Automobilwirtschaft macht sich zunehmend von China abhängig

Den deutschen Autoherstellern geht es derzeit gut wie nie zuvor. Allein von Januar bis September 2011 verbuchten sie ein Absatzplus von 14 Prozent. Dieser Erfolg resultiert zu einem erheblichen Maße aus dem boomenden chinesischen Markt, der durchschnittlich rund 22 Prozent des Absatzes ausmacht und sich laut der Planung der Automobilhersteller bis 2020 nahezu verdoppeln soll.

Kontinuierlich erhöht sich damit die Abhängigkeit der Automobilhersteller vom chinesischen Markt. Der aber, warnen die Automotive-Unternehmensberater von Berylls (München), sei mit hohen Risiken behaftet – was die deutschen Konzernbosse angesichts der vielen Absatzrekorde offensichtlich nicht erkennen wollen.

Die Berylls-Strategen haben die Autoindustrie einem Stresstest namens „China-Crash“ unterzogen und dabei festgestellt: Immobilienblase, Inflationsanstieg und die nicht beliebig steigerbare chinesische Konjunktur lassen einen Absatzeinbruch des chinesischen Markts von zehn bis 50 Prozent und einen Gewinneinbruch von bis zu 70 Prozent befürchten. „Fällt der chinesische Markt aus, bricht nicht nur der Gewinn ein, sondern auch die Innovations- und damit Zukunftsfähigkeit der Automobilhersteller wären gefährdet“, so Berylls-Forscher Dr. Jan Burgard. Das Szenario „China-Crash“ zeige auch, dass die Automobilindustrie dem eigenen Risikomanagement wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken müsse.

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