Autojahr 2013: Klein- und Kompaktwagen

Die Autoindustrie hat ihre eigene Strategie entwickelt, ihrer aktuellen Formkrise zu begegnen. Nach dem Motto „jetzt erst recht“ planen Hersteller und Importeure für 2013 ein wahres Feuerwerk der Neuheiten. Rund 160 Modelle kommen im nächsten Jahr frisch auf die Straße. Um den Überblick zu erleichtern, geht die Vorstellung nach Fahrzeugklassen vor. Am Anfang stehen die Klein- und Kompaktwagen.

Die Klasse der Klein- und Kompaktwagen bildet noch immer das Rückgrat im Autohandel. 2012 entfielen rund 47,6 Prozent des gesamten Neuwagenmarktes auf diese Segmente. Entsprechend groß fallen die Anstrengungen der Hersteller aus, ihre Angebote[foto id=“446951″ size=“small“ position=“left“] in diesem Bereich frisch und attraktiv zu halten. Ford startet im Januar mit einem umfassenden Facelift des Fiesta. Die jüngste Generation des Kleinwagen-Klassikers aus Köln ist seit 2008 auf dem Markt. Die modellgepflegten Modelle kommen bereits im Januar in den Handel. Ford hat das Design innen und außen überarbeitet und setzt den Schwerpunkt auf einer überarbeiteten Motorenpalette. Im Mittelpunkt stehen die neuen Dreizylinder-Benzinmotoren mit 74 kW/100 PS und 92 kW/125 PS. Ohne Turboaufladung ist der Motor in zwei Leistungsstufen mit 48 kW/65 PS und 59 kW/80 PS im Angebot. Bei der Sicherheitsausstattung installiert Ford im Fiesta künftig sieben statt fünf Airbags. Im Februar folgt der sportliche Fiesta ST. Der kompakte Fokus erhält im Sommer Zuwachs durch eine elektrische Variante, die mit einem Lithium-Ionen-Akku mit 23 Kilowatt Speicherkapazität ausgestattet ist.

BMW wird die dritte Generation des Mini im November vorstellen. Um den Abverkauf der aktuellen Baureihe bis dahin nicht zu gefährden, halten sich die Bajuwaren mit Details zum neuen Kleinwagen noch zurück. Beim überarbeiteten Chevrolet Spark, der im Januar in den Handel kommt, sind die Details des Facelifts kein Geheimnis mehr. Neben einer neuen Frontschürze und Heckspoiler mit dritter Bremsleuchte, bietet Chevrolet den 3,64 Meter langen Spark mit zwei Benzinmotoren an, die 50 kW/68 PS und 60 kW/82 PS leisten.

Citroen konzentriert sich im Frühjahr 2013 auf den C3. Der kompakte Franzose, in der aktuellen Form seit 2009 im Programm, erhält ein Facelift. Zuerst steht die Mini-Van-Version „Picasso“ auf dem Programm, dann folgt das Cabrio und im April die Limousine. Auch Citroen folgt dem Trend zu kleineren Motoren und setzt beim überarbeiteten C3 verstärkt auf neue Dreizylindermotoren, die bereits verfügbar sind. Der 1,2-Liter-Motor leistet 60 kW/82 PS.

Fiat überarbeitet zum Herbst den kleinen 500 und den kompakten Bravo. Der vielfach preisgekrönte Kleinwagen Fiat 500 hat sich seit seinem Erscheinen 2007 zum Erfolgsmodell der Marke entwickelt. Ebenfalls seit 2007 ist der aktuelle Fiat Bravo im Programm.[foto id=“446952″ size=“small“ position=“right“] Der fünftürige Kompakte hat zumindest auf dem deutschen Markt stark an Anschluss gegenüber VW Golf und Co. verloren.

Honda erweitert das Motorenangebot des im Februar 2012 vorgestellten neunten Civic seit 1972 mit einem neu entwickelten 1,6-Liter-Diesel, der 88 kW/120 PS leistet, sich aber nach Normzyklus mit 3,6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer begnügen soll. Hyundai beginnt im Februar 2013 mit der Auslieferung des i30 Coupé. Der dreitürige Kompakte erhält die gleichen Motoren wie der Fünftürer und der Kombi: zwei Benziner und zwei Diesel zwischen 66 kW/90 PS und 99 kW/135 PS. Für Ende 2013 planen die Koreaner die Einführung einer ganz neuen Generation des Kleinwagen i10.

