Bei VW geht es angesichts des Abgas-Skandals und seiner finanziellen Folgen zwar durchaus ans Eingemachte. Existenzielle Gefahren für den Konzern sieht Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach angesichts einiger fetter Jahre mit Milliardengewinnen derzeit aber nicht.Wie Bratzel in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärte, soll VW derzeit 30 Milliarden Euro auf der hohen Kante haben. Davon dürfte allerdings nicht viel übrig bleiben, wenn alle Verbindlichkeiten beglichen wurden. Bratzel schätzt die Gesamtkosten des Skandals auf "zwischen 20 und 30 Milliarden Euro". Dabei geht es nicht nur um Strafzahlungen und die Kosten für Rückruf-Aktionen, sondern auch um rückläufige Umsätze und die jetzt schon erkennbare Kunden-Zurückhaltung.
Viele Verkaufsräume seien derzeit schon recht leer.Zudem muss VW nach Bratzels Worten weiter intensiv in Forschung und Entwicklung investieren. Und: Auf dem Geldmarkt werde der Konzern wegen seines verschlechterten Ratings spürbar mehr für Kredite bezahlen müssen.