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Bei den Autoversicherungen gibt es immer noch sehr große Preisunterschiede am Markt. Das hat das Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) aus Berlin im Auftrag der Direct-Line Versicherung festgestellt. Im Extremfall wurde eine Preisspanne von bis zu 412 Prozent im Vergleich zwischen dem günstigsten und dem teuersten Tarif.
Insgesamt wurden 200 Musterkunden in ganz Deutschland analysiert. Millionen von Autofahrern können sparen, wenn sie bis zum regulären Kündigungstermin, dem 30. November, ihren Versicherer wechseln. „Selbst wenn die Kunden einen durchschnittlichen Preis für ihre Autoversicherung zahlen, können sie meist zwischen 40 Prozent und 50 Prozent ihrer Kosten durch einen Wechsel des Anbieters einsparen“, sagte Thomas Köhne vom HWR bei der Vorstellung der Studie. Laut der Untersuchung stiegen die Preise für Neukunden seit 2011 um 6,9 Prozent. „Für Altkunden dürften die aktuellen Preissteigerungen oft noch höher ausfallen“, schätzt David Stachon, Vorstandsvorsitzender der Direct Line.
Kämen zudem noch Typ- und Regionalklassenumstufungen hinzu, müssten Kunden mit Preiserhöhungen von bis zu 20 Prozent rechnen. Selbst will der Versicherer Direct Line die Preise aber unterhalb des Marktschnitts erhöhen. „Der Markt ist deutlich härter geworden“, so Köhne. „Viele Versicherer, die im vorigen Jahr für einige unserer Musterkunden noch einen hervorragenden Tarif angeboten haben, sind nun aus der Liste der Top Ten gänzlich verschwunden.“ Höhere Preise führen zu einem Sonderkündigungsrecht. Autofahrer können dann innerhalb eines Monats nach Eingang der Rechnung kündigen, auch wenn der Termin nach dem 30. November liegt.
„Besonders große Preisspannen gibt es in Berlin und Bayern“, so Experte Köhne. Ursache seien dort vor allem die hohen Regionalklassen. Denn hier würde es besonders oft zu Unfälle und Diebstählen kommen. Wer prüfen will, ob er für sein Fahrzeug eine günstigere Autoversicherung erhalten kann, kann die Tarife auf einem Internetvergleichsportal miteinander vergleichen. Laut HWR müsse man bei diesen Portalen aber sehr kritisch sein. „Sie sind nicht immer unabhängig und bieten oftmals nicht die Tarife aller Versicherungen und somit nicht unbedingt das preiswerteste Angebot an“, warnt Köhne.
Daher empfiehlt der Wissenschaftler das kostenlose Berechnungstool NAFI (www.auto-nafi.de). Es sei unabhängig und unkompliziert in der Handhabung.Den einen, immer günstigsten Versicherer gibt es nicht. Das gilt auch für Direktversicherer, die ihre Kunden nur per Telefon oder Internet ansprechen. „Wir sind stark, wenn es um Tarife für Zweitwagen, mit Rabattschutz oder Werkstattbindung geht“, so Direct Line-Chef Stachon. Demgegenüber langt der Direktanbieter bei jungen Leuten, die als besonders risikobehaftet gelten, ordentlich zu. Hier werden dann richtig hohe Prämien fällig.
geschrieben von auto.de/(usk/mid) veröffentlicht am 15.10.2012 aktualisiert am 15.10.2012
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