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Ingo Koecher – Autonomes Fahren, Autos aus Papier und alternative Antriebstechnik waren Themenschwerpunkte des 15. Jahreskongresses »Zulieferer Innovativ« in der BMW Welt in München Anfang Juli 2013. Auf dem erstmals zwei Tage dauernden Symposium hatten über 600 Teilnehmer und 72 Aussteller Gelegenheit, sich mit Weltmarktführern der Branche, Innovationsschmieden sowie Forschungsinstituten auszutauschen und zu verknüpfen. In 16 Fachvorträgen wurden Thesen und Strategien zu den Themenbereichen »Nachhaltigkeit und Emotion«, »Energieeffizienz und Dynamik« sowie Personalisierung und Serie« vorgestellt und diskutiert
So beschäftigte sich die Vortragsreihe »Nachhaltigkeit und Emotion« mit Möglichkeiten des Einsatzes von Hightech-Papierwerkstoffen im Automobilbau. »Energieeffizienz und Dynamik« machte nachhaltige und individuelle Mobilität sowie Leichtbauweise im Automobilbau zum Thema. Innerhalb der Reihe »Personalisierung und Serie« waren Schwerpunkte wie die »Mensch-Maschine-Schnittstelle« oder personalisierte Lösungen für Fahrzeuginnenräume Gegenstand der Debatte.
Einer weiterer Themenschwerpunkte war autonomes Fahren. Den Weg dorthin bezeichnet Christian Senger, Continental Automotiv, als evolutionäre Entwicklung. Dass automatisiertes Fahren kommen wird, sei so sicher wie ABS oder ESC, meint Senger. Schon heute würde es in Teilen umgesetzt, bislang über mehrere [foto id=“473843″ size=“small“ position=“right“]Einzel-Assistenzsysteme, die aktiviert oder ausgeschaltet werden. Das Zusammenspiel von Tempomat und automatischem Abstandsregler sowie Spurhalteassistenten ermögliche bereits autonomes Fahren in Teilen. Strittig ist, und das dürfte noch längere Zeit der Fall sein, wie es um die Haftung bei Systemausfällen bestellt ist.
Nach jetziger Rechtslage ist immer der Fahrer die letzte Instanz, ganz gleich, welches Assistenzsystem versagen sollte. Dennoch muss sich hier etwas ändern. So sind Absicherungen durch Doppelsysteme wie etwa in Flugzeugen denkbar, wodurch das Risiko von System-Totalausfällen nahezu ausgeschlossen werden könnte.
Neben technischen Aspekten spielt jedoch der menschliche Faktor eine nicht unbedeutende Rolle bei der Entwicklung des autonomen Fahrens. Mit Zunahme des Automatisierungsgrades wird das Autofahren mehr und mehr entzaubert. Schon jetzt ist gerade in Ballungsräumen eine Tendenz zu erkennen, die nicht mehr das Auto als primäres Mobilitätskonzept erfordert. Vielmehr sind es Carsharing-Projekte oder der öffentliche Nahverkehr, der insbesondere für die jüngere Generation an Bedeutung gewinnt. Das Auto wird Mittel zum Zweck und verliert seinen Wert als Statussymbol.
Verzaubern sollen aber auch sich selbstständig bewegende Fahrzeuge. Antworten, wie dieser Spagat bewältigt werden kann, sollte der Themenbereich »Personalisierung und Serie« liefern. Von Bedeutung waren hierbei zudem Energieeffizienz, Leichtbau mit Einbindung neuer Materialien und alternative Antriebe.
Als serienreifes Fahrzeug präsentiert BMW mit dem im Leipziger Werk endmontierten i3 das erste in Großserie gefertigte Elektroauto, [foto id=“473844″ size=“small“ position=“left“]bei dem der Hersteller gleich drei der Problemstellungen des Symposiums angeht – auto.de berichtete. So fährt der BMW i3 rein elektrisch. Die Reichweite liegt zwischen 130 und 160 km, mit optional verbautem Reichweitenverlängerer (Range Extender) weit höher. Das Chassis des i3 ist aus Karbonfaser gefertigt, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig.
Die Karbonherstellung in Morse Lakes (USA) erfolgt mit aus Wasserkraft gewonnener Energie, die Endmontage in Leipzig mit Strom aus selbst erzeugter Windenergie. Insgesamt werden für die Herstellung des BMW i3 50 Prozent weniger Energie und 70 Prozent weniger Wasser aufgewendet, bilanziert der Hersteller.
So wird der aus Karbon gefertigte und elektrisch angetriebene BMW i3 zum Technologieträger einer ganzen Branche. Folgt man dabei der These Sengers, die besagt, dass hoch automatisiertes Fahren ab 2020, voll automatisiertes ab 2025 umgesetzt sein soll, ist denkbar, dass BMW mit seinem i3 eine wichtige Rolle übernehmen könnte.
geschrieben von auto.de/koe veröffentlicht am 09.07.2013 aktualisiert am 09.07.2013
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