Autoversicherer kommen Fahranfängern entgegen

Jungen Autofahrern, die schon im Alter von 17 Jahren den Führerschein erwerben und – von einem Erwachsenen begleitet – das Autofahren erlernen, soll jetzt erstmals von den Autoversicherern ein spürbarer Nachlass auf die Versicherungsprämien eingeräumt werden.

Laut Auto Club Europa (ACE), der sich auf noch nicht veröffentlichte Erhebungen des Bundesverkehrsministeriums beruft, verursachen diese Fahranfänger nachweislich weniger Unfälle. Ende Januar will sich auch der 48. Deutsche Verkehrsgerichtstag in Goslar mit der Bilanz von Maßnahmen zur Minderung von Unfallrisiken junger Fahranfänger befassen.

Auf Anfrage der Zeitschrift „ACE LENKRAD“ (1/2010) bestätigte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), der „begleitete Führerschein mit 17“ sei ein voller Erfolg, da die Unfallbeteiligung der „Frühstarter“ um 30 Prozent geringer sei. Im Vergleich zu jungen Fahrern, die ganz normal mit 18 ihren Führerschein machten, fielen die „begleiteten Fahrer“ bei der Polizei viel weniger unangenehm auf. Studien des Bundesverkehrsministeriums und des Verkehrsministeriums in Niedersachsen hätten ergeben, das ihre Beteiligung an Delikten um 20 Prozent geringer sei.

Namhafte Versicherungsunternehmen schätzen die Entwicklung ähnlich ein. So sei das Kostenrisiko bei der Gruppe der begleiteten Fahranfänger um rund zehn Prozent geringer als das von herkömmlichen Fahranfängern. Beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind erste Daten für alle Kfz-Versicherer in Vorbereitung.

Durch bereits gewährte Nachlässe der Versicherer vermutet der Klub eine zusätzliche Nachfrage nach einem begleiteten Führerschein mit 17. Im Jahr 2007 waren es 269.000 Anfänger, die sich für den früheren Einstieg entschieden hatten. 2008 erhöhte sich deren Zahl auf 360.000. Damit wählen fast 37 Prozent aller Anfänger diesen Führerschein-Einstieg.

In aller Regel machen diejenigen früh ihren Führerschein, die vom Elternhaus finanziell unterstützt werden, fanden die Experten heraus, die hier möglicherweise eine neue Problemgruppe heranwachsen sehen: junge Fahrer, die ohne Begleitung erst mit 20 oder noch später in den Verkehr einsteigen. Und diese Gruppe von Fahrzeugführern gilt allgemein als die am stärksten gefährdete. Laut Deutschem Verkehrssicherheitsrat haben 18- bis 24-jährige Fahrer im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen immer noch ein doppelt so hohes Risiko, tödlich zu verunglücken.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Tesla liefert mehr Reichweite

Tesla liefert mehr Reichweite

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

zoom_photo