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„That’s one small step for a man, one giant step for mankind.“ – Klar, Neil Armstrongs Worte, als er am 21. Juli 1969 als erster Mensch auf dem Mond landete, kennt wohl jedes Kind. Allerdings ist es bei diesem ersten Mondbesuch auch zunächst bei nur einigen kleinen Schritten von Armstrong und seinem Kollegen Edwin Aldrin geblieben, war doch das Landen und Gehen an sich schon auf dem Himmelskörper, gesteuert von aus heutiger Sicht Computern mit steinzeitlicher Leistung, eine Riesensensation. Zudem war es aufgrund der geringen Anziehung, die nur einem Sechstel der Erdanziehung entspricht sowie der Größe der Krater für die Astronauten auch gar nicht möglich, sich mehr als ein paar winzige Schritte zu Fuß fortzubewegen.
Gut zwei Jahre nach Armstrongs erster Landung steuerte die bemannte Raumfähre Apollo 15 den Mond an, mit an Bord war das erste Lunar Roving Vehicle (LRV), ein elektrische betriebener Geländewagen für mehr Bewegungsfreiheit bei der Erkundung des Mondes. Somit war kurz nach dem Menschen eines des Menschen liebsten Spielzeugs auch auf dem Mond angekommen: das Auto. Der ungarische Physiker Ferenc Pavlics hatte das LRV ab 1969 entwickelt. Insgesamt wurden bis heute drei verschiedene LRVs bei unterschiedlichen Apollo-Missionen eingesetzt, die auch ihre letzte Ruhestätte auf dem Mond fanden. Die Nasa hatte von Boing insgesamt vier der LVR konstruieren lassen – zum schlappen Preis von 38 Millionen Dollar.
[foto id=“93953″ size=“small“ position=“right“]Das LRV bestand bei einer Länge von drei Metern und Höhe von einem Meter vor allem aus Aluminium und hatte ein Gesamtgewicht von nur 210 kg. Mit vier Elektromotoren mit jeweils 0,25 PS, die an den Rädern befestigt waren, bewegte sich das erste Mondauto über den Planeten, die Lenkung betätigten die Astronauten per Joystick, der später bei elektrischen Rollstühlen auch auf der Erde eingesetzt wurde. Die zwei 36-Volt-Batteriene erbrachten eine Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h auf das Mondgestein und reichten bis zur einer Strecke von 92 Kilometern. Allerdings konnten nur maximal 490 kg während der Erkundungen zugeladen werden, von denen bereits 353kg allein schon auf die Astronauten und ihre Lebenserhaltungssysteme entfielen. Für den Weg zum Mond konnte das Fahrzeug in drei Teile zusammengeklappt unter der Mondlandefähre transportiert werden.
Bei dem ersten Einsatz eines Mondgeländewagens im Rahmen der Apollo-15-Mission legte das Fahrzeug insgesamt eine Strecke von 27,9 Kilometer zurück. Auch wenn der Aufbau des Mondautos länger als die geplanten 20 Minuten dauerte, überzeugte das Fahrzeug bei insgesamt drei Ausfahrten auf dem Mond zur Hadley-Rinne und zum Mons Hadley. Besonders die Exaktheit des Navigationsgerätes, welches aus einem Gyroskop (Kreiselinstrument) und einem Kilometerzähler bestand, aus deren Daten ein Computer die Entfernung zur Mondlandefähre berechnete, beeindruckte die Männer.
[foto id=“93954″ size=“small“ position=“left“]Der anfängliche Fahrkomfort auf den LVR war äußerst lausig. So versagte bei der ersten Mission die Vorderachsen-, bei der zweiten die Hinterachsensteuerung. Auch Sicherheitsgurte gab es erst für die Apollo 16-Mission mit LVR, da sie zuvor für die Astronauten in ihren voluminösen Anzügen zu kurz konstruiert worden waren. Mal überhitzen die Batterien wie bei der Apollo 16, dann brach während der Apollo 17-Mission ein Schutzblech, was sich auf dem Mond ungleich dramatischer auswirkt als im irdischen Straßenverkehr.
Ein Jahr später während der Apollo 16-Mission wurde ein neuer Mondgeländewagen, jedoch gleichen Typs, eingesetzt. Dieser legte insgesamt eine Strecke von 26,7 gefahrenen Kilometern zurück und fuhr die Astronauten unter anderem zum Stone Mountain und North-Ray-Krater. Bereits im gleichen Jahr 1972 machte sich die Apollo 17-Mission als bisher letzte bemannte Raumfahrtmission auf dem Weg zum Mond, zum dritten Mal mit einem LVR, die letzten beiden waren bereits für immer auf dem Mond „geparkt“ worden. Hier wurde der Mondgeländewagen wieder für Erkundungen von insgesamt 35,9 Kilometern Strecke eingesetzt. Berühmt wurde er aber auch durch die Aufnahme des Rückstarts der Mondfähre vom Mond durch seine montierten Fernsehkameras.
Nach 48 Jahren Pause plant die NASA für das Jahr 2020 eine weitere bemannte Raummission. Was für ein Mondauto wohl diesmal dabei sein wird? Oder wird man sich umweltbewusst der verwaisten zurückgebliebenen LVR der Apollo-Missionen bedienen und recycelt?
geschrieben von Kira Fröhlich veröffentlicht am 23.07.2009 aktualisiert am 23.07.2009
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