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Die Komplexität elektronischer fortschrittlicher Systeme im Auto ist Nutzern meist verborgen. „Wir müssen nicht genau wissen, wie etwas funktioniert, aber wir müssen uns darauf verlassen können, dass es in unserem Sinne und zuverlässig funktioniert“; schreibt Dr.-Ing. Harald Naunheimer, Leiter Forschung und Entwicklung beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen, in der ATZ – Automobiltechnische Zeitung. Er charakterisiert damit einen Zustand, der ebenso bei Smartphones und Computern vorherrscht.
Ob im Auto oder Computer – bei den fortschrittlichen Systemen organisiert eine definierte Schnittstelle die Wünsche des Benutzers, das sogenannte „User-Interface“. Bei neuer Automobil-Technik mit ihren Assistenzsystemen orientiert sich die Schnittstelle an den Fähigkeiten und Bedürfnissen des Fahrers. Denn längst arbeiten zahlreiche „Assistenten“ schon im Verborgenen. So bekommt etwa der Fahrer von einigen Regelfunktionen nichts mehr mit, so zum Beispiel, wenn sich ein adaptives Dämpfungssystem in Millisekunden automatisch an die aktuellen Fahrbahnverhältnisse anpasst.So hat sich beispielsweise der ursprüngliche Funktionsumfang der automatischen Getriebe („Gang rauf, Gang runter“) längst um ein Vielfaches erhöht. Naunheimer: „Wir können heute schon in die Schaltstrategie Geodaten integrieren. In Zukunft wird dies beispielsweise um verkehrsrelevante Umfeldinformationen in Echtzeit erweitert.
“ Damit „wisse“ die Steuerungselektronik, dass in einigen hundert Metern vor einer Spitzkehre abgebremst und heruntergeschaltet werden muss und ignoriert wohlwollend den moderaten Beschleunigungswunsch des Fahrers.Für Naunheimer ist der Eingriff der Steuerungselektronik keine Entmündigung. Nicht, wenn der Fahrer die Schwerpunkte selbst setzt, indem er beispielsweise eine möglichst ökonomische Fahrweise vorgibt oder er besonders sportlich unterwegs sein möchte. Der Fahrer wählt die Funktionen, die sich den speziellen Fahrsituationen anpassen müssen; und das alles im Sinne des Fahrers.Und diese Umsetzung des Fahrer-Wunsches könne in einem vernetzten Auto getrost den mechanischen Systemen überlassen werden, sagt Naunheimer. Und jetzt? „Bei ZF können wir uns vorstellen, zur Individualisierung schon bald die Software durch Apps und Updates schnell und kundenspezifisch anzupassen“, erklärt der ZF-Entwicklungschef.
geschrieben von auto.de/(wop/mid) veröffentlicht am 23.01.2014 aktualisiert am 23.01.2014
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