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Autos werden heute präsentiert wie wertvolle Kleider oder Designer-Möbelstücke. Die Kunden betreten ganz neue Räume. Sie sehen aus wie schicke Wohnungen oder Boutiquen. Couch, Sessel, Tischlampen – der Kunde soll sich wie zu Hause fühlen. Toyota holte mit dem Konzept gar einen Lifestyle-Award. „Johns Appartement“ heißt der gekürte Autosalon. Prunkstück des Salons: der 3+1-sitzige Kleinstwagen „iQ“.
Nüchterne Hallen genügten gestern. Heute betreten die Käufer kleine Märchenwelten. Sie sollen den immer austauschbarer erscheinenden Auto-Designs wieder mehr Profil und Aura verleihen. Gerade erst eröffnete Daimler seinen ersten „Mercedes me“-Laden am Ballindamm in Hamburg – eine Art Kultstätte rund um die Stern-Marke mit Café-Ambiente. Damit will Daimler neue Käuferschichten anlocken.[foto id=“515405″ size=“small“ position=“right“]
„Ein wichtiger Punkt ist, dass wir von unseren Kunden nicht länger erwarten, dass sie uns finden“, sagt der Daimler-Chef Dieter Zetsche zu dem neuen Konzept. Es gehört zu einem ganzen Bündel neuer Verkaufsstätten aus Onlineshops, Flaggschiff-Filialen und zeitlich begrenzt geöffneten Schauräumen.
Unterdessen testet Audi eine neue Verkaufsstrategie mit einem digitalen Autohaus. „Wir haben momentan 50 verschiedene Modelle“, sagt ein Audi-Sprecher. Das könne ein Händler nicht mehr im Autohaus darstellen. In der „Audi City“ lasse sich hingegen jedes Modell an Leinwände werfen – vor Ort stehen lediglich zwei Autos zum Anfassen.
Das Auto gewinnt merklich seinen einstigen Fetischcharakter [foto id=“515406″ size=“small“ position=“left“]zurück auf die Weise, wie die Erbauer es präsentieren. Auch Citroen hat den Edel-Trend erkannt und zeigt in der DS World Paris Autos wie feine Mode-Konfektion. Die Adresse an der Rue François 1er nahe der Avenue des Champs-Élysées ist keine Zufallsauswahl: Rund um das Gebäude mit Art-déco-Fassade präsentieren weltberühmte Modeschöpfer wie Christian Dior ihre neusten Kollektionen. Die geschichtsträchtigen Buchstaben „DS“ stehen für das obere Segment der Marke. Ein liebevoll restaurierter und mit blauen Samtsitzen ausgestatteter DS aus den 50er Jahren, den die Franzosen einst wortspielerisch auch „La Déesse“ – „Die Göttin“ nannten, bildet im obersten Stockwerk die Krönung der Schau.
Die Autobranche geht mit diesem Trend augenfällig in die Offensive. Laut Verkehrsexperten sind Autohäuser am Stadtrand Vergangenheit. Die Zukunft gehört dem Erlebnis-Einkauf mitten in der City.
geschrieben von auto.de/(wal/mid) veröffentlicht am 11.06.2014 aktualisiert am 14.08.2014
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