Autofahren: Zum Fitnesstest in den Simulator

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Copyright: Herr Drumm/UKS

Das sichere Steuern eines Autos setzt eine gewisse körperliche und mentale Fitness voraus. Menschen mit körperlichen Einschränkungen wie Arthrose oder auch einer Prothese dürfen sich nur dann hinters Steuer setzen, wenn sie dazu auch in der Lage sind. Konkret stellt sich etwa die Frage, ob die Kraft für eine Notbremsung reicht oder ob die Beweglichkeit gut genug ist, um einen Schulterblick zu ermöglichen. Inwieweit Einschränkungen zu einer Gefährdung der Verkehrssicherheit führen, untersuchen jetzt Wissenschaftler mithilfe eines Fahrsimulators. Beteiligt daran sind das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI).

Der in die Fahrerkabine eines Smart integrierte Simulator erlaube eine realistische Fahrphysik und vermittle ein wirklichkeitsnahes Fahrgefühl in einer realistischen 3D-Umgebung. Zunächst muss der Proband einfache Bewegungsabläufe wie das Einsteigen, das Lenkrad drehen oder die Bedienung der Pedale meistern. Hinter dem Lenkrad erwarten ihn gezielte kognitive und motorische Tests. So muss der Wagen etwa in der Kolonne gesteuert und dabei das Verkehrsgeschehen in der simulierten Umgebung im Auge behalten werden. Dazu kommt ein Test der Koordination und Reaktion, bei dem im Sichtfeld des Nutzers zwei Balken eingeblendet werden, die durch Bewegung des Lenkrads übereinander zu legen sind. In einem nächsten Entwicklungsschritt soll unter anderem der mechanische Widerstand der Pedale variabel einstellbar sein. So messen die Forscher die vom Patienten aufgebrachte Muskelkraft und dokumentieren in einem nächsten Testlauf seinen Fortschritt.

Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt der Studie: Inwiefern führt die Arthrose eines Pkw-Fahrers zu einer Gefährdung im Straßenverkehr und zu welchem Zeitpunkt ist ein Wiedererlangen der Fahrtüchtigkeit nach endoprothetischen Eingriffen (Implantate und Prothesen) gewährleistet? Wissenschaftliche Grundlagen in diesem Bereich gibt es bisher wenige. Durch fundierte Kenntnisse könnten das Unfallrisiko frisch operierter Personen reduziert, Hilfs- und Pflegeeinrichtungen entlastet und somit die Kosten im Gesundheitswesen reduziert werden.

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