Autolawinen rollen durch Chinas Städte – 1500 Neuzulassungen täglich in Peking

China ist insbesondere seit der Sommerolympiade im letzten Jahr für seine Superlativen bekannt: die schillerndste Eröffnungsfeier, den zahlreichsten Medaillenregen für chinesische Sportler und natürlich die strengste Pressezensur. Seit diesem Jahr schreiben sie mal wieder ein neues Kapitel im Buch der Grenzüberschreitungen. Denn pro Tag werden ganze 1500 Autos in Peking zugelassen. Das bedeutet, dass in der chinesischen Hauptstadt  täglich mehr Autos angemeldet werden, als in einem deutschen Bundesland wie Nordrhein-Westfalen.

Hatte man früher noch Bilder von strömenden Organismen vor Augen, wenn man an chinesische Millionenmetropolen dachte, so denkt man jetzt an Stillstand und Smog. [foto id=“66480″ size=“small“ position=“left“] Großzügige Fahrbahnen durchziehen die Städte wie überdimensionale Adern und bunte Autolichter bringen die Metropolen zum Pulsieren. Doch der explosionsartig wachsende Autoverkehr führt zur innerstädtischen Lähmung. Chinas Städte scheinen unter einer Lawine aus Autos verschüttet zu werden. Bereits in den ersten 45 Tagen des Jahres 2009 wurden rund 65.970 Wagen neu zugelassen. Folglich rollen etwa 3,57 Millionen Fahrzeuge mehr oder weniger fließend über den chinesischen Asphalt. Steht der chinesische Autofahrer mal wieder kurz vor einem Wutausbruch, aufgrund eines nicht enden wollenden Staus, besinnt er sich wahrscheinlich auf die alte Weisheit des großen Denkers Konfuzius: Der Weg ist das Ziel.

Doch wo sieht die Regierung ein Ausfahrtschild aus dem bevorstehenden Verkehrskollaps? Vor Kurzem wurde für chinesische Autofahrer die Sechs-Tage-Woche eingeführt. Somit muss einmal die Woche jeder Pkw-Halter auf seinen fahrbaren Untersatz verzichten. Ich vermute aber, dass dies lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein ist.