Filmlegenden Aston Martin, DeLorean, Käfer, Skoda.......
Die Chronik aller Filmautos könnte Bände füllen. Was wäre James Bond in seinen frühen Abenteuern „Goldfinger“ und „Feuerball“ ohne den unsterblichen Aston Martin DB 5? Hätte die Trilogie „Zurück in die Zukunft“ ihren Kultstatus erlangt, wenn Regisseur Robert Zemeckis vor mehr als 30 Jahren seiner ursprünglichen Intension gefolgt wäre, den „Fluxkompensator“ für die Zeitreisen in einen Kühlschrank statt in Doc Emmet Browns DeLorean zu verbauen? – Eher nicht.
Manche Autos durften sogar Hauptrollen übernehmen, wie der Volkswagen im „Tollen Käfer“ (Herbie). Unvergessen auch der rot weiße Plymouth Fury in „Christine“, der kongenialen Verfilmung des gleichnamigen Horrorklassikers von Stephen King. Und nicht zuletzt wäre der amerikanische Thriller „Bullit“ von 1968 längst in der cineastischen Belanglosigkeit versunken, wenn Steve McQueen mit seinem Ford Mustang auf der Jagd nach einem Dodge Challenger nicht die bis heute immer noch längste und aufregendste Verfolgungsjagd der Filmgeschichte auf die Straßen von San Francisco gezaubert hätte.
Für traditionsreiche Hersteller wie Skoda oder Mercedes mit ihren weit über hundertjährigen Firmengeschichten eröffnet das Filmsponsoring die unterschiedlichsten Aspekte. Neben spektakulären Veranstaltungen erlaubt das breite Spektrum des Mediums Film auch Unterstützung abseits des großen Mainstreamkinos. Skoda fördert beispielsweise auch das Hamburger Filmfest mit seinem Shuttledienst, Mercedes unterstützt den kritischen Filmemacher Alexander Kluge bei seinen Projekten. BMW engagierte sich im vergangenen Jahr im Rahmen des Münchener Kunstfilmfestivals „Kino der Kunst“ einem internationalen Wettbewerb für junge Filmkünstler unter 35 Jahren.
Wenn es um historische Filmstoffe geht und die Ausstattung mit authentischen Fahrzeugen, gehen Hersteller den Produktionen gerne mit Autos aus ihrem Traditionsfundus zur Hand. Mercedes stellte in den letzten 100 Jahren beispielsweise Fahrzeuge bei über 500 Spielfilmproduktionen und ungezählten Fernsehserien auf der ganzen Welt zur Verfügung. Das müssen nicht die glänzenden Topmodelle sein, wie das Beispiel „Russendisko“ von 2012 zeigt. In der Verfilmung des russischen Bestsellers von Vladimir Kaminer glänzt in der Hauptrolle, neben Matthias Schweighöfer ein Mercedes „Strich/Acht“ aus den frühen Siebzigern.
Die Strategie vieler Autohersteller, Filmproduktionen nicht nur mit aktuellen Fahrzeugen oder Oldtimern zu unterstützen, sondern für Science-Fiction-Filme sogar futuristische Eigenbauten auf die Räder zu stellen, wie beispielsweise Audi für den US-Streifen „I Robot“ von 2004, verfolgte Skoda bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs. Für eine Verfilmung des Romans „Vampir Ltd.“ des bedeutendsten tschechischen Science-Fiction-Autors Josef Nesvadba lieferte das Unternehmen das aufsehenerregende Unikat eines futuristischen Sportwagens. Der „Ferat Vampir“ entstand auf Basis der Studie Skoda 110 Super Sport, den Skoda als Studie für die Autoshow in Brüssel 1972 vorbereitet hatte und der im Westen viel Lob für seinen mutigen Entwurf sammeln konnte. Das schwarze Filmauto zählt noch heute zu den Highlights im Werksmuseum von Skoda.
Die Unterstützung von Filmen und Filmfestivals ist bei den engagierten Autoherstellern nur ein Aspekt einer umfassenden Kunstförderung. Eine wichtige Veranstaltung für die Marke ist seit 2014 auch der „Echo“, der renommierteste deutsche Musikpreis. Für die Mobilität der Künstler und Ehrengäste ist eine Logistik erforderlich, die sich in eindrucksvollen Zahlen niederschlägt: 98 Fahrzeuge und 100 Mitarbeiter, rund 1.000 Einzelfahrten, bei denen mehr als 30.000 Kilometer zurückgelegt werden.
Das Engagement stellt vor allem hohe Ansprüche an die Mitarbeiter hinterm Steuer. Nikas Günther, seit elf Jahren für Skoda auf Events im Einsatz fasst die Besonderheiten des Jobs folgendermaßen zusammen: „Das Besondere an diesem Job ist, dass du an Orte kommst, an die du normalerweise nicht kommen würdest. Menschen kennenlernst, denen du sonst nicht begegnen würdest. Und dabei Autos fahren darfst, die auf jedem Kilometer Freude bereiten.“
Für die großen Namen des Films erweist sich der Shuttleservice nicht selten als Geschmacksprobe. Oft hinterlassen die Fahrten im Fond einer noblen Limousine so nachhaltige Eindrücke, dass sie später auch in der privaten Garage des Stars einen Platz findet.