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Wie wird das Autojahr 2014? Man benötigt keine Kristallkugel um vorherzusagen: Viele Themen dieses Jahres werden uns auch im kommenden Jahr begleiten, einige wenige kommen neu hinzu. Und bei einigen bleibt zu hoffen, dass sie sich im Laufe des Jahres von selbst erledigen.
Zu den Dingen, über die man eigentlich schon 2013 mehr als genug geredet hat, gehört die Pkw-Maut. Klar scheint – die große Koalition in Berlin will sie und eigentlich sollen die deutschen Autofahrer nicht zusätzlich belastet werden. Wie das einigermaßen EU-konform geregelt werden kann, dürfte im neuen Jahr nicht nur die Stammtische interessieren. Wir hoffen mal, die Maut erledigt sich durch zu große Komplexität der Ausgestaltung von selbst.
Beim zweiten großen Thema, das wir aus dem alten Jahr mitnehmen, ist eine solche Lösung eher nicht in Sicht. In Sachen Klimaanlagen-Kältemittel steht nach rund einem Jahr hin und her eine Entscheidung an, schließlich dürfte die EU, die das alte Kältemittel R 134a als klimaschädlich verboten hatte, an einer endgültigen Klärung gelegen sein. Die könnte allerdings auch darin bestehen, dass nur einige Hersteller das umstrittene neue Kältemittel R1234yf nutzen und andere zeitnah eine bessere Lösung präsentieren und solange das alte Mittel R134 weiternutzen dürfen.
Zum Antrieb unserer Autos dienen auch 2014 und in den folgenden Jahren weiterhin hauptsächlich Diesel- und Ottomotoren. Der Anteil alternativer Antriebe an den Neuzulassungen ist zwar gestiegen, bleibt aber auf sehr übersichtlichem Niveau. Das gilt insbesondere auch für elektrisch betriebene Autos. Während im Jahr 2013 die Hoffnungen der Stromer auf dem BMW i3 und seinem Hightech-Image lagen, blickt die E-Mobilwelt 2014 nach Wolfsburg, wo der deutschen Lieblingsauto als E-Golf mit Elektroantrieb vom Band laufen wird. In der Folge dürften die Zulassungszahlen nochmal deutlich über den knapp 6.000 des Jahres 2013 liegen aber noch immer nur im gehobenen Promillebereich des Gesamtmarktes verharren.
Weiter beschäftigen wird uns das Thema CO2-Emissionen. 95 Gramm sollen die Neuwagen des Jahres 2020 im Schnitt lediglich ausstoßen und entsprechend 4 Liter Benzin oder 3,6 Liter Diesel verbrauchen. Das führt zu emsiger Betriebsamkeit in den Entwicklungsabteilungen der Industrie und hat bereits im vergangenen Jahr zu vermehrter Lobby-Arbeit beigetragen. Unter dem Motto „jedes Gramm zählt“ werden deshalb in Europa wohl mehr und mehr Sparversionen schon vorhandener Fahrzeuge präsentiert. Dabei wird unter anderem an Zylindern geknapst. Der neue Mini und künftige kleine BMW kommen zum Beispiel mit drei davon aus, Vierzylinder werden selbst in der gehobenen Mittelklasse eher Standard als Ausnahme sein und wenn es doch mehr Töpfe sind, schalten diese sich zumindest bei normaler Fahrweise partiell und temporär ab.
Die Sparbemühungen werden allerdings durch den anhaltenden Trend zu SUV konterkariert. Zwar verbrauchen moderne SUV kaum mehr als Kombis der gleichen Größen- und Leistungsklasse, aber auch „kaum mehr“ ist eben mehr. Zum Glück für die Industrie ebbt der Trend zu großen SUV weiterhin ab. Dafür haben die Kunden mittelgroße, kleine und ganz kleine SUV für sich entdeckt. Neue Fahrzeuge wie Fiat 500x, Ford Ecosport, Citroen Cactus oder die zweite Generation des Nissan Qashqai stehen für diesen Trend. Nach oben abgerundet wird dieser 2014 durch den Porsche Macan oder den BMW X4.
Ein erfreulicher Trend dürfte sich auch 2014 weiter fortsetzen; immer weniger Menschen kommen durch einen Verkehrsunfall zu Tode. Die neuen Autos werden ständig sicherer, wofür nicht zuletzt eine Vielzahl von Assistenzsystemen sorgt. Elektronische Helfer, die noch vor kurzem der Oberklasse vorbehalten waren, finden sich mehr und mehr schon in modernen Kleinwagen, wenn auch (noch) nicht immer serienmäßig. Notbremsassistenten gehören fast schon zum Standardangebot, Fußgänger werden immer besser erkannt und künftig vielleicht automatisch umfahren statt umgefahren, wenn es zum Bremsen nicht mehr reicht. Dass Autos auch ohne Fahrer zurecht kämen, ist schon mehrfach im Versuch bewiesen worden. Ein Trend, der sich allerdings 2014 noch nicht in einem Serienmodell manifestieren wird. Weiter durchsetzen soll sich dagegen die Vernetzung des Autos mit dem Internet. Schließlich muss spätestens 2015 jedes neue Auto eine SIM-Karte besitzen, um einen automatischen Notruf senden zu können, so will es die Europäische Union.
Während Deutschlands Autokäufer naturgemäß aufs eigene Land schauen, ist die Autoindustrie selbst längst global engagiert. Ob der deutsche Markt 2014 wieder 3 Millionen Einheiten erreicht oder wie in diesem Jahr knapp an dieser Marke scheitert, ist so gesehen heute fast nur eine Randnotiz im globalen Spiel von Angebot und Nachfrage. Entsprechend muss man sich als deutscher Autokäufer nicht wundern, wenn speziell von Importeuren manche Motor-Getriebekombination einfach nicht mehr angeboten wird. Starke Diesel mit Automatikgetriebe beispielsweise benötigen in der Autowelt fast nur deutsche Kunden. Und die nehmen im weltweiten Maßstab gesehen längst nicht so viele Einheiten ab, dass sich eine spezielle Entwicklung etwa für ein japanisches Auto unbedingt lohnt. Umgekehrt schauen auch die deutschen Hersteller heute eher nach China. Nicht nur Audi verkauft dort die meisten Einheiten und nicht wenige Modelle deutscher Hersteller gibt es nur im mittlerweile größten Automarkt der Welt, eben in China, zu kaufen: Langversionen von BMW 5er, Mercedes E-Klasse oder Audi A6 zum Beispiel.
Dafür können wir in Deutschland 2014 einen besonderen Geburtstag begehen. Der Golf wird 40. Mehr als 30 Millionen Mal wurde der inzwischen in siebter Auflage vertriebene Bestseller gekauft. Zum Jubiläum wird sich VW sicher mehr einfallen lassen als nur das Debüt des elektrischen Golf.
Was genau und was uns das Autojahr 2014 sonst noch an Überraschungen bereithält – darauf dürfen wir schon jetzt gespannt sein.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 10.12.2013 aktualisiert am 10.12.2013
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