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Unter dem Motto „Rast für Leib und Seele“ stehen den motorisierten Reisenden an den deutschen Autobahnen bald 40 Autobahnkirche zur Verfügung. Die jüngste, die Autobahnkapelle Siegerland, öffnet am 26. Mai 2013 auf dem Gelände des Autohofs Wilnsdorf bei Siegen an der A45 ihre Tore. Die erste Kirche entstand 1958 bei Adelsried an der A8, es war eine katholische Kirche. Inzwischen ist der Zahl der katholischen auf acht Einrichtungen gestiegen, ergänzt durch 18 evangelische und 14 ökumenisch betreute Gotteshäuser.
Der Gedanke ist so naheliegend wie einfach. Als sich die (West-)Deutschen in den 1950er Jahren aufmachten, das eigene Land und die europäischen Ferienländer massenhaft mit Motorrädern, Autos und Bussen zu bereisen, war der Wunsch, auch unterwegs in kirchlich geprägten Räumen Ruhe und Andacht zu finden, nicht weit. Dass die erste Rast-Stätte für Leib und Seele eine katholische in Bayern wurde, ist sicher kein Zufall.
Laut der Studie „Spurwechsel. Gott auf der Autobahn“ der Akademie der Versicherer sind 60 Prozent der Besucher kirchengebunden, eher männlich und katholisch, älter oder verheiratet mit Kindern. Die Autobahnkirchen sind keine Orte der Missionisierung. Wer sie aufsucht, ist mehrheitlich auch sonst Kirchengänger. Konfessionslose Besucher kommen aus Neugierde oder suchen Ruhe und Entspannung ohne glaubensgebundene Rituale.
Anlass für den Besuch sind zu 55 Prozent die Hinweisschilder an den Autobahnen. Oft berücksichtigen Reisende diesen speziellen Halt aber auch bewusst in ihrer Planung. Am häufigsten machen Diejenigen halt, die auf Besuchsfahrten (29 Prozent), 28 Prozent auf Urlaubsfahrt und 21 Prozent beruflich unterwegs sind. Sie suchen Gebet und Besinnung, Ruhe und Entspannung sowie Stille und Rast für die Seele. Die am stärksten besuchten Autobahnkirchen wie die Katholische St. Christophorus Himmelkorn, Baden Baden, an der A5 zählen um die 100 000 Besucher im Jahr.
Eine Autobahnkirche muss eine direkte Anbindung an eine Autobahnraststätte oder eine Autobahnabfahrt haben, von der sie nicht weiter als einen Kilometer entfernt liegen darf. Die Autobahnmeisterei hat für die Beschilderung zu sorgen, der Träger für Parkplätze und sanitäre Anlagen. Die Mindestöffnungszeit liegt zwischen acht Uhr und 20 Uhr, viele sind durchgängig offen. Der Innenraum soll so groß sei, dass er auch von einer Busreisegruppe gemeinsam genutzt werden kann.
geschrieben von auto.de/(zwi/mid) veröffentlicht am 15.05.2013 aktualisiert am 15.05.2013
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