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Abgasdiskussion kontrovers
In der aktuellen Diskussion um die Zukunft der Dieselmotoren dreht sich alles um Schadstoff-Grenzwerte. Im Mittelpunkt stehen neben Feinstaub die Stickstoffoxide (=NOX), die sowohl der Grund für den ursprünglichen VW-Abgasskandal als auch die Ursache für mögliche Fahrverbote in deutschen Großstädten bilden. Die Verbraucher sind vielfach verunsichert. Das Autofachmagazin AUTO ZEITUNG erklärt in der aktuellen Ausgabe 19/2017 (EVT: 23. August), woher die offiziellen Vorgaben stammen und ob sie wirklich sinnvoll sind.
Die Europäische Union (EU) hat die NOX-Grenzwerte für Neuwagen in den letzten Jahren sukzessive herabgesetzt: Seit 2000 wurden vier neue Abgasnormen eingeführt und die Grenzwerte für den NOX-Ausstoß von Dieselmotoren von 500 auf 80 mg NOX pro Kilometer herabgesetzt. Der erlaubte Ausstoß sank um 84 Prozent. Diesel der Euro-6-Generation sind deshalb heute sauberer als die meisten öffentlichen Verkehrsmittel. Laut Umweltbundesamt emittiert ein Linienbus pro Passagier satte 550 mg NOX pro Kilometer; Straßen-, U- sowie S-Bahnen liegen mit 80 mg pro Passagier auf dem Niveau eines Euro-6-Diesels.
Im Mittelpunkt der Diskussionen steht darüber hinaus der Grenzwert für die Stickstoffoxid-Belastung der Großstädte. In der EU gilt der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2005 empfohlene Grenzwert von 40 Mikrogramm (mcg) pro Kubikmeter Luft. Dieses Jahresmittel darf nie überschritten werden. Problematischer ist dagegen der maximal erlaubte Stundenmittelwert von 200 Mikrogramm. Dieser darf nicht mehr als 18 Mal pro Jahr überschritten werden.
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In Büros gilt ein NOX-Grenzwert von 60 mcg pro Kubikmeter Luft - deutlich mehr als an den stark befahrenen Straßen (40 mcg). Und der maximal erlaubte Wert in Industrie und Handwerk liegt bei 950 Mikrogramm Stickstoffoxiden. Die Ursache sind verschiedene Methoden bei der Ermittlung dieser Schadstoffgrenzen. Den Grenzwerten am Arbeitsplatz liegen toxikologische Untersuchen zu Grunde: Ratten zeigten in einer Studie des Health Efect Institute aus Boston erst bei 8000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft leichte Reizungen der Atemwege.
Die Grenzwerte für die Städte ermittelte die WHO dagegen statistisch: Die Zahl der gesundheitlichen Beeinträchtigungen in den Städten wurde mit den gemessenen NOX-Emissionen in Relation gesetzt. In diese Statistik flossen auch Metropolen der Boom- und Entwicklungsländer ein, deren Luft durch Schadstoffe belastet sind, die in Europa verboten sind. Und auch die Anzahl der Messstationen in der EU gibt zu denken: Während in Deutschland 51 Stationen den NOX-Ausstoß überwachen, sind es in Frankreich nur 28.
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geschrieben von Quelle veröffentlicht am 23.08.2017 aktualisiert am 23.08.2017
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