Mit einem dreitürigen Kompakten will auch Kia antreten. Der auf dem Pariser Autosalon im September vorgestellte ProCeed kommt im Frühjahr zur Auslieferung. Der technische Zwillingsbruder des Kia i30 Coupé tritt ebenfalls mit Motoren zwischen 66 kW/90 PS und 99 kW/135 PS an.

Mit einem viertürigen Coupé im Stile des CLS ergänzt Mercedes seinen Beitrag zur kompakten A-Klasse. Der frontgetriebene Viertürer darf sich dabei aus dem reichen Angebot an Motoren und Antriebstechnik der A-Klasse bedienen, so beispielsweise der erste Allradantrieb für einen Fronttriebler des Hauses. Zum ersten Mal qualifiziert sich auch eine A-Klasse für eine Topversion von AMG. Im Sommer kommt die schärfste A-Klasse aller Zeiten mit Allradantrieb und einem Zweiliter-Turbobenziner, der 257 kW/350 PS leistet.

Der Kleinwagen Mirage kommt bei Mitsubishi im Frühjahr zur Auslieferung. Der schon in Paris vorgestellte Nachfolger des Colt fällt als Fünfsitzer mit 3,71 Meter Länge besonders kompakt aus. Zum Verkaufsstart stehen zwei Benzinmotoren mit 52 kW/70 PS [foto id=“446953″ size=“small“ position=“left“]und 59 kW/80 PS zur Verfügung. Nissan lässt es in den unteren Klassen ruhig angehen. Die Japaner bringen im Januar 2013 den Juke Nismo an den Start. Die sportliche Top-Version des kleinen Juke kommt wahlweise mit Front oder Allradantrieb, aber auf jeden Fall mit 147 kW/200 PS.

Bei Opel steht 2013 in der Kleinwagen- und Kompaktklasse alles im Zeichen des Adam. Für den 3,7 Meter langen Lifestyle-Flitzer, der den Fiat 500 oder die kleinen Minis ärgern soll, stehen drei Ausstattungsvarianten und vorerst drei Motoren mit 51 kW/70 PS, 64 kW/87 PS und 74 kW/100 PS und ein riesiges Portfolio an Farben und Zubehör zur Auswahl.

Renault ergänzt den neuen Clio im Frühjahr mit einem sportlichen Topmodell RS und einem Kombi mit der Bezeichnung „Grandtour“. Damit bieten die Franzosen als einer der wenigen Hersteller auch bei den Kleinwagen einen vollwertigen Kombi an. Mit 430 Liter Fassungsvermögen überbietet der Kombi den Fünftürer um 130 Liter.

Für Seat stehen in den unteren Fahrzeugklassen Varianten für den Ibiza und Leon auf den Programm. Der kleine Ibiza bekommt mit dem „Cupra“ ein sportliches Spitzenmodell, dessen 1,4-Liter-Benziner mit Turboaufladung 132 kW/180 PS leistet. Zum Ausklang des Jahres planen die Spanier den Leon im September mit einem Kombi zu ergänzen.

Während Toyota im Januar mit der Auslieferung des jüngsten Auris beginnt und im Sommer die kompakte Baureihe mit einem Kombi ergänzt, steht bei Volkswagen 2013 fast komplett im Zeichen der unteren Fahrzeugklassen. Im Februar startet die Auslieferung des Beetle Cabrio, im Frühjahr folgen Jetta Hybrid und Golf GTI beziehungsweise Golf GTD. Zum Herbst kommen schließlich Golf Kombi und der besonders sparsame „Blue Motion“, gefolgt vom Up mit Elektroantrieb und einer Cross-Variante des kleinsten Volkswagens, bevor der Golf R als sportliches Topmodell im Spätherbst das Wolfsburger Neuheiten-Feuerwerk in den unteren Klassen abschließt.

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