herstellern, die zumindest vor der Krise pro Jahr noch zweistellige Millionen-Beträge allein für Sponsoring ausgeben haben, können die Japaner nicht mithalten.

Charaktere mit Ecken und Kanten

Aber: „Das wollen wir auch gar nicht, denn wir achten mehr darauf, dass wir Typen, Sportarten und Charaktere finden, die zu uns passen. Das können Sie mit Geld nicht bezahlen und muss zudem auch nicht viel kosten.“ Also wirke es glaubwürdiger, sich beispielsweise zu Teams mit bodenständigen, jungen Sportlern zu bekennen, zu Klubs, die gute Jugendarbeit leisten, und die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel sinnvoller und intelligenter einzusetzen „als einen Champions-League-Verein zu sponsoren, der dann mit Geld nur so um sich wirft und doch nur fertige Spieler kauft“. Was genau in diesem Fall die Japaner suchen? Seegers: „Echte Type eben, Charaktere mit Ecken und Kanten.“ Wie David Möller, Zweiter im Rennrodeln bei Olympia in Vancouver 2010.

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Gast auto.de

Februar 15, 2010 um 8:36 pm Uhr

Wow! Ganz schön aktuell. Hat fast einen Podestplatz verdient.

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