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Der Kraftstoff Benzin macht auch bei niedrigen Temperaturen keine Probleme, dagegen haben Fahrer von Dieselfahrzeugen einige Gesichtspunkte zu beachten, um vor unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein. Wenn die Selbstzünder bei Kälte nicht mehr anspringen, gerät schnell der Kraftstoff in Verdacht, flockig geworden zu sein. Doch tatsächlich ist der Diesel selbst nur noch in Ausnahmefällen und erst bei extrem niedrigen Temperaturen für den Ausfall des Motors verantwortlich. Kraftstoffanbieter Aral beispielsweise bietet seinen Diesel zwischen Mitte November und Ende Februar als speziellen Winterdiesel an. Der Gesetzgeber sieht vor, dass dieser Treibstoff bis mindestens minus 20 Grad verwendbar bleiben muss.
Flüssige Paraffine als Bestandteil des Diesels können bereits wenig unter dem Gefrierpunkt ausflocken und werden dann bei weiter fallenden Temperaturen als Trübung im Kraftstoff sichtbar. Diese Paraffinflocken können den Kraftstofffilter verstopfen und den Betrieb des Fahrzeugs unmöglich machen. Um das zu verhindern, geben die Raffinerien dem Winterdiesel spezielle Additive bei, die die Paraffinflocken so klein halten, dass der Kraftstoff weiterhin gefiltert werden kann.
Eine der häufigsten Ursachen für den Ausfall von Dieselfahrzeugen im Winter ist zudem das Einfrieren des Kraftstofffilters. Denn Kondenswasser sammelt sich im Laufe des Jahres in der Kraftstoffanlage. Fallen die Temperaturen dann unter den Nullpunkt, gefriert der feuchte Filter und schränkt den Kraftstofffluss ein oder blockiert ihn sogar ganz. Den Kraftstofffilter regelmäßig zu wechseln und das Filtergehäuse trocken zu wischen, kann unliebsamen Überraschungen vorbeugen.
Nach alter Väter Sitte haben die Autofahrer früher dem Diesel Benzin oder Petroleum beigemischt. Bei modernen Motoren raten Experten dringend von solchen Zugaben ab. Das nämlich vermindert die Schmierfähigkeit und verursacht so möglicherweise dauerhafte Schäden. Auch so genannte Fließverbesserer, die nachträglich dem kalten Kraftstoff beigemischt werden, seien keine geeignete Maßnahme. Im besten Fall zeigen die teuren Zusatzstoffe keine Wirkung. Schlimmstenfalls allerdings könnten die Zusätze zu einem Verklumpen des Diesels führen und Leitungen und Filter verstopfen.
Bei extrem niedrigen Temperaturen bietet es sich an, den Tank nicht randvoll zu füllen. Denn bei modernen Dieselmotoren wird nur ein geringer Teil des zum Motor geförderten Kraftstoffes eingespritzt. Das meiste läuft zurück in den Fahrzeugtank und erwärmt dort den Kraftstoffvorrat. Deshalb sollten Dieselfahrer nicht voll tanken, denn eine geringere Kraftstoffmenge im Fahrzeugtank wird durch den Rücklauf schneller erwärmt und die vorhandenen Paraffine lösen sich leichter auf.
Eine gegenüber dem Sommer geänderte Kraftstoffmischung erhält im Winter auch das Autogas. Der „LPG“ genannte Treibstoff besteht aus einem Gemisch von Propan- und Butan-Gas. Da Butan bei Frost allerdings schlapp macht, erhöhen die Kraftstoffanbieter in der kalten Jahreszeit den Anteil an Propan. Erdgasfahrzeuge kennen kältebedingte Probleme mit dem Treibstoff hingegen nicht.
Der zu 85 Prozent aus Ethanol und 15 Prozent aus Benzin bestehende „E85“-Sprit wird im Winter ebenfalls anders zusammengesetzt. Denn das bei Kälte relativ zündträge Ethanol erschwert den Kaltstart. Deshalb mischen die Anbieter den Biokraftstoff in der kalten Jahreszeit im Verhältnis 75:25. Streng genommen wäre das also ein „E75“-Sprit, dennoch behält er den Namen „E85“. Ist das Auto bei Frost trotzdem unwillig, kann der Fahrer jederzeit auch reines Benzin tanken. Die Motoren sind auch für diesen Betrieb ausgelegt.
geschrieben von auto.de/(tm/mid) veröffentlicht am 13.11.2012 aktualisiert am 13.11.2012
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