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Die Elektrifizierung des Fahrrads ist nicht mehr aufzuhalten, und dieser Trend betrifft nicht nur die Freunde der E-Bikes, sondern auch Zeitgenossen, die jede elektrische Einmischung in ihren runden Tritt weit von sich weisen. Inzwischen rüsten auch die Hersteller ihre konventionell angetriebenen Modelle mit elektronischen Komponenten aus, die nach elektrischer Energie verlangen. Dazu gehören neben den zahlreichen Mini-Rechnern und Navigationssystemen, die den Fahrer mit allen möglichen Daten versorgen, auch elektrische Schaltungen und weitere Fahrhilfen.
Shimano bietet für Rennräder die Di2-Schaltung, bei der Seilzüge von Stromkabeln abgelöst werden. Elektronisch steuerbare Dämpfer beim Mountainbike (Haibike e:i Shock) oder ein vollständig elektronisch steuerbares Fahrwerk, bei dem Gabel und Dämpfer in Sekundenschnelle (Fox Float iCD) blockiert werden, komplettieren die Einsatzmöglichkeiten von Strom beim Fahrrad.
Bei diesen Entwicklungen stehen Komforteigenschaften im Vordergrund und nehmen den Fahrer lästige Einstellarbeiten vor Fahrtbeginn ab. Dämpfer zum Beispiel werden von [foto id=“462407″ size=“small“ position=“right“]Sensoren gesteuert, und wer das elektronische Fox-Fahrwerk wählt, muss der Elektronik vor dem ersten Tritt in die Pedale lediglich mitteilen, ob überwiegend bergauf oder bergab gefahren wird – den Rest übernimmt das System. Allerdings funktionieren die Helfer nur, wenn sie über einen Akku mit Energie versorgt werden.
E-Bikes sind ohnehin mit einem Akku ausgerüstet, sodass es den Herstellern nicht schwerfällt, weitere Teile zu montieren, die sich der vorhandenen Stromversorgung anschließen. Das amerikanische Unternehmen Fallbrook, Erfinder und Hersteller der stufenlos schaltenden Getriebenabe NuVinci N360, hat für E-Bikes mit Front- und Mittelmotor eine Schaltung entwickelt, die vollautomatisch oder (auf Wunsch) manuell die Gänge wechselt. Bei der vollautomatischen Schaltung verarbeitet ein Sensor die Trittfrequenz und berechnet danach die Schaltpunkte. Inzwischen montieren rund 30 Hersteller diese Kraftübertragung, die dem Tempomat im Auto nahe kommt.
Das taiwanesische Unternehmen TranzX setzt bei seinem AGT-Getriebe (Automatic Gear Transmission) auf eine andere Technik. Die Ingenieure des Unternehmens entwickelten einen PST-Nabenmotor, der bei Nabenschaltungen mit mindestens sieben Gängen zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zur stufenlosen Automatik von NuVinci legt das TranzX-System bei steigender Drehzahl den nächst höheren Gang ein oder schaltet zurück, sodass der Fahrer schneller in die Pedale treten kann. Die Automatik lässt sich über einen Hebel am Lenkergriff ein- oder ausstellen. Eine LED-Anzeige informiert über den jeweils eingelegten Gang. Bei manuellem Modus werden die Gänge elektrisch per Knopfdruck geschaltet.
Die automatischen Schaltungen werden inzwischen bei zahlreichen Herstellern in unterschiedliche Radtypen montiert.[foto id=“462408″ size=“small“ position=“left“] Dazu gehören Stadträder (Simpel, Hercules) ebenso wie kompakte E-Bikes (Kendu von Riese und Müller), Trekkingbikes (Stevens, Caprile), Transporträder (Flyer) sowie Designräder (Moustache Lundi).
Die Automatikschaltungen verbessern nicht nur den Komfort, sondern auch die Sicherheit. Im automatischen Modus müssen sich die Fahrer keine Gedanken mehr über den richtigen Gang machen, denn die stufenlose Nabe bietet eine unendliche Anzahl an Gängen innerhalb eines Übersetzungsbereichs von 360 Prozent. Wer sich die Gänge nicht von der Elektronik vorschreiben lassen will, kann jederzeit die manuelle Gangwahl einstellen.
Dank einer Automatik kann sich der Fahrer allein auf den Verkehr um ihn herum konzentrieren und vermeidet so die Ablenkung durch die zahlreichen Anzeigen in den nicht immer übersichtlichen Displays. Und zuletzt kommt auch der Fahrspaß nicht zu kurz, wenn man das Risiko „falscher Gang an falschem Ort“ buchstäblich ausgeschaltet hat.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.04.2013 aktualisiert am 16.04.2013
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