Ford

Autokrise: Ford pausiert in der Rallye-Weltmeisterschaft

Im Motorsport ist Ford eine Großmacht, erfolgreich in allen wichtigen Disziplinen des internationalen Renngeschehens. Nun hat der Hersteller seinen Ausstieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft zum Ende der Saison angekündigt. Die Amerikaner wollen die freiwerdenden Mittel in anderen Bereichen einsetzen. Der britische Rallye-Partner Team M-Sport wird die Farben des Hauses auf den Rallye-Pisten der Welt auch über 2012 hinaus vertreten.

Dass die Amerikaner nicht aus sportlichen Gründen eine erfolgreiche und weltweit beachtete Bühne des Motorsports verlassen, sondern wirtschaftlichen Entwicklungen Rechnung tragen, verdeutlichte die Verkündigung der Maßnahme durch den Vize-Präsident für das Marketing in Europa. Die sich verschärfende Lage auf dem europäischen Automarkt mit den regelrecht kollabierenden Märkten in den südlichen Krisenländern hat Ford alleine im ersten Quartal des Jahres einen Verlust von 404 Millionen Dollar (310 Millionen Euro) beschert. „Wir haben eine lange und stolze Geschichte in der Weltmeisterschaft. Das machte die Entscheidung nicht einfach“, erklärte Roelant de Waard von Ford Europa. „Im Moment denken wir aber, es ist besser, wenn wir unser Engagement reduzieren und unsere Ressourcen in anderen Bereichen einsetzen.“

Schon vor den Gründertagen des Unternehmens war Motorsport ein Markenzeichen von Ford. Noch bevor Henry Ford mit seinem T-Modell 1908 die industrielle Fertigung revolutionierte, etablierte er sich als Meister der Vermarktung mit Hilfe des Rennsports. Bereits 1901, zwei Jahre bevor Ford seine „Ford Motor Company“ 1903 gegründet hatte, schickte er eines seiner ersten selbst entwickelten Autos in den Wettbewerb. Das führt zu dem Kuriosum, dass die Motorsportgeschichte des Hauses in diesem Jahr den 111. Geburtstag feiern darf und damit zwei Jahre älter als die Unternehmensgeschichte ist. Eine der ersten Neuentwicklung der „Ford Motor Company“, die Henry Ford auf einem zugefrorenen See vorstellte, errang 1904 mit 91,3 Meilen (147,0 km/h) einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge. Der Rennfahrer Barney Oldfield nannte das Auto in Erinnerung an eine berühmte Rennlokomotive jener Tage „999“.

Im Laufe ihrer Firmengeschichte traten die Amerikaner in praktisch allen Disziplinen des internationalen Rennsports an. Und wo Ford seine Fahne hisste, mit großem Erfolg. Der Formel-1-Motor von Fords Sport-Depandance Cosworth errang zwischen 1967 und 1983 insgesamt 155 Siege. Damit ist das Ford-Triebwerk bis heute der erfolgreichste Saugmotor in der Königsklasse des Rennsports. Bei den 24 Stunden von Le Mans war Ford viermal erfolgreich. Im populären amerikanischen Tourenwagensport der NASCAR kann sich Ford seit Jahrzehnten als Seriensieger feiern lassen.

In der Rallye-Weltmeisterschaft ist Ford ein Urgestein. Die Amerikaner waren 1973 Mitbegründer der Rennserie. Seitdem gewannen sie 82 Läufe, zwei Fahrer- und drei Markentitel (1979, 2006, 2007) und zählen damit zu den erfolgreichsten Mitbewerbern.

Damit Ford auch künftig in der Königsklasse des Rallye-Sports vertreten ist, wird der langjährige Partner „M-Sport“ auch 2013 mit Kundenfahrzeugen antreten. Mit Fiestas. Derzeit verhandeln die Partner über Qualität und Quantität der Unterstützung. Beispielsweise für die Entwicklung des Fiesta R5, den Ford im März 2013 vorstellen will.

Mit dem offiziellen Ausstieg aus der Rallyeszene 2012 steht Ford übrigens nicht alleine da. BMW-Mini hat bereits den Abschied verkündet. Deutsche Fans der Meisterschaft können sich dennoch auf die Saison 2013 freuen. Dann will sich VW bei den 13 Läufen rund um den Globus beweisen.

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