Automobilhersteller der Welt

Automarkt: In China und den USA spielt die Musik

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Eine immer größere Rolle für die Automobilindustrie spielen China und die USA. Denn nirgendwo auf der Welt ist das Pkw-Wachstum größer. Nach einer Analyse des Centers of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach haben diese beiden Regionen seit 2010 einen Zuwachs von immerhin zwölf Millionen Pkw zu verzeichnen. Damit bestimmen China und die USA laut der Experten bald über die Hälfte des globalen Automobilabsatzes. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum gingen in Westeuropa die Pkw-Verkäufe um rund 0,9 Millionen zurück.

Deutschland erfolgreichster Automobilhersteller

Die 17 größten Automobilhersteller der Welt konnten 2014 ihren globalen Absatz um 3,8 Prozent auf den neuen Rekordwert von 74,9 Millionen Pkw erhöhen. Zu den Absatzgewinnern zählen vor allem die deutschen Konzerne Daimler mit einem Plus von 9,9 Prozent und BMW mit einer Steigerung von 7,9 Prozent. Dahinter folgen noch Hyundai mit einer Zunahme von 5,9 Prozent und VW mit einem Absatzplus von 4,5 Prozent.

Die erfolgreichen Hersteller profitieren laut CAM vor allem von dem guten Geschäft auf dem chinesischen Automarkt. Das beste Beispiel dafür liefert der Volkswagen-Konzern. Denn die Wolfsburger setzten im Reich der Mitte im vergangenen Jahr 37 Prozent ihrer weltweit verkauften Fahrzeuge ab. Auf Westeuropa entfallen 31 Prozent des Absatzes von VW.

Das höchste Wachstum in China erreichte 2014 der PSA-Konzern (Peugeot und Citroen), der gleich um 32 Prozent zulegte. Damit werden bereits 25 Prozent aller weltweit verkauften Autos der Franzosen in China abgesetzt. Auch Daimler steht derzeit mit einem Plus von 29 Prozent in China sehr gut da.

Und was ist mit dem US-Markt?

Der ist vor allem für die japanischen Hersteller ein gutes Pflaster. So verkauft Subaru sogar mehr als die Hälfte all seiner Fahrzeuge in den USA (56 Prozent). Die Japaner legten im vergangenen Jahr um 21 Prozent zu. Toyota setzt in den USA inzwischen 24 Prozent seiner weltweit verkauften Fahrzeuge ab. Ford kann dagegen auf dem wichtigen Heimatmarkt mit einem Rückgang von 0,6 Prozent ebenso wenig überzeugen wie der Volkswagen-Konzern, der zwei Prozent weniger Fahrzeuge absetzte.

Wie sieht die Prognose für 2015 aus?

Der Dreikampf um die Absatzkrone der globalen Pkw-Hersteller wird in diesem Jahr in eine neue Runde gehen. 2014 konnte sich Toyota mit 10,06 Millionen verkaufter Autos (ohne Hino) noch knapp vor dem VW-Konzern mit 9,94 Fahrzeugen (ohne MAN/Scania) behaupten. Nach einer aktuellen Prognose des CAM auf Basis der globalen Marktpositionierung bleibt es auch 2015 bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Danach wird Volkswagen etwa 10,20 Millionen Autos verkaufen und den Abstand zu Toyota weiter verkürzen. Aufgrund der Schwäche im weiter wachsenden US-Markt wird der deutsche Autobauer aber vermutlich nicht am japanischen Branchenprimus vorbeiziehen. Für Toyota erwarten die Experten einen Absatz von 10,25 Millionen Fahrzeugen. General Motors (GM) wird mit neuen Modellen am wichtigen US-Markt zulegen und mit weltweit knapp 10,2 Millionen verkaufter Fahrzeuge auf Rang drei landen.

Interessant ist der Langzeitvergleich der Automarken: Hyundai konnte seit 2005 seine Absätze um 130 Prozent auf mehr als acht Millionen Pkw steigern, während die Volkswagen-Gruppe auf 90 Prozent Zuwachs und mehr als zehn Millionen verkaufte Fahrzeuge kommt. Überdurchschnittlich zulegen konnten in den vergangenen zehn Jahren auch Daimler mit einem Plus von 66 Prozent und BMW mit einer Steigerung von 60 Prozent. Auch Nissan kann seine Verkäufe seit 2005 um 49 Prozent steigern, ebenfalls dank guter Marktpositionierung in den USA und China.

Wie bewerten die Experten die Entwicklung am Automarkt?

„Angesichts einer regional sehr unterschiedlich wachsenden Branche ist die strategische Marktpositionierung zu einer wichtigen Erfolgsvoraussetzung geworden. Zur Reduzierung der Verwundbarkeit, etwa bei regionalen Markteinbrüchen, erscheint jedoch eine möglichst global ausbalancierte Marktpositionierung der Automobilhersteller langfristig vorteilhaft“, erklärt Studienleiter Stefan Bratzel.Ralf Loweg/mid

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