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Autonomes Auto
Der Fahrer liest Zeitung, der Wagen denkt und lenkt. Und dann kracht’s. Doch wer trägt die Schuld, wenn ein autonomes Fahrzeug einen Unfall verursacht? Diese Frage wird heiß diskutiert, sie muss vor der Einführung selbstfahrender Autos bis ins Detail geklärt werden. Die Experten der Beratungsfirma Frost & Sullivan sind sich sicher:
Beim bisherigen Berechnungssystem für Kfz-Versicherungsbeiträge dreht sich alles um fahrerbezogene Faktoren: Alter, Geschlecht oder Einträge im Verkehrszentralregister. „Mit der Einführung autonomer Fahrzeuge wird der Fokus jedoch auf fahrzeugbezogene Parameter verlagert“, heißt es bei den Beratern. Laut einer aktuellen Studie zu den Auswirkungen autonomer Fahrzeuge auf den Kfz-Versicherungsmarkt spielt der Fahrer in Zukunft fast keine Rolle mehr. Sobald sich die autonomen Fahrzeuge flächendeckend durchgesetzt hätten, würden die Autoversicherer auf ein Versicherungsmodell wechseln, das die drei Parameter Produkt, Marke oder System zur Grundlage habe. „Die Verantwortung für die Versicherung des Fahrzeugs wird sich vom Fahrzeughalter auf den Hersteller verlagern“, ist Frost & Sullivan-Analyst Kamalesh Mohanarangam überzeugt. Außerdem würde im Schadensfall die Selbstbeteiligung, die derzeit noch von den Versicherten übernommen werden müsse, von mehreren Beteiligten wie etwa Straßenbetreibern und lokalen Verkehrsbehörden gemeinsam getragen.
Die Unfallgefahr werde mit dem Aufkommen autonomer Fahrzeuge drastisch abnehmen, deshalb werde auch der Versicherungsbeitrag zur Deckung dieses Risikos erheblich sinken, so die Beratungsfirma. Für die Versicherungen stehe ein Systemwechsel an: Weg von der Verwendung historischer Daten, hin zu neuen Berechnungsmodellen, die den Fahralgorithmus bewerten und in eine variable Risiko-Skala umsetzen. Außerdem wird es ganz neue Angebote geben, etwa Cyber-Versicherungen, mit denen sich Hersteller und Halter gegen Cyber- oder Hacker-Angriffe absichern können.
geschrieben von MID veröffentlicht am 28.10.2015 aktualisiert am 28.10.2015
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