Rolling Stone verkauft seinen Citroën Maserati
"Das beste Auto, das ich je besessen habe", behauptet ein weltberühmter Promi von seinem Fahrzeug, einem Citroën Maserati SM von 1971, der ebenfalls unter den Hammer kommen soll. Ihn will Bill Wyman, von 1962 bis 1993 Bassist der Rolling Stones, zusammen mit seinem 1966er Mercedes-Benz 250 S mit Hilfe von Bonhams unter die Leute bringen. Mit seinen ehemaligen Band-Kollegen Keith Richards (1972er Dino Ferrari und 1966er Bentley Continental Flying Spur) und Mick Jagger (Aston Martin DB6 and Morgan V8) teilt Wyman die Liebe zu außergewöhnlichen Fortbewegungsmitteln zu denen auch sein alter Citroen ganz ohne Zweifel zählt.
Der Wagen wurde entwickelt, als die legendäre italienische Sportwagen Manufaktur noch Teil von Citroen war. Von den Italienern stammte der V6-Motor unter der Haube, die Franzosen steuerten Federung, Servolenkung, Scheibenbremsen und das Design bei, das auch 40 Jahre später nichts von seiner Attraktivität verloren hat. Laut Bonhams nutzte Wyman den Citroen vielfach zu ausgedehnten Europa-Touren nach Frankreich, Spanien und der Schweiz, wo er beispielsweise beim Montreux Jazz Festival mit ebenfalls berühmten Kollegen wie Chris Rea, Eric Clapton und den Muddy Waters musizierte. Um die 50.000 Euro soll das Auto kosten, meint Bonhams.
Schon für 20.000 Euro weniger dürfte Wymans Mercedes, ebenfalls ein Klassiker, zu haben sein. Er gehörte zur ersten S-Klasse, die als Sonderausstattung die in den 1960er Jahren in England modernen verdunkelten Scheiben verpasst bekam. "Die Polizei, die wissen wollte, wer in dem Auto saß, hat mich so oft angehalten", meinte Wyman später, "dass ich später wieder normales Glas einbauen ließ."
Dieses Problem hatte die britische Rennfahrer-Legende Sir Stirling Moss in seinem Porsche RS-61, Fahrgestellnummer 718-070, mit Sicherheit nicht, denn er saß in dem dachlosen Rennwagen so gut wie im Freien. Über das Auto (luftgekühlter Vierzylindermotor im Heck), das als einer der Stars der Versteigerung gilt und zwischen 2,3 und 2,7 Millionen Euro bringen soll, sagt Stirling Moss, der Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre den Rennsport weltweit beherrschte: "Der Wagen war für Wettbewerbe wie die Targa Florio mit ihren 440 Meilen über sizilianische Sträßchen wie maßgeschneidert. Ich weiß noch, wie ich dort eines Morgens aufgewacht bin und zu mir selbst gesagt habe, 'Heute habe ich das ideale Auto'." Doch gewinnen konnte er dieses legendäre Rennen ebenso wenig wie die Formel 1-Weltmeisterschaft. Dafür triumphierte er bei anderen zahlreichen Rennen zu seiner Zeit: etwa bei der Mille Miglia, beim Grand Prix auf dem Nürburgring oder in Monte Carlo.
Der Ort, an dem am 26. Juni 2015 sein alter Porsche RS-61 unter den Hammer kommen soll, hat für Sir Sterling Moss eine ganz besondere Bedeutung. Bei einem Grand Prix-Rennen in Goodwood verunglückte er 1962 mit einem Lotus so schwer, dass er vier Wochen im Koma lag und seine linke Körperseite ein halbes Jahr gelähmt war. Danach beschloss er, seine professionelle Rennfahrerkarriere zu beenden.