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Die deutschen Autoversicherer werden nach kräftigen Beitragserhöhungen das Jahr 2013 mit einem Plus abschließen. Dies prognostiziert Michael Pickel, Vorstand der E+S Rückversicherung, denn „in der Autohaftpflichtversicherung ist die beste Schadenquote seit Jahren in Sicht“. Für 2013 hätten alle Kfz-Versicherer ihre Beiträge im Schnitt um rund sieben Prozent angehoben. Damit schreibt die Branche aller Voraussicht nach seit fünf Jahren wieder schwarze Zahlen.
Allein schwere Hagelschäden in 2013 könnten die Gewinnerwartung der Autoversicherer noch trüben. Zudem erhöhen gesteigerte Rechtsanwalts- und Gerichtskosten durch das Kostenrechtsänderungsgesetz ab Mitte des Jahres den gesamten Schadenaufwand um ein Prozent. Gleichzeitig sinkt aber die Zahl der Schäden. Auch der Anteil der im Straßenverkehr Verletzten sei rückläufig. Mit allgemeinen Prämiensenkungen sei in diesem Jahr trotzdem nicht zu rechnen, schätzen Branchenexperten. Die Versicherer wollen die Verluste der Vorjahre ausgleichen.
Mehr Geld können die Kfz-Versicherer auch deshalb einnehmen, weil viele Autofahrer Ende 2012 die immer noch großen Preisunterschiede am Markt nicht genutzt haben. „Die Zahl der Wechsler lag trotz deutlicher Preissteigerungen lediglich bei rund acht Prozent“, schätzt Pickel. Vor vier Jahren hätten noch rund 30 Prozent aller Autofahrer ihren Versicherer gewechselt, um Geld zu sparen. Vor allem typische Online-Kunden sind wechselmüde. „Viele dieser Kunden, die schon mehrmals ihren Kfz-Versicherer über ein Vergleichsportal im Internet gewechselt haben, dürften nur noch einen geringen Sparvorteil haben“, sagte Marco Morawetz von der Rückversicherungsgesellschaft General Reinsurance aus Köln. Trotzdem haben Internetvergleichsportale 2012 zugelegt. Branchenkreisen gehen von rund einer Million vermittelter Verträge aus.
Sparen können Autofahrer nicht nur zur zum klassischen Wechseltermin Anfang des Jahres. Immer wenn sie ihr Fahrzeug wechseln, können sie einen neuen, günstigeren Autoversicherer wählen. Jährlich wechseln laut dem Kraftfahrtbundesamt rund sieben Millionen Autofahrer ihr Fahrzeug. Laut der Unternehmensberatung Nafi aus Höxter gibt es trotz Preiserhöhungen weiterhin ein starkes Preisgefälle. So muss beispielsweise eine Familie im für den Haftpflicht- und Vollkaskoschutz in einem Standardtarif beim günstigsten Anbieter rund 454 Euro pro Jahr zahlen, beim teuersten Anbieter sind es hingegen 1072 Euro.
„Das Sparpotential liegt somit im Extremfall bei rund 60 Prozent“, schätzt Nafi-Geschäftsführerin Ivana Höltring. Immer mehr Kunden schließen ihre Versicherung aber direkt beim Autohändler ab, vor allem wenn sie ihr Fahrzeug leasen oder finanzieren. Das machen laut dem Arbeitskreis Autobanken (AKA) rund 80 Prozent aller Neuwagenbesitzer. Die Zahl der über Autohändler abgeschlossene Kfz-Versicherungen, Kreditschutzbriefe und Garantieversicherungen ist allein im ersten Halbjahr 2012 um rund 16 Prozent gestiegen. Laut Marktführer Volkswagen Versicherungsdienst möchten 90 Prozent aller Kunden ein Versicherungsangebot ihres Händlers. Gerade bei Autopolicen lohnt sich ein Vergleich.
geschrieben von auto.de/(usk/mid) veröffentlicht am 01.03.2013 aktualisiert am 01.03.2013
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