Autokäufer haben sich an Rabatte gewöhnt

Neuwagen sind in Deutschland selbst bei bester Konjunktur nur noch mit hohen Nachlässen zu verkaufen. So lautet das Fazit des aktuellen Rabatt-Index des CAR-Center Automotive Research. Nach Auskunft von Ferdinand Dudenhöffer und Kollegen haben die Rabatte der Autobauer im Juli 2016 spürbar zugelegt.

17 der 30 meistverkauften Modelle wurden bei Neuwagenvermittlern im Internet mit mehr als 20 Prozent Nachlass angeboten, im Durchschnitt betrug der Rabatt 19,2 Prozent. Am meisten sparen konnten Autokäufer mit 30,9 Prozent auf den Listenpreis beim Fiat 500, dahinter folgen die beiden Hyundai-Modelle i30 (28,6 Prozent) und i10 (28,1 Prozent).

Bemerkenswert: Selbst BMW dreht kräftig mit an der Preisspirale und gewährt auf den Active Tourer 218i 21,1 Prozent Nachlass. Für Wirbel gesorgt hat auch die Ende Juli von Toyota eingeführte Hybrid-Prämie von 3.000 Euro auf alle Modelle mit Doppelherz.

Einzig bei VW haben sich die Preisnachlässe im Juli reduziert: Bei den drei wichtigsten Modellreihen sind diese im Vergleich zum Vormonat gesunken: auf 13,6 Prozent beim Polo, 14,2 Prozent beim Golf und 15,4 Prozent beim Passat.

Auch bei Verkaufsförderungs-Maßnahmen wie Leasing-Aktionen und Sondermodellen lässt sich der eine oder andere Euro sparen. Das verlockendste Angebot macht hier laut CAR Peugeot mit einem Service-Leasing für den 208 zum Preis ab 89 Euro im Monat. Für den französischen Kleinwagen zahlen Kunden in diesem Fall letztlich 5.208 Euro oder 36,3 Prozent weniger als die 14.350 Euro Listenpreis. Die Markenschwester des PSA Konzerns Citroen belegt die Plätze zwei und drei mit dem C3 Selection für 10.990 Euro – eine Ersparnis von 5.390 Euro oder 32,9 Prozent – und dem Berlingo. Letzterer steht bei einer Leasingrate von 159 Euro monatlich für einen Preisvorteil von 6.587 Euro oder 32,3 Prozent auf den Listenpreis.

Das Fazit von Professor Dudenhöffer und Kollegen: Die Emotion von früher gegenüber Neuwagen ist „verblasst“. Das Preisschild und die Rabatthöhe scheint mehr und mehr die „neue“ Emotion im deutschen Automarkt auszumachen. Dies gilt nicht nur für Massenmarken, sondern allmählich auch im Premiumbereich.

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